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0464 - Der falsche Ganjo

Titel: 0464 - Der falsche Ganjo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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betritt, vor dessen Tür die Lampe aufleuchtet."
    „Aber ich sehe mindestens drei Türen mit Beleuchtung, Sir!"
    „Mhm!" machte Dephin. „Wir verlieren zuviel Zeit, wenn wir uns durch das Gebäude schleichen.
    Fragen wir jemand."
    Sie schwebten zum anderen Ende des Stützbalkens, so daß sie sich genau über dem Soldaten befanden, der den Treppenaufgang bewachte.
    „Bleiben Sie als Rückendeckung hier!" befahl Dephin. „Wenn Sie sehen, daß der Soldat sich in Bewegung setzt, können Sie ihm folgen, denn er wird es auf meinen Befehl hin tun."
    „Und wenn er verrückt spielt?"
    „Dann fliehen wir."
    Dephin flog in den Gang hinab und landete auf der Schulter des Soldaten.
    Der Oldone spürte den sanften Druck und bewegte unruhig seine Schulter.
    „Guten Tag!" sagte Dephin in das Ohr des Soldaten. „Bleib ruhig, dann geschieht dir nichts."
    Der Soldat drehte den Kopf ruckartig zur Seite und sah Dephin auf seiner Schulter stehen.
    Dephin lächelte freundlich, aber das konnte der Oldone nicht sehen.
    Der Soldat griff mit der linken Hand nach dem kleinen Wesen auf seiner rechten Schulter. Dephin schwebte einen halben Meter in die Höhe, paralysierte mit einem gezielten Schuß den linken Arm des Oldonen und landete wieder.
    Der Soldat schrie überrascht auf.
    Dephin ahnte, daß er im nächsten Augenblick um Hilfe rufen würde und paralysierte die Stimmbänder des Mannes. Der große Körper zuckte.
    „Stehenbleiben!" befahl der Thunderbolt. „Du wirst die Sache nur lebend überstehen, wenn du jeden meiner Befehle befolgst. Ist das klar?" Er stieß den Lauf des Paralysators in den Hals des Soldaten.
    „Nicke, wenn du verständen hast."
    Der Mann nickte.
    „Weißt du, wo sich der Kriegsaufseher aufzuhalten pflegt, wenn er hier ist?" fragte Dephin.
    Der Kopf des Mannes blieb ruhig. Dephin wiederholte die Frage.
    Der Mann sah finster zu Boden, mit verzweifelter Entschlossenheit, lieber sein Leben aufzugeben als etwas zu verraten. Dephin merkte, wie der Mann sich versteifte. Er lachte wild.
    „Du willst also den Helden spielen?"
    Dephin zog seinen Desintegrator und stellte ihn auf Feinmarkierung. Bedächtig zerschnitt er den Karabiner des Mannes in drei Teile. Die Überreste baumelten lose am Tragriemen von der Schulter des Soldaten.
    „Auf diese Weise kann man alle möglichen Dinge zerschneiden", informierte Dephin den Oldonen.
    „Waffen, Steine, Bäume, Arme ..."
    Der Widerstand des Soldaten war gebrochen.
    „Wirst du mich zum Kriegsaufseher führen?"
    fragte Dephin erneut.
    Der Mann nickte schwach.
    „Also los!" befahl Dephin. „Verstecke den Karabiner irgendwo in einer Ecke."
    Der Mann schob die zerstörte Waffe auf eine hochliegende Fensterbank. Dort würde sie so schnell nicht entdeckt werden. Dephin schwebte von der Schulter des Soldaten in eine offene Gürteltasche.
    Dort fühlte er sich sicherer. Sein Opfer bewegte sich langsam. Dephin rechnete nicht damit, daß der Widerstandswille des Mannes noch einmal aufflackern würde.
    Der Soldat ging die Treppe hinab. Zu Dephins Erleichterung wurde er von entgegenkommenden Oldonen nicht beachtet. Ein Soldat war in diesem Gebäude kein seltener Anblick.
    Zwei Stockwerke tiefer bog der Mann in einen Korridor. Auch hier standen Wachen, aber sie kümmerten sich nicht um Dephins Opfer.
    Der Korridor endete vor einem großen Fenster.
    Nach beiden Seiten führten kleinere Gänge zu zahlreichen Räumen. Der Soldat bog links ab und blieb schließlich vor einer Tür stehen, über der eine Kontrollampe leuchtete.
    „Ist es hier?" erkundigte sich Dephin.
    Der Mann nickte.
    „Kannst du das Gebäude ohne Schwierigkeiten verlassen?" fragte der Siganese.
    Wieder ein Nicken.
    „Ausgezeichnet", sagte Dephin zufrieden. „Dann wirst du jetzt gehen und erst nach der Ankunft des Ganjos zurückkommen."
    Er spürte, daß der Mann zögerte. Sein Pflichtbewußtsein schien größer zu sein, als seine Angst.
    „Wenn du nicht tust, was ich von dir verlange, wirst du sterben", drohte Dephin. „Geh jetzt!"
    Der Soldat drehte sich um und ging davon. Dephin sah ihn am Ende des Ganges in den Hauptkorridor verschwinden.
    Hulos schwebte zu Dephin herab.
    „Da bin ich, Sir. Es hat alles geklappt. Hoffentlich macht uns dieser Soldat keine Schwierigkeiten."
    „Hoffentlich", sagte Dephin.
    „Wie kommen wir jetzt hinein?" fragte Hulos und deutete auf die Tür.
    „Wir warten, bis jemand herauskommt oder hineingeht, dann schlüpfen wir hinein."
    Sie ließen sich auf einem Vorsprung über der

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