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0461 - Lupina gegen Mandragoro

0461 - Lupina gegen Mandragoro

Titel: 0461 - Lupina gegen Mandragoro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unabhängig voneinander reagieren lassen, und die waren eben schneller als der Inspektor.
    Die drei Riemen befanden sich noch in der Luft, als Suko erwischt wurde. Er überschlug sich fast, so hart zogen die dehnbaren Zweige an seinen Beinen.
    Ich hörte ihn schimpfen, dann rutschte er auf dem Schmierfilm aus und blieb liegen, mit dem Gesicht im Schlamm.
    Jetzt war für mich die Zeit gekommen, um einzugreifen. Mich interessierte Mandragoros Gesicht.
    Da hinein preßte ich das Kreuz. Zuvor war es mir mit einem Hechtsprung gelungen, in die Nähe der Pflanzenfratze zu gelangen. Unter dem Kreuz wurde die Fratze weich und zerfiel zu Asche…
    Mein Angriff war zu einem Volltreffer geworden. Mitten ins Ziel hatte ich hineingehalten, das Flecht- und Wurzelwerk des Gesichts existierte nicht mehr, und der besagte Baum wurde so morsch, daß er zusammenbrach. Lupina konnte aus ihrer Lage befreit werden.
    Sie fiel.
    Als sie zu Boden klatschte, war Morgana Layton mit einem großen Schritt bei ihr, während ich mich drehte, um nachzusehen, wie es meinem Partner Suko ging.
    Der war dabei, sich aufzurichten, hockte am Boden und schüttelte den Kopf. »Das ist wohl heute nicht mein Tag!« keuchte er. »Verdammt auch. Wieder reingelegt.«
    »Sonst bist du okay?«
    »Ja, ich glaube schon.«
    Ich drehte mich um, weil ich mich um Lupina und Morgana kümmern wollte. Sie verschwanden.
    Für einen Moment konnte ich es nicht fassen. Morgana war es tatsächlich gelungen, den schweren Körper der Werwölfin über ihre Schulter zu wuchten und wegzulaufen. Sie schaute sich überhaupt nicht mehr um. Ihr Ziel war erreicht, wir hatten Lupina befreit, was ihr nicht gelungen wäre.
    »Reingelegt!« sagte Suko. »Verflixt noch mal, die hat uns tatsächlich reingelegt.« Er steckte die Dämonenpeitsche ausgefahren in den Gürtel. »Ich begreife das nicht.«
    »Frag mich mal.«
    »Und was willst du jetzt machen?«
    »Beide suchen.«
    »Vergiß Mandragoro nicht. Durch unsere Aktion haben wir ihn zum Feind gemacht…«
    Ich schaute auf den Baum, wo ich das aus Wurzelwerk bestehende Gesicht des Dämons zerstört hatte. Suko bemerkte meinen Blick und sprach nicht mehr weiter.
    Die Stelle war fast leer. Aus dem Boden ragte nur mehr ein dicker Stumpf, das war alles. Ansonsten sahen wir die feinpulvrigen Reste auf dem Schlamm des Untergrunds.
    »Hast du ihn vernichtet?«
    Ich schüttelte den Kopf. »So leicht ist Mandragoro nicht reinzulegen. Das wäre noch schöner.«
    »Und Lupina?«
    »Ist das große Problem, Suko. Ich weiß nicht, was in Morgana gefahren ist. Anscheinend fühlt sie sich als Beschützerin der Werwölfin. So etwas ist mir ein Rätsel.«
    »Könnte nicht Fenris dahinterstecken?«
    Ich überlegte einen Moment. »Ja, du hast recht. Ihm muß es gelungen sein, die beiden aufeinander einzuschwören. So wie Morgana uns damals auf den Orkneys geholfen hat, wird sie es wohl jetzt nicht mehr tun. Zumindest steht sie uns neutral gegenüber.«
    »Im Gegensatz zu Mandragoro, John. Er wird nicht vergessen, was wir ihm angetan haben.«
    Ich wechselte das Thema und deutete in die Richtung, in die beide verschwunden waren. »Da müssen wir hin.«
    Niemand hielt uns auf, als wir uns in Bewegung setzten. Es gab keinen Weg, der weiterführte, obwohl sich das Gelände senkte und das Laufen nicht so einfach war. Des öfteren mußten wir uns an Zweigen oder starken Ästen festklammern, um die Balance zu halten.
    Zunächst fiel es mir nicht auf. Erst als ich zum dritten- oder viertenmal zugefaßt hatte, wunderte ich mich über die Beschaffenheit der Äste. Daß sie weich waren, okay, das nahm ich hin, gleichzeitig kamen sie mir auch vor wie dicke Gummiwülste, die sich von selbst bewegen konnten. Deshalb hütete ich mich, noch einmal nachzufassen, blieb schräg stehen und wartete auf Suko.
    Der rutschte herbei. Dunstschwaden umgaben ihn und mich. Wir hatten beide unsere Lampen eingeschaltet, deren Lichtfinger in den Nebel stachen.
    »Was hast du?« fragte er mich.
    »Faß mal die Äste an.«
    Suko tat es, drückte auch zu und zog die Hand schnell wieder zurück. »Wie Gummi!« flüsterte er.
    »Ja, als würden sie leben.«
    Für einen Moment schaute er mich an. »Leben!« flüsterte er. »John, das ist es! Dieser Wald lebt. Dieser Wald ist Mandragoro. Wir haben einen Baum zerstören können, aber andere werden sich rächen wollen, glaub mir.« Er schaute und leuchtete in die Höhe, während ich meinen eigenen Gedanken nachhing.
    Umweht von feuchten Tüchern, standen

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