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0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

Titel: 0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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Müllhalde, die sich bis zum Ufer des Hudson erstreckte. Im Morgengrauen sah das Gelände noch trister und öder aus als gewöhnlich.
    Der Ermordete war schon abtransportiert worden. Newman zeigte auf die Stelle, wo der Körper gelegen hatte. Sie war mit handhohen Stäben abgesteckt. »Er lag nicht auf der Halde, sondern auf dem Zufahrtsweg. Der Fahrer des ersten Müllwagens sah ihn im Scheinwerferlicht und konnte noch zur rechten Zeit bremsen. Vermutlich ist er aus dem Wagen geworfen worden. Der Arzt nimmt an, daß er schon tot war, als man ihn ablud.«
    »Die Todesursache?«
    »Zertrümmerung des Schädels. Es war nicht die einzige Verletzung. Er hatte Druckstellen an den Handgelenken, im Nacken und eine blutunterlaufene Schlagverletzung am Kopf.«
    »Raubmord scheidet aus?«
    »Er trug keine Reichtümer bei sich, aber einige Dollar fanden wir in seinen Taschten. Auch seine Papiere. Beraubt worden ist er nicht.«
    »Bitte, lassen Sie die Privatadresse des Chefredakteurs der Night-Revue feststellen. Ich möchte mit dem Mann sprechen.«
    Newman kam mit der Telefonnummer des Chefredakteurs. »Der Mann heißt McDunn. Er ist erst vor drei Stunden aus der Redaktion nach Hause gegangen. Sie müssen ihn aus dem besten Schlaf scheuchen.«
    Vom Telefon des Untersuchungswagens aus konnte das normale Telefonnetz angewählt werden. Ich wählte die Privatnummer des Chefredakteurs. Ich mußte das Telefon über ein dutzendmal läuten lassen, bevor sich jemand meldete, und dann war es eine Frau. Ich sagte ihr, daß ich FBI-Beamter sei und Mr. McDunn sprechen müsse. Sie jammerte, ihr Mann wäre erst vor einer Stunde eingeschlafen, und es würde ihn umbringen, wenn er jede zweite Nacht aus dem Schlaf gerissen würde. Sie brauchte zehn Minuten, um zu begreifen, daß nicht die Zeitung, sondern das FBI anrief.
    McDunn wurde erst richtig wach, als ich ihm die Tatsache mitteilte, daß Chester Dovan ermordet woaden sei. »Ich komme sofort in die Redaktion«, sagte er. »In einer halben Stunde können Sie mich dort erreichen.«
    Phil und ich fuhren hin. Wir stellten meinen Jaguar auf dem privaten Parkplatz der Zeitung ab. Zu dieser Stunde standen nur wenige Wagen dort. Phil fiel ein Rambler auf, dessen Fahrertür offenstand. Auf dem Presseausweis hinter der Windschutzscheibe stand der Name Chester Dovan.
    Ich beugte mich in den Wageil. Der Schlüssel stak im Zündschloß. Die Kontrollampen brannten.
    »Das sieht so aus, als wäre Dovan aus diesem Wagen gekidnapt worden«, stellte ich fest. »Irgendwie erinnert mich die Methode an den Entführungsversuch Alice Devilles.«
    Wir trafen den Chefredakteur Bill McDunn in seinem Büro. Das Gesicht des schweren Mannes war noch vom Schlaf gezeichnet. Nervös spielte er mit seiner Brille. Er berichtete von seiner letzten Unterredung mit Dovan. Er schloß mit den Worten: »Kein Zweifel, daß Chester sich sofort an die Arbeit gemacht hat. Er besaß die Art, nichts anbrennen zu lassen.«
    »Er kam nicht einmal mehr von Ihrem Parkplatz herunter«, sagte Phil, »jedenfalls nicht mit seinem Wagen. Seine Mörder warteten bereits auf ihn.« McDunn wischte sich nervös über sein Gesicht. »Aber warum? Wollten sie sich wegen seines Berichtes rächen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Jeder Gangster weiß, daß er alles, was in einer Zeitung steht, nicht ungedruckt machen kann. Aus Rache wegen schon veröffentlichter Nachrichten einen Journalisten umzubringen, würde diesen Nachrichten doppeltes Gewicht verleihen. Ich glaube, daß Dovan entführt worden ist wegen der Informationen, die er noch nicht veröffentlicht hatte. Gewisse Feststellungen des Polizeiarztes lassen darauf schließen, daß er geschlagen wurde. Sie haben mir die Namen der Hover-Mädchen vorgelesen, die Dovan Ihnen nannte. Hatten Sie sich diese Namen und Adressen notiert?«
    »Nein, er gab mir einen Zettel. Hier ist er.«
    »Besaß Ihr Reporter keine Kopie dieser Notizen?«
    »Bestimmt! Ich erinnere mich genau, daß ich Namen und Adressen aufschreiben lassen wollte. Er sagte, es wäre unnötig. Er besäße eine Kopie.«
    Phil und ich wechselten einen Blick. Phil erriet, was ich dachte. »Die Kopie befand sich nicht mehr unter den Notizen«, sagte er.
    Ich zog die Zigarettenschachtel aus der Tasche, klopfte eine Zigarette heraus, drehte sie aber unschlüssig zwischen den Fingern. »Ich weiß keinen Grund, warum John Hover über seine eigenen Freundinnen mit Gewalt Informationen von einem Journalisten erpressen sollte. Schließlich wußte er doch

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