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0464 - Der falsche Ganjo

Titel: 0464 - Der falsche Ganjo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnten. Mittelpunkt des Flugkörpers bildete eine linsenförmige Scheibe mit zahlreichen Aufbauten.
    Ein Mann stand auf der Scheibe. Er war nur undeutlich zu erkennen. Scheibe und Mann wurden von einer flimmernden Energiekugel umhüllt. Das Gebilde bewegte sich vollkommen lautlos.
    „Sehr eindrucksvoll", bemerkte Dephin. „Können Sie die Roboter sehen?"
    „Ein paar", antwortete Hulos. „Vor allem die, die dicht neben der Antigravscheibe fliegen."
    „Das Ding wird hier am Stadtrand landen", stellte Mirus Tyn fest.
    Wenig später tauchten die ersten Roboter im Lichtschein der großen Feuer auf. Es waren gedrungene Maschinen mit ausgefahrenen Greifund Handlungsarmen. Sie besaßen keine Köpfe, dafür aber zahlreiche kuppelförmige Ausbuchtungen mit Sensoren, Antennen und Sehlinsen.
    Sie landeten nicht, sondern verteilten sich über den wartenden Oldonen.
    Die Menge wich zurück, als die Antigravscheibe sich herabsenkte.
    Die Energiekugel fiel in sich zusammen. Der Mann auf der Scheibe war jetzt deutlich im Licht der Feuer zu sehen.
    „Ovaron!" riefen Tyn und Hulos gleichzeitig.
    „Er ist ihnen gut gelungen", versetzte Dephin grimmig. „Aber er ist nicht Ovaron. Er ist eine bedauernswerte Biozüchtung, eine Marionette der Takerer."
    Unmittelbar über den Köpfen der Eingeborenen kam die Scheibe zum Stillstand. Noch immer war es vollkommen still.
    Der falsche Ganjo streckte beide Arme von sich.
    „Da bin ich, Freunde!" rief er. Seine Stimme wurde aus den Lautsprechern der dreihundert Roboter verstärkt wiedergegeben. Jeder konnte ihn verstehen.
    Ein unbeschreiblicher Jubel brach los. Die aufgestaute Spannung entlud sich mit explosiver Wucht. Die Oldonen fielen sich in die Arme, tanzten und schrien ihre Begeisterung heraus. Alle Angst der letzten Tage war vergessen.
    „So haben die Takerer es sich vorgestellt", sagte Dephin ruhig. „Ihr Plan scheint aufzugehen. Aber noch sind wir da."
    Der Mann, der wie Ovaron aussah, streckte erneut die Arme aus. Um die Antigravscheibe herum erstarb das Geschrei. Jeder wollte hören, was der Ganjo zu sagen hatte.
    „Ich komme nicht als euer Herrscher!" rief der Ganjo. „Ich bin kein übernatürliches Wesen."
    Die drei Siganesen sahen sich verblüfft an.
    „Was bedeutet das schon wieder?" fragte Dephin verwirrt.
    „Warum gibt er sich nicht als Halbgott aus?"
    Hulos überlegte angestrengt. „Alle Voraussetzungen sind gegeben."
    „Ruhe!" befahl Dephin. „Er spricht wieder."
    „Ich bin der Ganjo, auf den ihr gewartet habt", fuhr der Mann auf der Antigravscheibe fort. „Aber ich bin ein normaler Cappin und habe vor zweihunderttausend Jahren in dieser Galaxis geherrscht. Durch unglückliche Umstände wurde ich in der Zeit verschlagen."
    Dephin kniff die Augen zusammen.
    „Er lügt, aber ich glaube jetzt zu wissen, worauf er hinauswill."
    „Ich auch!" erklärte Hulos.
    „Das alles wird euch geheimnisvoll und unglaubwürdig vorkommen", rief der falsche Ganjo.
    Dephin stellte überrascht fest, daß sogar die Stimme dieses Mannes sich nicht von der Ovarons unterschied.
    „Ihr müßt mir glauben, meine Freunde. Ich bin mit Hilfe einer Zeitmaschine zu euch gekommen. Das bedeutet, daß ich nicht gealtert bin. Ich bin derselbe Ganjo wie vor zweihunderttausend Jahren."
    Das Schweigen hielt an. Die Menge starrte verständnislos auf den Mann, den sie herbeigesehnt hatte. Für die Oldonen waren die Worte des falschen Ganjos nur schwer zu verstehen.
    „Ich bin ein Wesen wie ihr!" Der Mann auf der Antigravscheibe hob beschwörend beide Arme. „Daß ich hier stehen kann, verdanke ich Technikern und Wissenschaftlern." Er deutete auf einen vorbeifliegenden Roboter. „Das sind komplizierte Maschinen. In ein paar Jahrhunderten wird es sie auch auf Oldon geben."
    „Die Takerer haben einen schweren psychologischen Fehler begangen", sagte Dephin.
    „Es ist zwar verständlich, daß sie ihren Ganjo in Ovarons Position bringen wollen, aber sie hätten die Mentalität der Oldonen berücksichtigen müssen. Die Oldonen warteten auf ein gottähnliches Wesen - die Takerer geben ihnen einen Wissenschaftler."
    Noch immer herrschte Stille. Die Menge wartete darauf, daß der Ganjo weitersprechen würde. Sie warteteten auf Worte, die besser zu verstehen waren als die bisherigen Erklärungen des Fremden.
    „Ich werde euch heffen!" rief der Ganjo.
    „Zunächst werde ich die Krankheit heilen, unter der ihr leidet."
    Ein paar Oldonen brachen in Begeisterungsrufe aus.
    Dephin schaltete den

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