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0461 - Der Druide und die Echse

0461 - Der Druide und die Echse

Titel: 0461 - Der Druide und die Echse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zurückzulegen.«
    »Wir befürchteten schon, uns mit den Dschungelbestien herumschlagen zu müssen«, sagte Shiarrek. »Dem Göttlichen Ei sei Dank, daß Sie hier sind. Wir sind immerhin unbewaffnet.«
    Norr nickte. »Was haben Sie gesehen?« fragte er.
    »Können wir das nicht erzählen wenn wir wieder im Labor sind?« wehrte sich Tecko. »Ich brauche ein warmes Bad und eine Menge Sonne, um wieder geschmeidig zu werden. Dürfen wir einsteigen, Norr?«
    »Sicher«, sagte der Sauroide und wies auf den Luftgleiter.
    »Möchte wissen, wie man uns hier angepeilt hat«, brummte Shiarrek.
    »Es handelte sich um einen nicht unerheblichen Energieausbruch«, sagte Norr. »Wir wußten zwar nicht, daß Sie es waren, die zurückkamen, aber immerhin war es annähernd Ihre Masse, die wir feststellen konnten. Da bin ich einfach los geflogen.«
    »Ich danke Ihnen, Norr«, sagte Shiarrek und klopfte ihm auf die Schulter. Dann folgte er Tecko, der bereits in den Gleiter stieg.
    Reek Norr war direkt hinter ihm. Er war nicht unfroh darüber, daß sie aus dem Dschungel verschwinden konnten. Hier hatte er sich noch nie wohlgefühlt. Er legte auch keinen Wert darauf, sich an Ort und Stelle von Shiarrek und Tecko zeigen zu lassen, wo sie aus der anderen Welt zurückgekehrt waren.
    Das konnten später Chronneks Leute erledigen.
    Gerade wollte Norr nach dem Einstieg-Griff fassen, als vor ihm Khaar Shiarrek herumflog. Faust und Fuß setzte er gleichzeitig ein. Norr, der mit einem so überraschenden Angriff nicht gerechnet hatte, flog rücklings ins Sumpfgras der Lichtung. Er rollte sich halb herum, bemühte sich, wieder aufzustehen und kämpfte gegen Schmerz und Benommenheit an. Shiarrek hatte ihn mit gleich zwei gemeinen Treffern erwischt. Norr nahm nicht wahr, daß unweit von ihm ein anderer Körper ins Gras fiel. Aber als er sich jetzt umdrehte, schloß sich gerade der Einstieg, und im gleichen Augenblick verstärkte sich das Antriebs-Summen und der Luftgleiter stieg auf, um dann in zügiger Fahrt davonzujagen.
    Norr schaffte es nicht mehr, den Gleiter noch zu erreichen, wie er es damals getan hatte, als die Druidin Teri Rheken unter jenem Wasserfall aufgetaucht war. Da hatten die Kälte-Priester versucht, ihn auszutricksen, nur hatte Norr es noch geschafft, aufzuspringen und sich draußen am Gleiter festzuhalten. Aber das hatte ihn fast das Leben gekostet; die Kälte des rasenden, schneidenden Fahrtwindes hatte ihn fast umgebracht.
    Diesmal lief er keine Gefahr, an Flug-Kälte in größerer Höhe zu sterben. Diesmal konnte er höchstens von Dschungel-Bestien erwischt und aufgefressen werden.
    Es hatte keinen Sinn, die Nadelwaffe einzusetzen und auf den davonjagenden Gleiter zu schießen. Damit beschädigte er ihn nicht einmal. Er mußte die Nadeln aufsparen für lebende Feinde, von denen es hier im Dschungel garantiert genügend gab.
    »Beim Ei«, stieß er hervor. »Warum habt ihr das getan?«
    Er begriff die Handlungsweise der beiden Freiwilligen nicht. Warum setzten sie ihn hier aus? Hatte ihr Verstand beim zweimaligen Durchgang in eine andere Welt Schaden gelitten? Aber das war doch sonst nicht der Fall, wenn man von einer Dimension in die andere wechselte!
    Etwas war nicht in Ordnung.
    Reek Norr verwünschte seinen Leichtsinn, allein hierher gekommen zu sein, aber hinterher war man immer schlauer. Er konnte jetzt nur noch hoffen, daß der Fluggleiter, der ihm gefolgt war, nicht wieder abdrehte, sondern hierher kam, damit seine Insassen feststellen konnten, was hier passiert war.
    Dem Schlangenzischen ganz in seiner Nähe maß er zunächst keine Bedeutung zu, weil er an die Chamäleonschlange dachte, die er vorhin zwischen den Ästen eines nahen Baumes beobachtet hatte und die Appetit auf alles Mögliche, nicht aber auf einen Sauroiden hatte.
    Aber dann spürte er etwas an seinem Bein.
    Er sah nach unten - wo eine messingschimmernde Kobra sich gerade anschickte, ihre Zähne in seine Wade zu schlagen!
    ***
    Wenn Robert Tendyke an Professor Zamorra dachte, dann nur bedauernd. Er war nicht sicher, ob der Parapsychologe aus Frankreich noch sein Freund sein konnte. Für Tendykes Begriffe tendierte Zamorra immer mehr dazu, sich auf die Seite des unerbittlichen Gegners zu stellen. Seit Asmodis der Hölle den Rücken gekehrt und als Sid Amos vorübergehend in Merlins Burg Zuflucht gefunden hatte, hielt Zamorra seine schützende Hand über den einstigen Todfeind. Aber Tendyke glaubte nicht daran, daß Sid Amos wirklich geläutert war. Einmal

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