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0463 - Der Leopardenmann

0463 - Der Leopardenmann

Titel: 0463 - Der Leopardenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Immer wieder wurden sie von anderen Autos angeblinkt und angehupt, deren Fahrern Nicole zu langsam dahinschlich.
    Aber mit dieser Methode fanden sie schließlich den Ort, wo man die Negerin abgesetzt hatte. Ein Luxus-Hotel in einem der Vororte der Stadt. Hier hatte der Cadillac gestoppt. Für ein paar Sekunden ließ Zamorra auch Nicole anhalten. Gerade so lange, daß er sehen konnte, daß die Negerin ausstieg und auf das Hotel zuging. Dann fuhren sie weiter.
    »Wir haben sie«, sagte Zamorra zufrieden. »Wetten, daß sie da drinnen wohnt?«
    »Mit dir zu wetten, habe ich mir schon lange abgewöhnt«, gab Nicole lässig zurück. »Deine Wett-Einsätze sind mir einfach zu niedrig! - Was machen wir jetzt?«
    »Einmal um den Block, und bevor wir in der Nähe des Hotels wieder die Hauptstraße erreichen, einen Parkplatz suchen. Dann sehe ich mir die Sache mal zu Fuß an. Dich benötige ich dann als Rückendeckung im Wagen.«
    »Hältst du das für notwendig?« erkundigte sich Nicole. »Ich meine dieses geheimniskrämerische Versteckspiel. Wir drehen hier doch keinen Spionagefilm!«
    »Ich habe mit der Geheimniskrämerei und Verschleierung doch nicht angefangen«, rechtfertigt Zamorra sich. »Vergiß auch nicht, daß die Frau vor dem Flughafen plötzlich geschossen hat, und daß ihr für alle anderen unsichtbares Ziel in einem grellen Lichtblitz, den auch niemand sonst sehen konnte außer du über das Amulett, auseinandergeplatzt ist!«
    »Schon gut«, sagte Nicole. »Dann paß gut auf dich auf.«
    »Und du auf mich noch besser«, bat er.
    ***
    Tiffany Rogers gegenüber war nur von einem Aufpasser gesprochen worden. Tatsächlich hatte Shackleton gleich deren drei ins Hotel beordert. Einer befand sich in der Etage in Zimmernähe, der zweite unten im Foyer, und der dritte war auf Abruf bereit, dort zuzugreifen, wo er benötigt wurde. Rowns, der unten alles beobachten sollte, was ihm verdächtig vorkam, griff zu seinem kleinen Walkie-Talkie. »Ich glaube, es kommt Besuch«, sagte er. »Da ist eben ein dunkelroter Le Baron auffällig langsam am Hotel vorbeigefahren. Vor der Eingangstreppe hat er kurz gestoppt und fuhr dann im Schleichtempo wieder weiter. Der Typ auf dem Beifahrersitz sah so aus, als würde er auf ein kleines Peilgerät in seiner Hand starren.«
    »Sie sind weitergefahren?« vergewisserte sich der dritte Mann, der außerdem die Aufgabe hatte, zu koordinieren und Meldungen an die Zentrale zu machen.
    »Kennzeichen des Fahrzeugs? Personenbeschreibung, soweit möglich?«
    »Die Scheibe war heruntergelassen. Weißes Jackett, dunkelblondes Haar. Wie James Bond auf Brautschau.«
    »Na, schön, ich lasse mich mal unauffällig sehen, falls er hereinkommt. Falls er die Feuerleiter nimmt, kassiert ihn Desoto oben ab«, beendete Giletti das Gespräch.
    ***
    Tiffany fand das Haarbüschel vom Leopardenfell in ihrer Tasche. Sie nahm es heraus und hielt es an ihre Nase. Schwach nahm sie wieder den Raubtiergeruch war. Ein Verdacht kam ihr: Hatte sie auf dem Flughafen dieses Haarbüschel in ihrer Tasche gerochen und nicht den Leopardenmann?
    War das nicht eher möglich, als daß dieser Unheimliche ihr von Likasi bis nach Texas gefolgt war?
    Sie schüttelte den Kopf. Sie hätte den Geruch doch dann die ganze Zeit über in der Nase haben müssen und sich spätestens nach ein paar Minuten daran gewöhnt, so daß ihre Sinne ihn automatisch ausfilterten.
    Diese Möglichkeit schied also aus.
    Sie trat vor den Spiegel im Bad, prüfte den Sitz ihrer Frisur und stellte fest, daß sie sich nicht unbedingt umziehen mußte, um sich mit MacRough im Hotelrestaurant sehen zu lassen. Auch ihr Make-up war noch in Ordnung. Sie zog nur noch kurz den Lippenstift etwas nach. Immerhin befand sie sich jetzt wieder in der Zivilisation, wo kosmetische Verrenkungen aller Art förmlich gefordert wurden.
    Dann verließ sie das Zimmer. Den Blouson, in dessen Tasche das Stück Leopardenfell steckte, hatte sie sich wieder über die Schultern geworfen. Sie wollte versuchen, MacRough zu einem Lokalwechsel zu veranlassen. Und das konnte sie hier kaum in einer dünnen Bluse tun. Nicht der Temperaturen wegen; es war hier auch am späten Abend noch warm genug. Aber die öffentliche Meinung war recht konservativ eingestellt, und in einer Ausflipp-Disco, in der sie sogar ohne diesen fast durchsichtigen Fetzen nicht auffallen würde, konnte sie Mac kaum locken.
    Draußen trat ihr prompt der Aufpasser wieder in den Weg. »Wohin gehen Sie?«
    »Hat Ihnen Ihre

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