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0464 - Der falsche Ganjo

Titel: 0464 - Der falsche Ganjo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dephin. „Was er jetzt jedoch tut, ist eine Verrücktheit, die ihn das Leben kosten kann."
    „Wir werden von Feinden bedroht!" rief Jamenkou. Sein ausgestreckter Arm deutete auf den Ganjo. „Er ist einer davon. Man will uns betrügen.
    Wir dürfen diesem Mann nicht glauben. Auch in unserer Regierung befinden sich Männer, die von Fremden beherrscht werden."
    Die Menge wurde immer unruhiger.
    „Sie werden sich auf ihn stürzen", prophezeite Dephin.
    „Wir müssen ihm helfen", verlangte Dart Hulos.
    Dephin lachte auf.
    „Und wie haben Sie sich das vorgestellt?"
    „Wir müssen irgend etwas tun", erwiderte der Waffenwart. Aber seine Stimme war ohne Überzeugungskraft. Er wußte genau, daß sie Jamenkou nicht helfen konnten. Sie hätten sich durch eine Rettungsaktion selbst ins Lebensgefahr gebracht.
    „Wenn wir diesem Mann glauben, sind wir alle verloren!" schrie Jamenkou. Er zog einen Stein aus seinem Umhang und rannte damit auf den falschen Ganjo zu. „Ich werde nicht zulassen, daß er unser Volk ins Verderben führt."
    Jamenkou löste sich auf. Er starb in den Energiestrahlen, die die Roboter aus ihren Waffenarmen abfeuerten.
    Die Menge stöhnte. Es war ein Geräusch, das Dephin erschauern ließ. Es drückte Erleichterung darüber aus, daß der Ketzer seine Strafe erhalten hatte.
    „Jamenkou war ein Narr." Hulos sprach leise.
    „Er hat den Tod gesucht", antwortete Dephin. „Er wußte, daß er allein gegen eine unbesiegbare Übermacht stand."
    „Wir hatten ihm versprochen, einzugreifen", erinnerte Mirus Tyn.
    „Für ihn waren wir Gestalten aus dem Nichts, ebenso wie die Cappins." Dephin ließ sich in größere Höhe schweben. „Unser Versprechen war für ihn bedeutungslos."
     
    *
     
    Als Imanschol von dem Zwischenfall auf Oldon erfuhr, befand er sich auf dem Weg in seine Kabine.
    Er kehrte sofort in die Zentrale des Schiffes zurück.
    Der Bericht des falschen Ganjos schien Gratlon zu rehabilitieren.
    Jemand hatte auf den Abgesandten der Takerer geschossen, um ihn an der Heilung eines kranken Oldonen zu hindern. Da weder der Ganjo noch die Roboter jemand entdeckt hatten, schien es nicht unmöglich zu sein, daß die Angreifer Zwerge waren.
    Imanschol bedauerte, daß Gratlon während des Verhörs gestorben war. Der Agent hätte jetzt wertvolle Hinweise geben können.
    Der Kommandant betrat die Zentrale. Die Offiziere sahen ihm erwartungsvoll entgegen. Ihre Gesichter drückten Unruhe aus. Niemand an Bord hatte mit einem solchen Zwischenfall gerechnet. Der Angriff auf den falschen Ganjo konnte nur bedeuten, daß es jemand gelungen war, die Blockade um Oldon zu durchbrechen. Für die selbstbewußten Takerer war dies ein schwerer Schlag.
    Imanschol war ein kluger Psychologe. Er wußte, was er tun mußte, um eine allgemeine Unruhe zu verhindern.
    Scheinbar gelassen nahm er neben dem Schiffskommandanten Platz.
    „Ich werde zu allen Schiffsbesatzungen sprechen", kündigte er an.
    Der Funker nahm die entsprechenden Schaltungen vor und schob Imanschol ein Mikrophon zu.
    Imanschol lächelte.
    „Die Nachricht, die wir vor wenigen Augenblicken empfangen haben, beweist uns, daß bereits vor unserem Eintreffen im LeykeoffSystem eine fremde Macht auf Oldon Fuß gefaßt hat." Dieser eine Satz hätte schon genügt. Aber Imanschol war noch nicht fertig. „Der Sperrgürtel, den wir mit unseren Schiffen geschaffen haben, hindert unseren Gegner jetzt jedoch an der Flucht. Wir werden ihn früher oder später fangen oder vernichten. Das ist alles."
    Imanschol schaltete ab und ließ sich im Sitz zurücksinken.
    Einsatzleiter Grorson ließ sich neben ihm nieder.
    „Sie haben unseren Kommandanten ein ausgezeichnetes Alibi verschafft", meinte er lächelnd.
    Als Vertrauter Imanschols konnte er sich diese Bemerkung erlauben.
    „Nicht nur den Kommandanten." Imanschol gab das Lächeln zurück. „Sondern auch mir selbst."
    Grorson wurde ernst.
    „Gratlon hatte also recht?"
    „Es hat den Anschein."
    „Was wollen Sie jetzt unternehmen?"
    Auf dem Weg in die Zentrale hatte Imanschol sich einige Maßnahmen ausgedacht, sie aber inzwischen wieder verworfen. Wenn er mit einem Raumschiff auf Oldon landete, um den falschen Ganjo zu unterstützen, würden die Oldonen schnell merken, daß sie Opfer einer heimlichen Invasion waren.
    Aber Grorsons Frage mußte beantwortet werden.
    „Die Ausrüstung des Ganjos sollte genügen, um alle Schwierigkeiten zu überwinden, Grorson.
    Außerdem wird der Ganjo von seinen Begleitrobotern und unseren

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