0464 - Der falsche Ganjo
Agenten unterstützt."
„Weder die Roboter noch die Agenten konnten den Angriff verhindern." Grorson blieb hartnäckig, denn er spürte, daß Imanschol dem Problem auswich.
„Der Ganjo muß eben vorsichtiger sein", sagte Imanschol unwillig.
Grorson blickte Imanschol von der Seite an. Stand eine Krise bevor? War es klüger, wenn er sich jetzt, solange noch Zeit war, von Imanschol trennte, um seine eigene Karriere nicht zu gefährden?
Grorson überlegte ernsthaft, ob er nicht eine Nachricht an den Taschkar funken sollte.
„Ich glaube zu wissen, woran Sie denken!" riß ihn Imanschols Stimme aus der Versunkenheit. „Es sind gefährliche Gedanken, Grorson!"
Der Einsatzleiter spürte, wie ihm das Blut in den Kopf stieg.
„Bisher ist nichts wirklich Ernsthaftes geschehen", fuhr Imanschol mit sanfter Stimme fort. „Bei unseren Gegnern kann es sich nur um eine kleine Gruppe handeln, die sich ganz auf den Ganjo konzentriert.
Das macht sie verletzbar."
„Welche Befehle werden Sie geben?" wollte Grorson wissen.
„Ich werde unsere Agenten anweisen, daß sie sich ab sofort ausschließlich um die Sicherheit des Ganjos kümmern sollen."
Grorson beobachtete den Bildschirm der Außenbeobachtung. Das Schiff hatte eine weite Umlaufbahn um Oldon eingeschlagen. Im Augenblick befand es sich „über" dem Hauptkontinent der Föderation Karschal. Für die Anhänger des Schanumbaismus war es sicher ein schwerer Schlag, daß der Ganjo im Herrschaftsbereich des feldronischen Reiches gelandet war. Aber auch die Karschalesen hatten die Macht des Ganjos zu spüren bekommen. Während der Landung des Mächtigen hatten sich die Stürme auf den Meeren gelegt. Die angeschlagenen Flotten beider Parteien hatten sich in ihre Häfen zurückziehen können.
„Kein Unbekannter darf unsere Pläne gefährden", drang Imanschols Stimme in die Gedanken des Einsatzleiters. „Deshalb muß der Ganjo jetzt vorsichtiger operieren."
„Das sagten Sie bereits, Kommandant."
Imanschol sah ihn forschend an.
„Sind Sie Ihrer Position überdrüssig, Grorson?"
„Nein, natürlich nicht!"
„Dann gilt für Sie das gleiche wie für den Ganjo.
Verhalten Sie sich in Zukunft vorsichtiger."
Die Drohung war deutlich. Grorson mußte sie vorläufig beherzigen. Wenn es nicht zu einem Zwischenfall kam, den der Taschkar Imanschol anlasten würde, hatte Grorson zu gehorchen.
*
Die Menge hatte sich zerstreut. Die meisten Oldonen waren in die Stadt zurückgekehrt. Jene, die geblieben waren, lagerten vor den GanjoffStatuen.
Die großen Feuer waren erloschen.
Der Ganjo war mit seinen dreihundert Kampfrobotern zum Zentrum von Mysonga aufgebrochen. Er hatte weitere Beweise seiner Macht angekündigt.
Die Siganesen waren der Gruppe in sicherem Abstand gefolgt. Der Individualorter bewies den Thunderbolts, daß sich auch ein paar beeinflußte Oldonen in der Nähe des Ganjos aufhielten. Sie sollten ihn offenbar unterstützen.
„Wir brauchen einen sicheren Platz in unmittelbarer Nähe des Ganjos", sagte Dephin.
„Außerdem müssen wir ein paar Roboter umprogrammieren. Das wird Ihre Arbeit sein, Major Tyn."
Tyn schluckte trocken.
„In Ordnung, General!"
„Es muß dazu kommen, daß die Roboter vor den Augen der Oldonen Fehlleistungen begehen", erläuterte Dephin. „Inzwischen werden Dart und ich uns um den Ganjo kümmern."
Tyn betrachtete seinen Vorgesetzten mißtrauisch.
„Was bedeutet das, Sir?"
Dephin grinste.
„Wir werden uns das sicherste Versteck aussuchen, das es in Mysonga für uns gibt: den Ganjo höchstpersönlich."
Hulos kratzte sich verblüfft am Hinterkopf.
„Halten Sie das nicht für tollkühn, Sir?"
„Wir müssen alles riskieren, wenn wir gewinnen wollen, Dart."
Sie flogen weiter. Als sie die Kultstätten erreichten, sahen sie, daß der Ganjo sich mit seinen Robotern auf dem freien Platz zwischen den Gebäuden niedergelassen hatte. Zehntausende von Oldonen drängten sich auf den Plätzen und in den Straßen der näheren Umgebung. Sie alle wollten den Ganjo sehen.
„Wir trennen uns jetzt!" entschied Dephin. „Major Tyn, Sie wissen, was Sie zu tun haben."
Tyn flog davon. Als er sich den Robotern näherte, schaltete er seinen Mikrodeflektor ein. Sekunden später landete er auf der Schulter einer Maschine.
Seine Blicke suchten nach einer Öffnung, durch die er ins Innere des Roboters kriechen konnte. Er mußte an das Gehirn des Roboters herankommen, wenn er ihn umprogrammieren wollte. Die Zerstörung einiger wichtiger Teile
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