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0464 - Der Tod der Lebedame

0464 - Der Tod der Lebedame

Titel: 0464 - Der Tod der Lebedame Kostenlos Bücher Online Lesen
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läßt.«
    »Ich hoffe, es wird nicht weh tun«, begann Baxter.
    »Ein bißchen schon.«
    »Gibt es keine örtlichen Betäubungen?«
    »Das schon, aber hinterher spannt alles ein bißchen. Nicht sphr schlimm. Es geht vorüber.«
    Baxter brachte die Flasche ins Badezimmer. Er kam mit einem Oberhemd zurück und schlüpfte hinein. »Was wird der Spaß kosten?« erkundigte er sich. »Das hängt von Ihren Wünschen ab.«
    »Ich möchte, daß mich niemand wiedererkennt.«
    »Sind die Polypen hinter Ihnen her?«
    »Nicht die Bohne«, sagte Baxter. »Aber ich möchte untertauchen. Es ist eine Familienaffäre.«
    »Das dachte ich mir«, sagte Kelly mit sanfter Stimme.
    Baxter runzelte die Augenbrauen. »Glauben Sie mir nicht?« fragte er. »Spielt das denn eine Rolle?«
    Baxter schien eine heftige Antwort geben zu wollen, aber dann überlegte er es sich. »Sie haben recht«, sagte er. »Es spielt keine Rolle. Nennen Sie mir den Preis!«
    »Für tausend Bucks werden Sie mit mir zufrieden sein«, sagte Kelly.
    Baxter glotzte Kelly an. »Tausend Piepen? Das ist wohl ein Witz, Mann!«
    »Wenn Sie ganz sichergehen wollen, legen Sie 2000 auf den Tisch«, meinte Kelly mit seiner aufreizend sanften Stimme.
    »Für wen halten Sie mich? Für Rockefeller junior?«
    »Machen wir uns nichts vor, Baxter! Sie wollen untertauchen, weil das für Sie aus irgendeinem Grunde Vorteile bringt. Finanzielle Vorteile, meine ich. Ich hatte schon Fälle, wo Leute dank meiner Kunst Hunderttausende kassieren konnten. Und was blieb mir davon? Noch nicht einmal ein Prozent. Nein, Baxter, unter Tausend ist es nicht zu machen.«
    »Können Sie gleich anfangen?«
    »Warum nicht?« fragte Kelly. »Ich habe alles dabei!«
    »Tut es auch bestimmt nicht weh?«
    »Nein, aber erst muß ich das Geld haben.«
    »Ich habe es nicht hier.«
    »Macht nichts, dann komme ich morgen wieder.«
    »Sie trauen wohl keinem über den Weg, was?«
    »In meinem Job gehört Vorauskasse zum Geschäftsprinzip, Baxter«, sagte Kelly.
    »Ich zahle 500 an.«
    Kelly stand auf. Er griff nach seinem Koffer. »Sagen wir morgen gegen drei?«
    »Meinetwegen, aber seien Sie pünktlich!«
    Kelly lächelte. »Das gehört zu meinen…«
    »… Geschäftsprinzipien, ich weiß!« ergänzte Baxter. »Bis morgen nachmittag also!«
    Kelly ging hinaus. Er summte leise vor sich hin, als er die Treppe hinabstieg und die Rezeption durchquerte. Kurz darauf stand er auf der Straße.
    Das Telefon des Portiers schrillte. Der Portier legte fluchend die Zeitung beiseite. Er griff nach dem Hörer. »Ja?«
    »Haben Sie den Mann gesehen, der gerade weggegangen ist?« fragte eine männliche Stimme.
    »Den Kofferfritzen. Ja. Wer spricht denn…«
    »Baxter, Zimmer 11. Folgen Sie dem Mann! Ich muß wissen, wohin er geht oder fährt!«
    »Sie haben wohl Sand im Getriebe?« fragte der Portier. »Ich bin im Dienst!«
    »Machen Sie sich bloß nicht voll! Was soll in dieser Klitsche denn schon passieren, wenn Sie nicht da sind. Ich zahle für die Information hundert Dollar…«
    »Okay, ich versuche ihm zu folgen«, sagte der Portier und knallte den Hörer auf die Gabel.
    ***
    Innerhalb einer Stunde wußten wir, wie die beiden Gangster wirklich hießen.
    Hinter Tucker verbarg sich ein gewisser Johnny Finch, und der richtige Name von Freddy lautete Bruno Dertinger. Beide waren mehrfach vorbestraft, und beide standen in dem Verdacht, wiederholt für M.E.T. gearbeitet zu haben.
    Obwohl sie sich bei den Aussagen in heftige Widersprüche verwickelten, blieben sie dabei, nicht in Trentwoods Auftrag gehandelt zu haben. Phil und ich überließen beide unseren Kollegen. Wir hatten keine Lust, uns ein paar Stunden lang plumpe Lügen anzuhören.
    Wir fuhren zu Ernest Byrnes. Erwartungsgemäß trafen wir ihn zu Hause nicht an. Die Frau, bei der er wohnte, erwies sich als eine mürrische und unfreundliche Alte. Wir fragten sie, wo Byrnes in der Nacht zum Sonntag gewesen sei.
    »Unterwegs nehme ich an«, sagte sie. »Wo denn sonst? Er ist nachts selten zu Hause.«
    »Wo steckt er jetzt?«
    »Bei seinen Kumpanen, nehme ich an.«
    »Er hat doch sicher ein Stammlokal, oder?«
    »Ja, schräg gegenüber ist Fattys Kneipe. Da verbringt er die meisten Abende.«
    »Wo war er gestern nacht?«
    »Unterwegs, wie üblich.«
    »Wann ist er weggegangen, und wann kam er nach Hause?« fragte ich.
    »Keine Ahnung.«
    »Dürfen wir einen Blick in sein Zimmer werfen?«
    »Bitte, wenn Sie Wert darauf legen. Aber rühren Sie nichts an, meine Herren! Ich

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