Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0463 - Der Leopardenmann

0463 - Der Leopardenmann

Titel: 0463 - Der Leopardenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
sahen, die den Eingang blockierten. Auch ein dunkler Cadillac mit Kojakleuchte auf dem Dach und TI-Aufschrift am Heck stand dabei. Polizisten schirmten das Hotel vor Schaulustigen ab. Gerade, als Nicole den Chrysler im Halteverbot stoppte, rauschten zwei weitere TI-Fahrzeuge heran. Männer in grauen Anzügen sprangen heraus, Sichtausweise an den Aufschlägen. Sie mischten sich sofort unter das Publikum. An drei Stellen flammten Blitzlichter von Reporterkameras auf, aber nur jeweils einmal. Dann war seitens der Presse Ruhe.
    »Shackleton hat die Lage voll im Griff«, sagte Zamorra spöttisch, der seinen Retter aus dem Polizeigewahrsam im erleuchteten Hoteleingang entdeckte, wo er heftig mit einem anderen Zivilisten diskutierte.
    »Das war der richtige Attentäter«, murmelte er. »Hoffentlich hat er die Frau nicht erwischt.«
    »Fragen wir doch einfach mal«, schlug Nicole vor. Sie stiegen aus, wurden aber sofort von einem Polizeibeamten gestoppt. »Sie können hier nicht durch. Bitte fahren Sie auch Ihren Wagen dort weg.«
    »Shackleton!« schrie Zamorra und reckte sich hoch.
    Der Sicherheitschef wandte den Kopf und erkannte den Parapsychologen. Er winkte. Der absperrende Polizist hatte es registriert und ließ Zamorra und Nicole passieren.
    »Was ist los? Hat es Ihren Schützling erwischt?« erkundigte sich Zamorra.
    Shackleton schüttelte den Kopf. »Erfreulicherweise nicht. Einer meiner Leute ist in ihrem Zimmer ermordet worden.«
    »Von wem?«
    Shackleton zuckte mit den Schultern. »Ich bin auch erst seit ein paar Minuten hier. Es ist zum Mäusemelken! Vorhin hat Giletti nach Ihrer irrtümlichen Verhaftung noch gefordert, die Überwachung einzustellen, weil doch der Attentäter erwischt sei. Und nun sitzen diese beiden Clowns hier unten und lassen tatenlos geschehen, daß ihr Kollege oben in Stücke gerissen wird!«
    »Wo ist Miß Rogers?«
    »Im Sanitätsraum. Mit der können Sie jetzt nicht sprechen. Ein Arzt ist bei ihr.«
    »Sie ist verletzt?«
    »Sie hat den Toten gefunden.«
    »Wenn Sie den gesehen hätten, brauchten Sie auch einen Arzt, Mister«, versicherte der Mann in Zivil, den eine Plakette als Detective Morris auswies. Er leitete diesen Einsatz.
    »Können wir uns den Toten mal ansehen?« fragte Zamorra.
    »Ich würde ihn mir auch gern mal ansehen«, sagte Shackleton.
    »Dann kommen Sie mal mit«, lud Morris ein. Er stutze, als Nicole sich den drei Männern anschloß. »Lady, sind Sie sicher, daß sie das sehen wollen?«
    »Sehr sicher«, verriet Nicole.
    »Na, dann hoffe ich, daß Sie allesamt vorher nicht zu gut gegessen haben«, brummte der Detective. Nicole flüsterte Zamorra zu: »Wozu soll das gut sein? Ich denke, du willst mit Rogers reden? Wieso interessierst du dich jetzt plötzlich für den toten Wachmann?«
    »Ich hab's im Gefühl«, gab Zamorra zurück. »Außerdem gönne ich unserem Gönner Shackleton keinen Informationsvorsprung.«
    Shackleton hob die Brauen. »Sie fangen an, mir zu gefallen, Zamorra. Wenn ich nicht wüßte, daß Riker Sie auf die Schwarze Liste gesetzt hat, würde ich Sie fragen, ob Sie nicht in meiner Abteilung einsteigen möchten. Weiß der Teufel, warum der Boß Sie einerseits lieber in der Antarktis sehen würde als vor seinem Schreibtisch, Ihnen andererseits aber Unterstützung zuteil werden läßt. Aber Bosse haben nun mal das Privileg, ein bißchen inkonsequent und unlogisch zu sein.«
    »Ich würde ihn eher für mordsmäßig gerissen halten«, erwiderte Zamorra.
    Wenig später waren sie oben im Korridor. Eine Zimmertür stand weit offen. Drinnen ertönten Stimmen. Ein Polizeifotograf war bei der Arbeit, und ein paar Leute von der Spurensicherung standen ihm ständig im Weg herum. Jemand hatte eine Decke über der Leiche ausgebreitet.
    Überall waren Blutflecke. Das Durcheinander im Zimmer war unübertrefflich.
    »Da hat einer nicht nur gemordet, sondern auch gesucht. Ob er von Ihrem Mann überrascht wurde und ihn deshalb ermordete, Shackleton?« fragte Zamorra.
    »Das habe ich mich auch schon gefragt«, warf Morris ein.
    Zamorra trat zu dem verdeckten Leichnam und hob die Plane hoch.
    Sein Gesicht verhärtete sich und verlor an Farbe. Er preßte die Lippen zusammen, daß sie wie ein schmaler Doppelstrich wirkten. Dann ließ er die Plane wieder zurücksinken.
    Nicole schnupperte. »Riecht ihr nichts?« fragte sie stirnrunzelnd.
    »Was denn? Das Blut?«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Hier riecht's wie in einem Raubtierkäfig«, sagte sie.
    »Na, da müssen Sie

Weitere Kostenlose Bücher