0462 - Der Wissende
wurde ihm noch zum Verhängnis.
„Doch, Trotter, du wirst mir helfen. Du bist mein Freund, nicht wahr? Du darfst nicht eigennützig sein.
Du darfst nicht nur an dich denken, sondern auch an mich. Du wirst mir helfen, mein Volk zu verständigen. Ich werde dir alles erklären. Gehen wir zurück in die Stadt, dann erzähle ich dir eine lange Geschichte."
Trotter strahlte.
„Ich höre gern Geschichten, wenn sie nicht gerade von Onkel Grabsch oder Tante Quatsch erzählt werden."
„Ihr habt originelle Namen", wunderte sich Schekonu, während sie mit dem Lift nach oben glitten. „Wie kommt das?"
„Weil keiner seinen Namen schon bei der Geburt erhält, sondern erst dann, wenn wir wissen, was mit ihm los ist. Dann passen sie auch."
„Ein kluges System", lobte Schekonu und atmete auf, als er das Tageslicht und die grüne Sonne wiedersah. Morgen begann die Arbeit.
5.
Als der Gleiter landete, hatte Rhodan gleich das Gefühl, daß etwas passiert war. Um diese Zeit kam Absehens sonst nie, selbst dann nicht, wenn er die übliche Einladung zum Abend überbrachte.
In seiner Begleitung befanden sich einige Techniker und sein Sohn Schewaba.
Atlan und Rhodan gingen ihren Gastgebern entgegen. Ihnen fielen sofort die erregten Gesten auf, mit denen sich die Moritatoren unterhielten. Erst als sie nahe genug herangekommen waren, unterbrachen die Techniker ihr Gespräch und wandten ihre Aufmerksamkeit Rhodan und Atlan zu.
Abschena sagte: „Wir haben neue Meldungen erhalten, Rhodan. Es handelt sich um unvollständige und teilweise äußerst verwirrende Meldungen. Sie stammen meist von den Takerern, wurden aber von Moritatoren aufgefangen und an uns weitergeleitet, weil wir ja darum baten.
Wir haben versucht, alle eingegangenen Meldungen zu koordinieren und nach, ihrem Wahrheitsgehalt zu ordnen, um ein einigermaßen reales Bild zu erhalten. Restlos ist uns das leider nicht gelungen, aber wenigstens wissen wir ungefähr, was geschehen sein muß."
Atlan erkundigte sich höflich: „Und was ist, wenn ich fragen darf, geschehen?
Betrifft es den Wissenden, dessen Namen wir endlich erfuhren?"
„Es betrifft allerdings ihn. Er konnte entfliehen."
Rhodan und Atlan starrten den Chef der Techniker entgeistert an.
„Entfliehen?" vergewisserte sich Rhodan ungläubig. „Er konnte aus einem Raumschiff der Takerer entfliehen? Wie ist das möglich?"
„Die Einzelheiten sind uns nicht bekannt, denn wir haben es in erster Linie mit Meldungen der Takerer zu tun, wie ich schon betonte. Ein gewisser Farenda gab Alarm und meldete, daß der Wissende Schekonu mit einem Beiboot entflohen sei. Unglückliche Umstände hätten diese Flucht begünstigt.
Das Boot sei entkommen. Da es aber nur geringe Mengen von Lebensmitteln an Bord habe und kaum einen Wasservorrat, müsse damit gerechnet werden, daß Schekonu umkomme. Außerdem habe das Boot bei der Flucht wahrscheinlich einen Treffer erhalten, der seine Manövrierfähigkeit beeinträchtige. Eine großangelegte Suchaktion sei eingeleitet worden."
Rhodan deutete auf die Sessel, die aus der MARCO POLO ins Freie gebracht worden waren.
Sie setzten sich.
„Immerhin - der Wissende konnte fliehen. Das gibt uns neue Hoffnung, wenn es uns auch dazu zwingt, weiter hier abzuwarten, bis wir vielleicht ein Lebenszeichen von ihm empfangen. Haben Sie die Moritatoren benachrichtigt, eventuellen Dakkarsendungen besonderes Augenmerk zu schenken. Abschena?"
„Selbstverständlich. Ein spezieller Machrichtendienst wurde eingerichtet. Relaisbrücken bestehen, die Tausende von Lichtjahren überwinden.
Wir tun alles, was möglich ist, aber wir können auch keine Wunder vollbringen. Diese Galaxis ist groß, unendlich groß."
„Niemand verlangt Unmögliches von Ihnen, Abschena. Wir sind Ihnen dankbar für Ihre Hilfe, Ihre Gastfreundschaft. Und dankbar für jede Information. Glauben Sie, daß der Wissende noch lebt?"
„Er konnte den Takerern entkommen, das allein zeugt schon von besonderem Mut und erstaunlicher Tatkraft. Und natürlich von Intelligenz! Sie konnten ihn nicht einmal vernichten, nachdem er geflohen war, und es war ihnen nicht möglich, seinen Fluchtweg mit ihren Geräten zu verfolgen. Er tauchte im Linearraum unter, wie es in einer Meldung hieß.
Wir können mit gutem Recht hoffen, Perry Rhodan, daß er noch lebt und daß er sich meldet, sobald er dazu in der Lage ist."
„Warum hat er sich nicht während der Flucht schon gemeldet?"
„Vielleicht sind seine Geräte defekt. Vielleicht
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