Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0463 - In den Fängen eines Teufels

0463 - In den Fängen eines Teufels

Titel: 0463 - In den Fängen eines Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
die zu Boden prallte und dort weiterbrannte.
    Es war ihr Glück, daß sie noch weiter zurücklief, so wurde sie vom nächsten Hieb nicht erwischt. Haarscharf huschte die Klinge an ihrem Kinn vorbei.
    Mara ging automatisch. Es war ein Wunder, daß sie nicht stolperte, bis sie schließlich von der Wand aufgehalten wurde.
    Sie spürte das rauhe Gestein im Rücken. Die Fackel lag viel zu weit entfernt. Aus der Stirnwunde sickerte ein dünner Blutfaden.
    Automatisch wischte sie ihn weg – und sah den Orlock, der sich geduckt an sie heranschob. Sein Gesicht lag im Schatten. Dennoch glaubte Mara, das siegessichere Grinsen auf den Lippen des Unheimlichen erkennen zu können.
    In der Hand hielt er das Messer.
    Die Klinge glänzte matt, und plötzlich fiel Mara ein, daß auch sie solch ein Messer besaß.
    So rasch wie möglich riß sie es aus der Tasche hervor. Ihre Finger zitterten, als sie die Klinge aus dem Griff ziehen wollte. Zwei Nägel brachen ab.
    Der Orlock warf sich vor!
    Er rutschte dabei ein wenig aus. Dadurch verlor er einen Sekundenbruchteil, den Mara nutzen konnte. Sie drehte sich zur Seite, und der Orlock fiel nicht gegen sie, sondern gegen die Wand, wo er mit der Klinge in das harte Gestein hackte.
    Leider brach sie nicht ab, und er drehte sich wieder herum.
    In diesem Moment hatte Mara es geschafft und die Klinge aus dem Holzgriff holen können.
    Zwei, die die gleichen Waffen besaßen, standen sich gegenüber.
    »Du oder ich!« keuchte Mara und erwartete den nächsten Angriff des Totgeglaubten…
    ***
    Das aus dem Kamin klingende Lachen war noch nicht verhallt, als Suko sich bereits drehte und die Strecke wieder zurücklief, die er gekommen war.
    Diesmal hatte er es eilig, und das Dach war verdammt rutschig geworden. Einen Schritt zuviel tat der Inspektor. Mit dem rechten Fuß glitt er weg, lag dann flach und bewegte sich auf der schrägen Fläche dem Rand zu.
    Plötzlich überfiel ihn die Angst.
    Wenn Suko aus der Höhe abstürzte, war es um ihn geschehen.
    Er spreizte Beine und Arme, die einzige Möglichkeit, die ihm blieb, die lebensgefährliche Rutschpartie zu stoppen.
    Suko wurde langsamer, aber nicht langsam genug. Zum Glück drehte er sich während des Gleitens so, daß er an einem kleinen Schneegitter vorbeikam.
    Mit einem Griff klammerte er sich daran fest!
    Er spürte den plötzlichen Ruck im Schultergelenk, hörte auch das Knirschen und hatte Angst, daß das Gitter reißen würde.
    Es hielt, und Sukos Fall wurde gebremst. Der Rest war ein Kinderspiel. Als er jedoch in das Zimmer sprang, wo der bewußtlose Hausmeister im Sessel hing, spürte er doch das weiche Gefühl in den Knien. Es war am besten, den Mann schlafen zu lassen. So lief er wenigstens nicht Gefahr, noch einmal in den Dunstkreis des Mörders zu geraten. Ein zweitesmal würde der Orlock sicherlich nicht so »human« reagieren. Suko fragte sich, weshalb der Orlock diesen Zeugen nicht auch auf seine typische Art und Weise umgebracht hatte.
    Da stimmte etwas nicht…
    Mit einem letzten Blick auf den Bewußtlosen verließ er den Raum.
    Vor der Stiege blieb er stehen.
    Aus der Tiefe hörte er nichts. Er hoffte nur, daß die Stille nicht der Schlaf des Todes war.
    Dieser verdammte Bau glich schon der Höhle eines Maulwurfs.
    Gänge, Stollen, mehrere Eingänge, alles zwischen den dicken Mauern und verborgen liegend.
    Mit gezogener Beretta lief Suko die steile Stiege hinab. Wenig später hatte er die große Treppe erreicht. Er schaute durch den Schacht.
    Eine Etage lag in tiefer Dunkelheit, die anderen waren erhellt. Suko glaubte nicht, daß sich der Orlock in der erleuchteten Etage aufhalten würde. Wenn schon, dann befand er sich im Dunklen, wo ihn die Finsternis wie ein Mantel schützte.
    Mit leisen Schritten schlich der Inspektor die Treppe hinab. Seine freie Hand rutschte über das Geländer. Sie war feucht vom Schweiß.
    Auch an Suko waren die Ereignisse nicht spurlos vorübergegangen.
    Der Druck lag in seinem Magen. Das Wissen um einen Killer, der sich durch die Gänge des Schlosses bewegte, zerrte an seinen Nerven. Er dachte auch an John.
    Wahrscheinlich war er den falschen Weg gegangen, denn der Orlock befand sich hier im Schloß.
    Anfang des Ganges blieb Suko stehen. Seine Augen mußten sich erst an die Finsternis gewöhnen. Nur im Treppenhaus war es etwas heller, weil im oberen und unteren Stockwerk Licht war.
    Er wagte es nicht, die Lampe einzuschalten. Dann hätte er eine zu gute Zielscheibe abgegeben.
    Behutsam setzte er einen

Weitere Kostenlose Bücher