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0464 - Gemälde des Grauens

0464 - Gemälde des Grauens

Titel: 0464 - Gemälde des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie hatte nur Augen für das Beil. Damit kam der Blutsauger näher.
    Sarah Goldwyn ging zurück. Sie hatte bereits die Diele erreicht, als der Vampir schnell vorrannte, weil er ihr den Weg zur Tür versperren wollte.
    Ihr blieb nur eine Chance.
    Die Treppe hoch.
    Sarah drehte sich so schnell, daß ihr beinahe schwindlig wurde.
    Selbst die Stufen verschwammen vor ihren Augen. Als sie die ersten beiden endlich nahm, stolperte sie noch, hatte aber das Glück, sich im Fallen am Geländer festhalten zu können.
    So hetzte sie höher.
    Der Vampir mit der Axt verfolgte sie. Er hatte alle Zeit der Welt, und er würde seine schlimme Aufgabe erfüllen.
    Jane rappelte sich hoch. Dabei hatte sie das Gefühl, als hätte sie sich das rechte Schlüsselbein gebrochen.
    Unter qualvollen Schmerzen ging sie los. Ihre Bewegungen waren taumelig, sie erreichte die Diele und hörte vor dem Haus die hastigen Schritte.
    Jane starrte die Treppe hoch.
    Weder der Vampir noch die Horror-Oma waren zu sehen. Dafür drückte sich eine Gestalt durch die zerstörte Tür, die aussah wie ein Nebelwesen. Erst im Haus nahm sie Gestalt an.
    »John, mein Gott!« schrie Jane wie in einem Alptraum…
    ***
    Lady Sarah hatte es geschafft, die relativ steile Holztreppe hinter sich zu lassen, ohne von der Axt getroffen zu werden. Am Ende der Treppe fand sie sich auf einem runden Vorsprung wieder, der durch ein Gitter gesichert wurde.
    Von dieser Stelle aus konnte sie direkt in das großzügig geschnittene und auch offene Schlafzimmer schauen. Aber sie warf zuerst einen Blick zurück.
    Der Vampir kam mit wuchtigen Schritten die Treppe hinauf. Jede Berührung der Stufen hinterließ ein dumpf klingendes Echo.
    Sie mußte weg und lief so rasch wie möglich in das Schlafzimmer.
    Sehr groß war das französische Bett. Auf ihm lag eine weiße Decke, die das Gesicht der Sonne als hellen Fleck zeigte.
    Eine fünfeckig gebaute Scheiben-Geometrie bildete das Fenster. Es reichte von der Decke bis hinab zum Boden. Dahinter wallten die grauen Nebelbahnen.
    Lady Sarah sah auch einen hellen Schrank. Er war begehbar, aber ein Ort zum Verstecken?
    »Nein, das nicht!« keuchte sie, drehte sich wieder um und lief dorthin, wo eine Schiebetür als Raumteiler diente. Sie riß sie heftig auf, schaute in das dahinterliegende Zimmer, ebenfalls ein Schlafraum, allerdings kleiner und wahrscheinlich für Gäste angelegt.
    Eine weitere Tür führte in ein geräumiges Bad.
    Das waren Dinge, die Lady Sarah im Moment nicht interessierten.
    Sie hatte etwas anderes gesehen.
    Über dem zweiten Bett hing ein Kreuz!
    Ein altes Holzkreuz, wahrscheinlich eine Antiquität, nicht sehr groß, dafür handlich.
    Wer immer es dorthin gehängt haben mochte, Lady Sarah war dieser Person zutiefst dankbar.
    Von der Seite her lief sie auf das Bett zu, reckte sich, streckte den Arm aus und bekam das Kreuz zu fassen. Zusammen mit dem Nagel riß sie es aus der Wand – und sie behielt die Nerven.
    Sie versteckte es hinter ihrem Rücken, als sie sich umdrehte und den gleichen Weg wieder zurückging.
    Sarah Goldwyn hatte sich vorgenommen, dem Vampir mit der Richtaxt Auge in Auge gegenüberzutreten. Noch nie hatte ein Vampir ein Kreuz überwinden können, hier sollte es nicht anders sein.
    Sie verließ das kleinere Zimmer und betrat wieder den wesentlich größeren Schlafraum.
    Der Blutsauger wartete bereits. Nur der Gang zwischen Bett und Wand trennte die beiden.
    Lady Sarah blieb stehen. Ihr Gesicht wirkte bleich, es war ernst, unter ihren Augen lagen Schatten. Die Mundwinkel zuckten, als sie allmählich die Lippen öffnete und der Vampir gleichzeitig seine Axt hob. Es sah so aus, als wollte er sie schleudern.
    »Du wirst sterben!« erklärte Sarah Goldwyn mit einer Stimme, die ihr selbst fremd vorkam. »Ich habe mir vorgenommen, dich zu vernichten.«
    Ob über das graue Gesicht des Monstrums ein Grinsen zuckte, konnte sie nicht genau sagen, aber sie drückte ihren Arm herum und zeigte den Gegenstand, den sie bisher dort verborgen gehalten hatte.
    Das Kreuz!
    Der Blutsauger konnte einfach nicht daran vorbeisehen. Seine Fratze wurde noch bleicher, die Augen runder, der Arm sank nach unten, und ein gewaltiges Zittern durchlief seine Gestalt.
    Dann ging er zurück.
    Lady Sarah schritt vor!
    Mutig – fest entschlossen, dem Vampirspuk ein Ende zu bereiten.
    In ihren Augen lag ein kalter Glanz, und sie schien in diesen entscheidenden Momenten eine Verjüngungskur durchzumachen.
    Die Angst des Blutsaugers wuchs mit jeder

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