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0463 - Der Leopardenmann

0463 - Der Leopardenmann

Titel: 0463 - Der Leopardenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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man fragen muß, sicher…«
    ***
    Tiffany Rogers' Kater am Morgen nach ihrer Brandy-Orgie ließ sich auch mit sauren Gurken, Rollmöpsen und Tabletten nicht vertreiben. Entsprechend war ihre Stimmung. Shackleton war ebenfalls in miesester Laune. Das Geld, das er anfangs beim Pokern gewonnen hatte, hatte er anschließend blitzschnell wieder restlos verloren und noch gewaltig draufgezahlt. »Glück in der Liebe, Pech im Spiel«, murmelte er sarkastisch, als sie sich am Frühstückstisch gegenüber saßen und sich gegenseitig ihr Leid klagten. »In dem Moment, als Sie 'reinkamen, Tif, ging meine Pechsträhne los!«
    »Wenn Sie jetzt daraus ableiten, daß es zwischen uns beiden Liebe geben könnte, dann sind sie falsch gewickelt«, wehrte Tiffany die Anspielung ab. »Ich glaube eher, daß Sie ein paar Kartenhaien zum Opfer gefallen sind, die Sie erst gewinnen ließen, um Sie dann auszunehmen wie eine Weihnachtsgans.«
    »Weiß ich doch selbst, nur werde ich es den Burschen nicht beweisen können«, brummte er. »Darf ich nicht mal mehr einen Scherz machen?«
    »Ich bin nicht in der Stimmung, zu scherzen! Wenigstens habe ich nach der Flasche Brandy nicht mehr von dem Leoparden und dem Ermordeten geträumt…«
    »Sind Sie wirklich sicher, daß Sie nicht diesen Leoparden geträumt haben?«
    »Jetzt fangen Sie auch noch an? Shack, ich weiß, was ich gesehen habe! Wenn da nicht die Spur gewesen wäre, ja, dann würde ich vielleicht glauben, einer Halluzination zum Opfer gefallen zu sein! Aber ich bin diesen Spuren in beiden Richtungen gefolgt.«
    »Spuren, die aus dem Nichts kommend anfangen und im Nichts wieder enden?«
    »Kann ich was dafür? Ich habe sie doch nicht gemacht!« verteidigte Tiffany sich. »Sie fingen mitten im Gras an, und dann endeten sie in der Hütte. Zumindest ist mir nichts aufgefallen, was wieder nach draußen führte. Das bedeutet, daß dieser Leopard sich ebenso wieder in Luft aufgelöst hat, wie er aus der Luft gekommen sein muß…«
    »Oder er war noch in der Hütte dieses famosen Großwildjägers, als Sie die Leiche entdeckten und davonstürzten, um über das Autotelefon die Polizei anzurufen.«
    Tiffany wurde blaß. »Allmächtiger… dann hätte er mich ja auch umbringen können!«
    Shackleton nickte. »Wenn Sie wieder abends einen Spaziergang durch die Wildnis machen, komme ich mit… oder«, fuhr er fort, als er ihre aufbrausende Abwehrbewegung sah, »oder Sie nehmen eine Pistole mit!«
    »Ich brauche keine Waffe. Ich habe noch nie eine benötigt. Was soll ich mit diesen Dingern?«
    »Ihr Leben verteidigen. Schließlich werden Sie noch gebraucht. Wenn von niemandem sonst, dann von Tendyke Industries , um überall in der Welt die raffiniertesten Verträge auszuhandeln. Tif, ich bestehe darauf, daß Sie ab sofort nicht mehr ohne Schußwaffe ausgehen. Der Mörder hat Sie vielleicht gesehen und versucht Sie als unerwünschte Zeugin ebenfalls zu beseitigen!«
    »Ich habe für Zaire keine Waffenlizenz«, wehrte Tiffany ab.
    Shackleton fischte ein zusammengefaltetes Papier aus seiner Brieftasche. »Sie haben! Bevor Sie hierherflogen, hat MacRough diesen Wisch besorgt, ihn aber mir zu treuen Händen gegeben, weil er Ihre Abneigung gegen alles, was knallt oder sticht, kennt. Die Waffe gebe ich Ihnen gleich, muß sie nur erst aus meinem Zimmer holen.«
    »MacRough denkt wohl an alles«, murmelte Tiffany verdrossen. Soviel Fürsorge um ihre Person gefiel ihr gar nicht. Sie war der Ansicht, sehr gut selbst für ihr Wohlergehen sorgen zu können. Um ihr überleben brauchten andere sich keine überflüssigen Gedanken zu machen.
    Eine Stunde später war sie wieder auf ihrem Spazierweg von gestern. In der Seitentasche ihrer leichten Khaki-Jacke steckte eine Smith und Wesson Automatic. Shackleton hatte ihr die Waffe in die Tasche gesteckt; sie selbst hatte das Ding nicht angefaßt und hütete sich auch jetzt krampfhaft davor, die Hand zufällig in diese Tasche zu schieben. Statt dessen suchte sie nach Spuren.
    Aber wie schon gestern abend bei der polizeilichen Untersuchung, konnte sie die schwarzen Pfotenabdrücke auch jetzt nicht mehr wiedererkennen. Aber sie fand die Stelle wieder, wo sie mit der Fußspitze gescharrt hatte.
    »Sehen Sie, Shack?«
    »Ich sehe. Aber wenn das ein Beweis sein soll? Na…«
    »Und hier!« sagte sie ein paar Minuten später und zeigte ihm den Durchbruch im Strauchwerk. Dahinter war noch zu erkennen, daß jemand durch das hohe, harte Gras gegangen war.
    »Sicher, da ist jemand

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