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0461 - Flucht ins Ungewisse

Titel: 0461 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gnadenfrist zubilligen, aus welchen Gründen auch immer. Sie wollen uns lebendig - das wird es sein."
    „Möglich. Aber wir sollten uns nicht den Kopf darüber zerbrechen. Die Hauptsache ist, wir gewinnen Zeit. Was macht der Paratronschirm?"
    „In Ordnung, Sir."
    Rhodan seufzte.
    „Wenigstens etwas", murmelte er und beobachtete auf den Schirmen des Interkoms, wie die Reparatur-Suchmannschaften sich ihren Weg durch die überfüllten Korridore bahnten.
    Noch war die Luft im Schiff atembar.
    Professor Geoffry Abel Waringer, Rhodans Schwiegersohn und entscheidend an der Entwicklung der neuen Konverter beteiligt, die nach ihm benannt wurden, führte den Trupp höchstpersönlich an. Es galt, zwei Fehlerquellen zu finden, nicht nur eine.
    Wichtig war vor allen Dingen der Linearantrieb.
    Wenn er funktionierte, war es der CMP-1 möglich, das nächste System anzufliegen und einen Planeten mit Sauerstoffatmosphäre zu finden. Dort konnte das Schiff landen und Frischluft tanken. In aller Ruhe konnte der Fehler gesucht und behoben werden.
    Es war Waringer klar, was passiert war.
    Die blauflammenden Energiebündel der Initialdoppler-Kanonen hatten den Paratronschirm an einer Stelle durchschlagen und waren ins Schiff abgeleitet worden. Dort hatten sie wichtige Geräte und vielleicht auch Maschinen zur Explosion gebracht, die auf atomarer Basis arbeiteten. Daß es Explosionen gegeben hatte, bestätigte die Medizinische Abteilung. Verwundete und einige Tote waren eingeliefert worden.
    Die Lufterneuerungsanlage war ausgefallen. Das bedeutete, daß der von mehr als sechstausend Lebewesen ausgeatmete Stickstoff nicht mehr durch das Prinzip der atomaren Wandlungsbasis in Sauerstoff umgewandelt werden konnte.
    Selbstverständlich gab es ein Notaggregat, aber seine Kapazität war beschränkt und reichte nur für die normale Besatzungsstärke. Es hielten sich aber hundertmal soviel Menschen im Schiff auf.
    Die Galgenfrist konnte nach Stunden bemessen werden.
    Waringer trat einem Moritator versehentlich auf den Magen, war aber zu sehr in Gedanken versunken, um sich zu entschuldigen. Einer der Techniker, der voranging, drehte sich um und rief: „Wir sind gleich da."
    Waringer nickte wortlos zurück. Er wußte selbst, von welcher Stelle aus die Starkstromleitungen gingen, und er konnte sich auch schon denken, wo sie unterbrochen waren. Die Reparatur war durchaus möglich, aber sie würde Zeit in Anspruch nehmen.
    Und die Frage blieb: Hatten sie soviel Zeit?
    Das Schiff raste mit Unterlichtgeschwindigkeit aus dem System Pysoma hinaus. Die Flotte der Takerer begleitete es wie ein Todeskommando, oder besser: wie ein Exekutionskommando, jederzeit bereit, ihnen den Todesstoß zu versetzen.
    Der nächste Stern war dreieinhalb Lichtjahre entfernt, und niemand wußte, ob er einen Planeten mit atembarer Sauerstoffatmosphäre besaß.
    Sie erreichten die Stromerzeugungsaggregate, und Waringer atmete erleichtert auf, als er die Schäden überblickte. Es war längst nicht so schlimm, wie er im ersten Augenblick angenommen hatte. Trotzdem würde es etliche Stunden dauern, bis die Zuleitung zu den Konvertern wieder einwandfrei funktionierte.
    Bis dahin aber reichte die Atemluft nicht.
    Er gab mit ruhiger Stimme seine Anweisungen und wartete, bis die Arbeiten begannen. Dann machte er kehrt und ging zur nächsten Interkom-Verteilerstelle, um sich mit dem Spezialtrupp in Verbindung zu setzen, der für die Reparatur der Lufterneuerungsanlage verantwortlich war.
    Die Arbeiten hatten schon begonnen, aber das war auch alles.
    Man bat Waringer, den Spezialisten behilflich zu sein.
    Das System mit den beiden Sonnen lag zwei Lichtstunden hinter der CMP-1, als die Luft im Schiff schlecht zu werden begann. Rhodan hatte über Interkom die Mannschaft und die Moritatoren aufgeklärt. Er hielt nichts davon, sie im unklaren zu lassen.
    Zwar versicherte er, daß die Fehlerquellen bereits gefunden wären und die Reparaturen begonnen hätten, aber er verschwieg auch nicht, daß es noch Stunden dauern würde, bis man in den Linearraum gehen könne. Bis dahin reichte die Luft, wenn sich jeder bemühte, so wenig davon zu verbrauchen wie möglich. Er befahl, daß jeder Mann, der gerade keinen Dienst hatte, liegenblieb und, wenn möglich, schlief. Wenig Bewegung, wenig Verbrauch an Atemluft.
    Trotzdem wurde die Luft merklich stickiger.
    Die Moritatoren verhielten sich ruhig. Sie hatten verstanden, was geschehen war, und sie setzten ihr ganzes Vertrauen in den Terraner, der sie

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