Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0463 - Der Leopardenmann

0463 - Der Leopardenmann

Titel: 0463 - Der Leopardenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
überhaupt geschehen?« wollte der Parapsychologe jetzt wissen. »Oder hat Mister Tendyke Ihnen untersagt, zu mir über seine Pläne zu sprechen? Daß er mir momentan nicht ganz freundlich gesonnen ist, darüber werden Sie ja informiert sein, Scarth.«
    Der Butler nickte. »Ich bin informiert. Ein Verbot, mit Ihnen zu sprechen, Sir, gibt es aber nicht. Mister Tendyke hat sich von den beiden Ladies überreden lassen, nach dem Verbleib von Mister Julian Peters zu forschen.«
    »Oh«, machte Zamorra. »Ich denke, da haben sie sich eine Menge vorgenommen.«
    Julian Peters, der Sohn von Rob Tendyke und Uschi Peters, hatte zuletzt als Fürst der Finsternis von sich reden gemacht. Dieser Sache überdrüssig geworden, war er scheinbar spurlos aus den Schwefelklüften verschwunden. Über seinen Verbleib gab es nicht die geringsten Anhaltspunkte; selbst Merlins Bildkugel im Saal des Wissens , danach befragt, hatte in diesem Punkt versagt. Aber es war natürlich mehr als verständlich, daß Julians Eltern wissen wollten, wo ihr Sohn sich jetzt befand, der innerhalb eines einzigen Jahres vom Kleinkind zum Erwachsenen herangereift war und der über geradezu fantastische, parapsychische Fähigkeiten verfügte. Er war ein magisches Wesen , er war mehr als ein »normaler« Mensch.
    Er war anders .
    »Ich frage mich, warum dieser Brandidge sich ausgerechnet mit Chang unterhalten hat und nicht mit Ihnen, Scarth«, grübelte Zamorra.
    Der Butler deutete ein dezentes Schulterzucken an. »Das, Sir, entzieht sich meiner Kenntnis, aber ich darf meine Vermutung in Worte kleiden, daß Changs Unfähigkeit, den ›r‹-Laut zu rollen, den Reporter faszinierte, so daß er ein Gespräch mit Chang vorzog.«
    »Mich fasziniert es nicht, sondern es tötet mir den Nerv«, behauptete Nicole. »Chang, warum lernen Sie nicht endlich das ›R‹ richtig rollend auszusprechen, wie in ›Rregenwurrm‹, ›Rraketentrreibsatz‹ oder ›Bahrrnhof‹?«
    »He, in ›Bahnhof‹ gibt's aber kein ›r‹«, erinnerte Zamorra.
    »Na und? So oft, wie er es in allen anderen Wörtern wegläßg, kann er auch mal ein paar ›r‹s zuviel einstreuen!«
    »Dalf ich mich vielleicht auch mal dazu äußeln?« brummelte Chang mißmutig. »Bishel hat doch noch jedel velstanden, was ich ihm zu sagen hatte! Aber alle meckeln übel meine Aussplache! Aber wenn ich koche, dann meckelt keinel!«
    »Außer es gibt Klapperschlange«, seufzte Nicole, die sich an eine Expedition erinnerte, bei der Chang ihnen zehn Tage hintereinander zwanzig verschiedene Arten der Klapperschlangenzubereitung demonstriert hatte…
    »Scarth, können Sie uns sagen, wohin sich Mister Tendyke gewandt hat? Schließlich muß er seine Suche nach Julian ja irgendwo beginnen.«
    Scarth zuckte mit den Schultern.
    »Es tut mir wirklich leid, Sir. Aber Mister Tendyke hat sich hier erst gar nicht mehr wieder sehen lassen. Er ist direkt von El Paso aus aufgebrochen, nachdem zunächst Miß Uschi Peters zu ihm flog, um ihn von der Notwendigkeit dieser Sache zu überzeugen, und sie beide dann Miß Monica Peters nach El Paso nachkommen ließen.«
    »Das heißt also, wir müssen dort weitersuchen«, stellte Zamorra fest.
    Nicole seufzte. »Sag mal, glaubst du im Ernst, daß Rob unsere Hilfe wirklich braucht? Mittlerweile dürfte doch klar sein, daß nicht allzuviel hinter diesem Zeitungsartikel steckt! Abenteuerlust mit dem Leben bezahlt - das ist doch nicht mehr als übelste Spekulation, bloß weil Rob ein paar Tage untergetaucht ist. Früher ist er auch für Wochen von der Bildfläche verschwunden und mit strahlendem Grinsen wieder aufgetaucht! Ich glaube, du nimmst diesen Artikel immer noch viel zu ernst!«
    Zamorra nagte an seiner Unterlippe.
    »Damals hatte Tendyke nie die Zwillinge bei sich, auf die er nun zusätzlich aufpassen muß«, sagte er. »Außerdem habe ich ein ganz dummes Gefühl bei der Sache. Etwas in mir sagt mir, daß wir versuchen müssen, seiner Spur zu folgen, daß er Hilfe braucht, auch wenn dieser Zeitungsartikel nicht mehr ist als ein Luftballon, der gerade geplatzt ist. Und - ein bißchen neugierig bin ich auch, wohin Julian sich abgesetzt hat.«
    Nicole breitete die Arme aus. »Also gut«, resignierte sie. »Du läßt ja doch nicht locker. Fliegen wir also nach Texas und versuchen herauszufinden, wann Rob drei Tickets bei welcher Fluggesellschaft gebucht hat und wohin sie dann geflogen sind… ist ja so furchtbar einfach, das herauszufinden…«
    Zamorra schmunzelte. »Wenn man weiß, wen

Weitere Kostenlose Bücher