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0464 - Der falsche Ganjo

Titel: 0464 - Der falsche Ganjo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verächtlich.
    „Ich bin gespannt, was die Takerer jetzt tun werden", klang Dephins Stimme auf. Er schien die Auseinandersetzung nicht bemerkt zu haben. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie das große Schiff vor der Stadt landen."
    „Vielleicht schicken sie den Ganjo mit einem Beiboot herunter", meinte Mirus Tyn.
    Sie blieben vorerst auf Vermutungen angewiesen, denn in der nächsten halben Stunde geschah nichts.
    Offenbar wollten die Takerer sicher sein, daß jeder Oldone von der Ankunft des „Kometen" über der Stadt erfuhr.
    „Ich bin gespannt, was der falsche Ganjo seinen Anhängern erzählen wird", sagte Dephin.
    „Ich interessiere mich mehr für sein Aussehen", gab Hulos zurück.
    „Wahrscheinlich sieht er wie Ovaron aus", vermutete Dephin.
    „Denken Sie an die Bilder, die wir auf der Archivwelt gefunden haben. Die Takerer haben diese Sache jahrzehntelang vorbereitet."
    „Glauben Sie, daß der falsche Ganjo eine Biozüchtung der Cappins ist?" fragte Mirus Tyn.
    „Ich bin überzeugt davon." Dephin begann seine Waffen zu kontrollieren. „Wir werden es bald erfahren."
    Hulos blickte zum Raumschiff hinauf.
    „Ob sie warten, bis es hell wird?"
    Dephin zog es vor, zu schweigen. Er war nicht so ungeduldig wie seine beiden Begleiter. Sie hatten jetzt so lange gewartet, daß ein paar Minuten nicht entscheidend waren.
    Plötzlich löste sich eine leuchtende Energieblase aus dem Flammenkopf des „Kometen": Tyn, der die Erscheinung zuerst sah, machte die beiden anderen darauf aufmerksam.
    „Ein Beiboot", stellte Hulos fest. „Oder ein Antigravfeld."
    „Was immer es ist: Es bringt den Ganjo nach Mysonga", sagte Dephin. „Der falsche Ovaron wird wahrscheinlich vor der Stadt landen, wo sich die meisten Eingeborenen aufhalten. Das bedeutet, daß wir uns auch dorthin begeben müssen."
    Sie schalteten ihre Aggregate ein.
    „Sollte einem von uns etwas zustoßen, versuchen die beiden anderen die gestellte Aufgabe zu erfüllen." Dephin blickte von Hulos zu Tyn. „Wenn wir uns verlieren, handelt jeder auf eigene Faust. Wir treffen uns auf jeden Fall am Stützpunkt auf der KururffHochebene."
    Tyn und Hulos nickten.
    „Folgt mir!" Noch immer klang Dephins Stimme fast unbeteiligt.
    Hulos lächelte. Er kannte den General genau.
    Dephin war entschlossener als jemals zuvor.
    Sie hoben vom Dach ab und flogen in Richtung des Stadtrandes. Hulos sah auf die Uhr. In einer knappen Stunde würde die Sonne aufgehen.
    Die Leuchterscheinung am Himmel war größer geworden. Sie sank auf die Stadt herab.
    Endlich! dachte Hulos erleichtert. Endlich brauchten sie nicht mehr gegen ein Phantom zu kämpfen. Dort schwebte das Wesen, das alle Oldonen sehnsüchtig erwarteten, der Oberfläche des Planeten entgegen. Ein Wesen aus Fleisch und Blut, das sich leichter bekämpfen ließ als Worte und jahrtausendalter Aberglaube.
    Hulos' Unbehagen machte einer grimmigen Entschlossenheit Platz. Er begann wieder an einen Erfolg ihrer Mission zu glauben.
    Sie flogen dicht über den verlassenen Häusern.
    Obwohl sie den Stadtrand fast erreicht hatten, hörten sie kein Geschrei. Wahrscheinlich beobachteten die Oldonen voller Ehrfurcht die Ankunft des Ganjos.
    Dephin klopfte gegen das kombinierte Ortungsff und Peilgerät an seinem Gürtel.
    „Der Ganjo scheint nicht allein zu kommen", erklärte er. „Das Gerät zeigt etwa dreihundert Energiequellen an."
    „Was kann das bedeuten?" erkundigte sich Hulos.
    „Kleine Schiffe oder Roboter", gab Dephin zurück. „Ich glaube, daß es Roboter sind, die als Wächter des falschen Ganjos fungieren werden."
    Obwohl es keiner der drei Thunderbolts aussprach, wußten sie, daß ihre Aufgabe dadurch erschwert wurde. Dreihundert Roboter takerischer Bauart waren eine gewaltige Streitmacht, die zu besiegen die Thunderbolts nicht in der Lage waren.
    Die Siganesen erreichten den Stadtrand.
    Noch immer brannten die großen Feuer. Sie umgaben die Stadt wie ein Ring. Die Oldonen standen auf den freien Plätzen und beobachteten den Himmel. Die Kranken und Verletzten wurden von ihren Begleitern gestützt. Es schien wichtig zu sein, den Ganjo stehend zu empfangen.
    „Wir warten hier!" entschied Dephin. „Erst wenn wir wissen, wo der Ganjo landen wird, fliegen wir weiter."
    Sie ließen sich auf einem Holzstapel nieder.
    Der Anblick der schweigenden Menge war fast unheimlich. Nur das Prasseln der Flammen war zu hören.
    Inzwischen war die Energieblase so tief gesunken, daß die drei Siganesen Einzelheiten erkennen

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