0461 - Lupina gegen Mandragoro
lagen in einer Flüssigkeit, die…« Er mußte sich räuspern. Die Erinnerung an das Schreckliche war einfach zu stark. »Nun ja, Sie haben mich nicht belogen.«
Bills Gesicht blieb ebenfalls ernst. »Ich will Ihnen auch noch sagen, daß ich die Schuld daran trug.«
»Das haben Sie mir bereits berichtet.«
»Sorry.«
Der Inspektor holte seine Pfeife aus der Manteltasche und stopfte sie. Seine Finger zitterten dabei.
Sogar das Streichholz brach ab, als er den Tabak anzünden wollte.
Bill reichte ihm Feuer.
»Ja, danke, aber ich wollte Ihnen noch etwas sagen, Mr. Conolly.«
»Nur zu.«
»Ich habe zwar Ihre Angaben bestätigt bekommen, aber damit sind Sie persönlich noch nicht aus dem Schneider, wenn Sie verstehen. Mir fehlt einfach noch zuviel.«
Bill lächelte schmal. »Wäre ich Polizist wie Sie, würde ich ebenso denken. Der bin ich nun mal nicht, und deshalb habe ich vorgesorgt. Einer Ihrer Beamten hat mit London telefoniert.. Genauer gesagt, mit Scotland Yard. Er hat eine Nachricht für Sie von Superintendent Sir James Powell.«
»Wer war der Mann?«
»Der im hellen Staubmantel.«
Strong drehte sich um. »Jerry, kommen Sie doch mal her.«
»Sofort, Chef.«
Jerry kam. Er trug sein Haar ziemlich lang und hatte ein urlaubsbraunes Gesicht.
»Sie haben auf Geheiß dieses Herrn mit London telefoniert?«
»Ja, Sir.«
»Berichten Sie.«
Wenig später schon bekam der Inspektor große Augen. Er hatte nämlich erfahren, daß Bill Conolly unbedingt zu vertrauen war. Auch zwei andere Namen waren gefallen. John Sinclair und Suko.
»Von denen hatte ich Ihnen bereits berichtet, Inspektor«, sagte der Reporter.
»Ich begreife es trotzdem nicht.«
»Sir, kann ich sonst noch etwas tun?« fragte Jerry.
»Ja, halten Sie die Reporter ab und sorgen Sie…« Strong warf einen Blick gegen den Himmel, »für Scheinwerfer.«
Jerry grinste unglücklich. »Wieso? Rechnen Sie damit, daß es hier länger dauert?«
»Besorgen Sie die Scheinwerfer, Mann.«
»Natürlich, Chef, sofort.«
Strong schüttelte den Kopf. »Er ist noch jung und kommt frisch aus der Ausbildung. Nun ja, wir haben alle einmal klein angefangen. Was ich Sie fragen wollte, Mr. Conolly, wie geht es weiter?«
»Hoffentlich nicht«, erwiderte Bill.
»Wie soll ich das denn verstehen?«
»Beten Sie, daß es bei diesem Stand der Dinge bleibt und das Monstrum nicht auf den Gedanken kommt, das Haus zu verlassen. Wenn das eintritt, garantiere ich für nichts.«
Max Strong schaute Bill scharf an. »Vor einer Stunde hätte ich mich auf den Arm genommen gefühlt, jetzt nicht mehr.« Er hob die Schultern. »Vielleicht fange ich auf meine alten Tage sogar noch zu beten an…«
***
Lebensgefahr für Morgana Layton!
Konnten wir sie retten, sollten wir sie retten? Innerhalb einer Sekunde kamen mir Zweifel, und ich mußte mich verdammt schnell entscheiden, denn die verdammten, schlangenhaften Körper holten auf. Sie schimmerten schwarzbraun und peitschten sich mit den zuckenden Schwanzenden immer weiter voran.
Morgana Layton hatte ihre Mühe. Bisher war sie den drei Verfolgern durch schnell geschlagene Haken entgangen, dennoch würde sie es nicht schaffen. Ihr Verhängnis war nicht der glatte Boden, sondern ein Ast, den sie zu spät entdeckte.
Wäre er ein Schwert gewesen, hätte er Morgana den Kopf vom Rumpf getrennt. So aber knallte sie dagegen und wurde zurückgefedert.
Morgana fiel auf den Rücken. Sie hatte noch so viel Schwung, daß ihre Beine in die Höhe geschleudert wurden und sie sich fast dabei überschlug.
Aus ihrem Mund drang ein menschlicher Schrei, und augenblicklich stürzten sich die drei Körper auf sie.
Auch wir waren da!
Suko und ich starteten zur gleichen Zeit. Der Inspektor mit der ausgefahrenen Dämonenpeitsche, ich hielt mich lieber an mein Kreuz, denn mit der Beretta war ein Treffer so gut wie unmöglich, weil sich die verdammten Dinger zu schnell bewegten.
Suko erwischte eine Liane mit dem ersten Hieb. Dabei rutschte er allerdings weg und hatte Mühe mit der Balance.
Für mich war der Weg frei.
Morgana lag auf dem Rücken und schlug mit beiden Händen nach der sich windenden Schlange. Sie erwischte sie auch einige Male, konnte sie aber nicht festhalten, weil sie stets durch ihre Hände glitt und einen erneuten Versuch startete.
Dann erwischte ich sie.
Praktisch mit der Schwanzspitze schlug sie gegen mein Kreuz. Es war keine allzu harte Berührung, dennoch reichte sie aus, um das Wesen vor meinen Augen zerplatzen zu
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