0463 - In den Fängen eines Teufels
Speisesaal leer und jagten einen grünen Geist mit Laserkanonen.
Die hatten es gut, aber das war auch Film…
Die nächste Überraschung erwartete mich in der Schwimmhalle.
An den erleuchteten Knöpfen erkannte ich, daß der Lift wieder funktionierte. Als wäre mit der Vernichtung des Orlocks der elektrische Strom wieder zurückgekehrt.
Mir konnte es nur recht sein. Ich holte die Kabine herab, stieg ein und berührte die Taste, neben der das Wort »Floor« stand.
Landen würde ich in der Halle…
***
Mara sprach das aus, was Alexandra hatte sagen wollen. »Das ist nicht der Orlock, das ist dein Vater!«
Alex nickte. Sie stierte die Gestalt an, die leider ihr Vater war. Ein für sie fremdes Wesen, und sie wollte den Namen aussprechen, doch sie schaffte es nicht. Er wollte einfach nicht über ihre Lippen dringen.
Dabei sah Kenneth Dalton so aus wie der Orlock. Doch es war zu erkennen, daß er auf dem Kopf eine Perücke trug. Die hellen, strohigen Haare waren verrutscht.
Er trug dunkle Kleidung. Sie sah aus wie ein alter Anzug, war aber verschmutzt.
Grinsend humpelte er näher. Er hatte die Treppe hinter sich gelassen. Die Mädchen konnten erkennen, daß es sich bei der Verletzung am Bein um eine Wunde handelte, aus der Blut rann und den Stoff der Hose rötlich näßte.
Das Grinsen auf seinem Gesicht war schief, doch in den Augen leuchtete der Wahnsinn.
»He, ihr beiden«, sagte er wieder. »Ihr habt mir noch gefehlt. Der Orlock wartet auf euch. Ich habe sie fast alle für ihn vorbereitet. Er braucht nur mit seinem Messer zu kommen. Mehr nicht, ihr kleinen Täubchen.«
Mara schüttelte den Kopf. »Was ist das nur für ein Wahnsinn!« brüllte sie. »Verdammt, wo bin ich hier gelandet?«
Alex sagte nichts. Sie bewegte nur die Lippen, ansonsten blieb sie starr. Und ihr Vater hatte sich seine Tochter als erstes Ziel ausgesucht.
»Auch du, Alex, wirst zu ihm gehen. Er wartet auf dich. Auf dich ganz besonders.«
»Nein…«
»Doch.« Dalton grinste schief. Seine Augen waren verdreht. »Ich war es, der ihn freiließ. Ich wurde zu seinem Freund und Verbündeten. Dieses Schloß hat eine Vergangenheit. Gemeinsam wollten wir sie wieder aufleben lassen. Der Orlock half mir, der Teufel auch. In dieser Nacht soll der Anfang gemacht werden. Und sie ist noch nicht zu Ende. Viel kann geschafft werden. Sehr viel…«
Er war jetzt so nahe an Alexandra herangekommen, daß er bereits den Arm ausstreckte, um sie anfassen zu können.
Alex bewegte sich nicht. In ihrem Kopf hatte sich eine nie erlebte Leere ausgebreitet. So etwas hatte sie nie für möglich gehalten, und auch jetzt begriff sie nicht, was da vorging.
Sie konnte einfach nicht mehr reden.
»Alexandra, geh doch weg!« Mara stand schon nahe der Tür. Sie traute sich nicht, näher heranzukommen.
Dalton faßte zu.
Auch jetzt rührte sich Alex nicht, als die Hand des Vaters ihren Arm umklammerte. Zwar hatte sie das Gefühl, von einem Stromstoß erwischt zu werden, aber sie wehrte sich nicht.
Und so zog Dalton seine Tochter zu sich heran. Er nahm sie in die Arme wie früher.
»Komm, mein Mädchen, laß dir einen Abschiedskuß geben. Es ist der letzte, dann gehörst du dem Orlock…«
Dalton klammerte sich fest. Er zog sich förmlich an Alexandra hoch, seine zitternden Lippen suchten die Wange des Mädchens, während die Hände von der Schulter her in Richtung Hals wanderten.
»Das reicht!« brüllte plötzlich jemand und nahm mit einem gewaltigen Sprung die letzten drei Treppenstufen…
***
Dieser Jemand war Suko!
Er hatte bewußt so lange gewartet, weil er die Aufklärung des Falles erleben wollte. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, daß sich das Mädchen nicht aus dem Bann ihres Vaters hatte lösen können, und so war es dem Mann gelungen, seine Tochter zu fassen, um ihr den Abschieds- oder Todeskuß zu geben.
Sukos Schrei zitterte durch die Halle. Ein regelrechtes Schmettersignal, wie eine der Trompeten von Jericho.
Das hatte auch der angebliche Orlock gehört. Er ließ seine Tochter plötzlich los und drehte sich humpelnd um. Gerade noch konnte er sich auf den Beinen halten und sah dem heranstürmenden Inspektor entgegen, der ihm wie ein Rachegeist vorkommen mußte.
Suko wollte zuerst das Mädchen in Sicherheit bringen. Er schleuderte Alex zur Seite. Mara lief bereits auf sie zu und umklammerte sie mit beiden Armen.
Dalton wußte, was die Stunde geschlagen hatte. Er erinnerte sich daran, daß er noch eine Waffe bei sich trug.
Als Suko
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