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0462 - Der Wissende

Titel: 0462 - Der Wissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es nicht mehr, den Bremsantrieb einzuschalten.
    Vorsichtshalber hatte er den gesamten Antrieb abgeschaltet, um eine größere Katastrophe zu vermeiden. Es wäre auch zu spät gewesen.
    Zwanzig Meter, und noch immer ging es ganz flott dahin.
    Und dann krachte es.
    Im letzten Augenblick hatte Schekonu sich auf den Boden der Kabine geworfen und die Augen geschlossen. Seine Hoffnung, mit dem Schiff vielleicht wieder einmal starten zu können, zerschlug sich in dieser Sekunde, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
    Der Ruck warf ihn gegen die gepolsterte Frontseite unter den Armaturen. Er verspürte einen stechenden Schmerz im Kreuz, und dann war Stille.
    Er blieb liegen und stellte fest, daß er noch lebte.
    Auch die Kabine war noch heil, soweit er das feststellen konnte. Aber mit einigen Geräten, die aus ihren Halterungen gerissen worden waren, sah es nicht so gut aus. Sie lagen zerschmettert am Boden.
    Darunter auch die Funkgeräte.
    Schekonu erhob sich und ignorierte die stechenden Schmerzen, Gebrochen war nichts, das beruhigte ihn.
    Wahrscheinlich nur eine Prellung. Das ging vorüber.
    Zeit hatte er ja nun.
    Erschöpft ließ er sich in seinen Sessel fallen und sah nach draußen.
    Das Schiff lag etwas schräg. Der Bug hatte sich in das verrostete Metall des Gerüstes gebohrt und saß drin wie ein Vogel im Käfig. Ein Teil des Gerüstes war eingestürzt und lag auf dem transparenten Kabinendach. Die Trümmer behinderten die Sicht Nicht weit entfernt waren die Ruinen der durch atomare Kräfte zerstörten Stadt. Da keine Strahlung mehr vorhanden war, lag die Katastrophe mindestens vier- bis fünfhundert Jahre zurück.
    Das bedeutete, daß sich die Takerer heute wohl kaum noch um Mysyscher kümmern würden Höchstens die Plünderer falls sie noch nicht hier gewesen waren.
    Dann allerdings wurde es brenzlig für ihn Er beschloß, diese speziellen Probleme auf später zu verschieben und sich erst einmal um das Notwendigste zu kümmern. Mühsam arbeitete er sich durch den Gang bis zur Vorratskammer vor. Die Regale waren leer, dafür lagen Kisten und Dosen und Päckchen wahllos verstreut auf dem schrägen Boden herum. Einige Kisten und Pakete waren geborsten.
    Die kostbaren Konzentrate hatten sich gleichmäßig im Raum verteilt.
    Das Schlimmste entdeckte Schekonu zuletzt: Der Wassertank war undicht geworden.
    Schnell stellte er einige Schüsseln, die er hastig aus der Küche geholt hatte, unter das Leck. So bekam er wenigstens noch ein paar Liter zusammen, die für ein oder zwei Tage reichen würden. Bei der Landung hatte er Flüsse gesehen, nicht weit von hier.
    Verdursten würde er also so schnell nicht, aber er würde das Wasser herbeischaffen müssen.
    Die Ausstiegluke klemmte, wie er es erwartet hatte. Sie reagierte weder auf Automatik noch Handbedienung. Ein wenig ratlos stand Schekonu davor und überlegte, wie er aus dem Schiff gelangen sollte. Dann untersuchte er die restlichen Räume des Beibootes, die er noch nicht kannte. Er fand Werkzeuge und Ersatzteile. Und er fand eine starke Metallstange, die irgendwelchen unerfindlichen Zwecken dienen mochte.
    Bewaffnet mit dieser Stange kehrte er zur verklemmten Luke zurück. Es war ihm klar, daß er sie, einmal damit geöffnet, nicht mehr luftdicht würde schließen können, aber er hatte auch längst die Hoffnung aufgegeben, jemals wieder mit dem Beiboot zu starten. Er konnte nur versuchen, die Funkgeräte zu reparieren, um Hilfe herbeizurufen.
    Beim ersten Versuch mit der Brechstange rutschte er ab und hätte sich fast den linken Fuß durchbohrt Er zog den Fuß zurück und mußte feststellen, daß er dann nicht mehr so sicher auf den Beinen stand, um kräftig zustoßen zu können. Ein echtes Dilemma, diese, Ungeschicklichkeit. Nach sieben vergeblichen Versuchen traf er mit der Spitze der Stange endlich den schmalen Spalt der Luke Mit seiner ganzen Körper kraft drückte er gegen das Ende der Stange Er wollte die Hebelwirkung anwenden. Theoretisch war sie ihm bekannt, aber in der Praxis sah das alles ganz anders aus.
    Die Stange rutschte ab, und mit fürchterlichem Gepolter fiel sie auf den Boden, Schekonu daneben.
    Da lagen sie nun beide friedlich nebeneinander, die Stange still und stumm, Schekonu schnaufend und seine Ungeschicklichkeit verfluchend.
    Aber er gab nicht auf.
    Endlich, nach zwei arbeitsamen Stunden, waren Stange und Luke restlos verbogen. Immerhin war ein Spalt entstanden, durch den Schekonu den Kopf ins Freie stecken konnte.
    Schon längst hatte er

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