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0463 - Der Leopardenmann

0463 - Der Leopardenmann

Titel: 0463 - Der Leopardenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ist…«
    Die Serie mit den beiden Superpolizisten, die im Ferrari oder offenen Cadillac Drogenhändler jagten, kannte Zamorra auch. Aber erst recht das Dade-County. Dort befand sich Tendyke's Home , dieser anderthalbstöckige Bungalow mit dem riesigen Grundbesitz ringsum am Rand der Everglades-Sümpfe.
    Also war Chang, der chinesische Koch, wieder zurückgekehrt? Damals, als Rob Tendyke für tot erklärt worden war, hatte ein Verwalter der Tendyke Industries, Inc . den Bungalow übernommen, sich darin häuslich eingerichtet und das tendyke-treue Personal gefeuert. Was aus dem Butler Scarth und dem Koch Chang geworden war, hatte niemand feststellen können. Aber offenbar hatte Tendyke es geschafft, »seine« Leute zurückzuholen.
    »Also fliegen wir nach Miami«, stellte Zamorra trocken fest. »Was Chang dem Zeilenschmierer erzählt hat, kann er auch uns erzählen…«
    ***
    »Nichts habe ich Mistel Blandidge erzählt«, behauptete der untersetzte Chang und wedelte heftig mit den Armen. »Wilklich nichts, Plofessol. Ich weiß ja selbst nicht, wo Mistel Tendyke und die beiden Ladies hin velleist sind.«
    »Aber dieser Brandidge kann sich doch nicht einfach was aus der hohlen Hand gesaugt haben!« entfuhr es Zamorra. »Der kommt doch nicht aus heiterem Himmel auf die Idee, einen Zeitungsartikel über das Verschwinden eines Abenteurers zu schreiben, der dafür bekannt ist, daß er nur zu gern seinen Schreibtisch gegen die Wildnis vertauscht und die Firma von seinen Angestellten leiten läßt… Himmel, Chang, woher kann er das wissen? Und warum wird Tendyke plötzlich für ihn interessant? Früher hat sich doch niemand darum gekümmert, was Rob tat oder nicht tat!«
    Scarth, der Butler, den Tendyke ebenso wie den chinesischen Koch wieder aufgespürt und in sein Haus zurückgeholt hatte, räusperte sich. »Verzeihen Sie, Sir, wenn ich einfach so das Wort ergreife. Aber meiner bescheidenen Ansicht zufolge ist Mister Tendyke allein dadurch für Schlagzeilen gut geworden, weil er erst vor kurzem durch seine spektakuläre Rückkehr welche zu machen beliebte… Immerhin kommt es nicht alle Tage vor, daß jemand, der seit gut einem Jahr für tot erklärt ist, plötzlich wieder lebt, und noch seltener dürfte es sein, daß man in seiner eigenen Firma alles daran setzt, ihn nicht wieder als ihn selbst anzuerkennen, weil wirtschaftliche Interessen der neuen Unternehmensleitung dagegen sprechen…«
    Zamorra nickte. Ja, so konnte man es auch ausdrücken. Rhet Riker, der neue Top-Manager der Tendyke Industries , und vor allem der Sicherheitschef Rico Calderone hatten alles daran gesetzt, Tendyke kaltzustellen beziehungsweise sogar zu ermorden, damit er um Himmels willen tot blieb. Man fürchtete, daß er zuviel rückgängig machen würde, was Riker in diesem einen Jahr auf die Beine gestellt hatte. Kooperationsverträge mit anderen Konzernen waren schlagartig einseitig annulliert worden, die TI expandierte und versuchte die Konkurrenz nicht nur zu verdrängen, sondern gleich zu vernichten. Und man munkelte, Riker habe geschäftliche Kontakte zur DYNASTIE DER EWIGEN geknüpft. Zumindest das war nicht völlig von der Hand zu weisen, waren doch einige Unterfirmen der TI in der Raumfahrtbranche als Zulieferer für die NASA und private Raumfahrtunternehmen in In- und Ausland tätig. Und daß die DYNASTIE DER EWIGEN seit längerem beabsichtigte, ein neues Sternenschiff zu bauen, war auch kein Geheimnis. Dazu wurde ein beachtliches Wirtschaftspotential benötigt.
    Die TI besaß dieses Potential.
    Aber ein Mann wie Robert Tendyke würde alles andere tun als Entwicklungs-, Konstruktions- und Lieferverträge ausgerechnet mit den Ewigen abzuschließen. Im Gegenteil. Riker mußte befürchten, daß Tendyke die über Strohfirmen um ein paar Ecken herum abgeschlossenen Verträge entdeckte, enttarnte und stornierte. Immerhin war er der Eigentümer der Firma. Es gab zwar ein Management, das ihm die Arbeit abnahm, aber wenn es hart auf hart kam, konnte er mit einem einzigen Wort alles stoppen und der Firmenpolitik eine neue Richtung geben. Dieses Recht hatte er sich immer vorbehalten, und es war auch durch seinen vermeintlichen Tod nicht erloschen, sondern mit seinem Wiederauftauchen erneut in Kraft.
    »Also ist dieser reißerische Artikel nur deshalb geschrieben worden, um überhaupt etwas zu schreiben, worin Tendyke vorkommt?« überlegte Zamorra.
    »Ich erlaube mir, diese Annahme zu bekräftigen, Sir«, sagte Scarth trocken.
    »Was ist denn

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