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0461 - Der Druide und die Echse

0461 - Der Druide und die Echse

Titel: 0461 - Der Druide und die Echse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nicole ein, »wissen wir noch nicht, wie wir die Transportstraße zur Echsenwelt schalten sollen. Jede Station hat ihren Zahlen-Kode wie bei einem Telefon. Aber wie wählen wir eine Gegenstation an, deren Nummer uns nicht bekannt ist? Sollen wir ein paar tausend Kombinationen auf gut Glück durchprobieren? Wir könnten eher in des Teufels Küche geraten und seiner Großmutter ein paar Rezepte abschwatzen, als zur Echsenwelt - sofern es dort überhaupt eine Gegenstation gibt!«
    »Die Echsenwelt ist durch ein Experiment der Ewigen überhaupt erst entstanden«, erinnerte Gryf. »Weshalb sollten sie dort also keine Station errichtet haben? Warum sollten sie umständlich Weltentore benutzen oder gar mit Sternenschiffen von einer Dimension in die andere reisen, wenn es so doch viel einfacher ging?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Sicher, sie haben die Echsenwelt erst entstehen lassen. Aber sie haben sich danach nie wieder darum gekümmert, in all den Jahrmillionen nicht. Außerdem hätte Reek Norr sicher etwas davon erzählt, wenn es in seiner Welt eine Transmitterstation gäbe.«
    Gryf schmunzelte. »Man kann nur von etwas berichten, über das man informiert ist. Hätten wir vor einem oder zwei Jahren jemandem etwas von diesem Arsenal und dieser Schaltzentrale erzählen können, Alter? Jemand mußte sie erst durch einen reinen Zufall entdecken. Wenn Ted nicht diese Villa gekauft hätte, wüßten wir vielleicht in hundert Jahren noch nichts davon.«
    »Die Echsenwelt ist entschieden kleiner als die Erde«, gab Zamorra zu bedenken. »Sie ist nur einen winzigen Bruchteil so groß. Da dürfte es nicht sehr schwer sein, entschieden besser darüber informiert zu sein, was sich in ihr befindet, als bei uns, die wir es noch nicht einmal geschafft haben, unsere Dschungelwälder und Wüsten zu erforschen, nicht die Bergmassive und erst recht nicht die Tiefen der Ozeane. Wir sehen einfach darüber hinweg und konzentrieren uns auf Waffenentwicklungen und Kriegführung, statt uns um die Geheimnisse unserer Umwelt zu kümmern.«
    »Willst du jetzt ’ne Wahlrede halten, oder was?« fragte Gryf trocken. »Es kommt doch einfach auf einen Versuch an. Ich sehe keine andere Möglichkeit mehr, die Echsenwelt unauffällig zu erreichen. Um ein Weltentor künstlich zu erschaffen, brauchen wir die Energie wenigstens eines Machtkristalls. Ted kann seinen nicht einsetzen, weil er im Koma liegt. Sara Moon besitzt ihren nicht mehr. Also - was nun? Probieren wir es, oder nicht?«
    »Wenn Salem hier wäre, wäre es ein geringeres Problem«, meinte Nicole. »Der kennt sich mit dieser vertrackten Technik besser aus. Wir können doch nur herumprobieren, während er die Sperrung gezielt abschalten könnte und auch in der Lage wäre, nach einer eventuellen Gegenstation in der Echsenwelt zu suchen. Sofern es sie gibt, woran ich aber wie Zamorra auch nicht so recht glauben mag«, schränkte sie ein.
    »Aber Salem ist nach unserem Abenteuer in der Vampir-Stadt erst mal auf Nimmerwiedersehen verschwunden«, sagte Zamorra.
    »Ich bin froh, daß er nicht mehr hier ist«, warf Carlotta ein, die der Unterhaltung die ganze Zeit über schweigend gefolgt war. »Er war mir immer etwas unheimlich.«
    »Er ist aber ein Omikron der Dynastie, ein Ewiger, und damit nicht unbedingt menschlicher Art, auch wenn er äußerlich wie ein Mensch aussieht«, sagte Nicole. »Immerhin hat er uns einige Male sehr geholfen.«
    »Ich traue ihm nicht«, sagte Carlotta. »Seine Augen haben mir nie gefallen.«
    »Meine sind ja auch nicht schöner«, grinste Gryf, dessen Druiden-Augen schockgrün schimmerten. Doch Carlotta ging nicht auf seinen Versuch ein, die Lage durch einen Scherz etwas zu entspannen. Sie mußte fortwährend an Ted Ewigk denken und daran, daß er irgendwo in einer unsichtbaren Burg in Wales langsam vor sich hin starb, während hier wertvolle Zeit durch Reden vertan wurde.
    »Gehen wir hinunter und probieren’s, statt hier weiter Zeit mit Reden zu vertrödeln«, sprach Gryf ihr dann auch Sekunden später aus der Seele. Der Druide machte den Anfang und verließ das Zimmer.
    Zamorra und Nicole sahen sich skeptisch an, dann folgten sie ihm. Aber beide glaubten nicht an einen Erfolg.
    ***
    Reek Norr war mit dem Gleiter auf der Lichtung gelandet. Das Fahrzeug schwebte jetzt dicht über dem Boden frei in der Luft; leise summte die Maschine vor sich hin. Norr riskierte es nicht, sie ganz abzuschalten und den Gleiter ganz auf dem Boden aufsetzen zu lassen. Das Fahrzeug war

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