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0464 - Der Tod der Lebedame

0464 - Der Tod der Lebedame

Titel: 0464 - Der Tod der Lebedame Kostenlos Bücher Online Lesen
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Überlegungen. Ich wußte nur, daß etwas geschehen mußte, und zwar rasch!
    Als der Ganove versuchte, mir den Revolver aus der Schulterhalfter zu ziehen, klemmte ich blitzschnell seinen Arm ein. Gleichzeitig packte ich zu und twistete den Arm scharf und gekonnt. Für ihn kam der Schmerz so jäh und intensiv, daß er einfach außerstande war, seine Kanone in Tätigkeit zu setzen. Ich hörte, wie das Schießeisen auf das Pflaster fiel.
    Im nächsten Augenblick drückte jemand im Wagen auf den Starter. Die Maschine sprang an. Die Kupplung krachte… ein Beweis dafür, daß der Fahrer nervös war. Dann jagte der Mustang aus der Parklücke auf die Straße.
    Ich sah, daß ein Mädchen am Steuer saß. Sie hatte erstaunlich viel Ähnlichkeit mit der jungen Dame, die Phil und ich in Dallands Wohnung als Lucille Bowers kennengelernt hatten. Alles ging jedoch viel zu rasch, um wirklich konkrete.Beobachtungen anstellen zu können.
    Der geglückte Raketenstart des Ford Mustang hatte die beiden Figuren auf der anderen Straßenseite alarmiert. Ich sah, wie sie auf den Absätzen herumwirbelten. Dann rissen sie sich die Masken vom Gesicht und hasteten davon.
    Diese Dinge registrierte ich gleichsam nebenbei, denn schließlich war ich nicht allein, und ich hatte guten Grund, mich auf den Burschen zu konzentrieren, dessen Arm noch immer im Schraubstock meines vorbildlich demonstrierten Polizeigriffs hing.
    Ich stieß den Gegner heftig zurück und bückte mich rasch nach seiner Pistole.
    Der Bursche taumelte auf puddingweichen Knien quer über den Bürgersteig. Benommen und mit gesenktem Kopf blieb er an der Hauswand stehen.
    »Wo steckt dein Kumpan?« fuhr ich ihn an.
    Seine Antwort war ein Keuchen. Er blickte mich kurz an. Dann senkte er wieder den Kopf. Ich kannte den Burschen nicht. Er war vielleicht 25 Jahre.
    Bekleidet war er mit Blue Jeans und einer glatten schwarzen Lederjacke.
    »Haben Sie mich nicht verstanden?« bellte ich.
    Ich packte ihn am Arm. Er zuckte zusammen, als hätte ich den Versuch unternommen, ihm den Arm auszureißen. »Kommen Sie mit!«
    Ich steckte die Pistole ein. Er folgte mir quer über die Straße. Ich hielt die Augen offen. Es war anzunehmen, daß sich die Gangster nach dem ersten Schreck sammeln und formieren würden, um die erlittene Schlappe wettzumachen.
    Ich stieß die Tür zu Chucks Kneipe auf. Beaver und etwa ein halbes Dutzend Gäste starrten uns neugierig entgegen. »Machen Sie den Laden dicht, sofort!« befahl ich. »Verkrümeln Sie sich für die nächsten zwölf oder 24 Stunden. Vergessen Sie aber nicht, das Headquarters zu benachrichtigen, wo wir Sie erreichen können.«
    »Aber…«, begann Beaver protestierend. Ich machte kehrt und zerrte den Gangster auf die Straße. Ich hatte keine Zeit, mich mit Beaver auf langatmige Gespräche einzulassen. Er wußte jetzt Bescheid.
    Mein Gefangener hatte sich inzwischen so weit erholt, daß er gerade auf den Beinen stehen konnte. Er massierte sich das schmerzende Handgelenk. Er schwieg noch immer. »Sie wissen, was passiert, wenn meinem Kollegen auch nur ein einziges Haar gekrümmt wird«, sagte ich. »Sie können sich nichts Besseres wünschen, als daß er befreit wird, und zwar schnell!«
    »Ich — ich weiß von nichts!« stieß er hervor.
    »Packen Sie aus!« preßte ich durch die Zähne. Mir juckte es in den Fäusten. Aber ich konnte nichts tun. Ich mußte versuchen, den Burschen zum Sprechen zu bringen.
    »Geben Sie mir Ihre Papiere!« forderte ich ihn auf.
    »Ich habe keine bei mir.«
    »Ja, das dachte ich mir«, sagte ich grimmig. »Sie gehören zu den Banditen, die sich mit der Pistole auszuweisen pflegen. Habe ich recht?«
    In diesem Moment kam mit heulender Sirene ein Patrolcar die Straße entlanggesaust. Er stoppte genau in unserer Höhe. Ein Sergeant und ein Corporal sprangen heraus. Ich zeigte ihnen meinen FBI-Ausweis und erfuhr, daß sie von einem Zeugen des Überfalls angerufen worden waren. Ich schärfte ihnen ein, den Burschen zum Revier zu bringen und festzuhalten, dann setzte ich mich rasch in Bewegung, um herauszufinden, was mit Phil geschehen war.
    Ich blieb stehen, als ich an einen Parkplatz kam, der nicht beleuchtet war.
    Ich betrat den Parkplatz und ging geduckt an den abgestellten Wagen vorbei. Ich war mir darüber im klaren, daß ich für jemanden, der mich aus dem dunklen Hintergrund des Parkplatzes beobachtete, kein schlechtes Ziel bildete. Zumindest mein Kopf mußte sich von der Straßenbeleuchtung deutlich erkennbar

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