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0465 - Das Biest

0465 - Das Biest

Titel: 0465 - Das Biest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ihre Gedankenwege sehr gut, weil sie in direkter Einfachheit und Zielbewußtheit seinen sehr ähnelten. Aber andere Zweige erfaßte er nicht. Das verwirrte ihn.
    Aber damit schwächte er sich selbst. Shedo, die Wahnsinnige, war in diesem Punkt stärker. Ihr Geist konnte nicht weiter verwirrt sein, er war jetzt exakt ausgerichtet. Und er war erfahrener, übernahm so weit wie möglich die Kontrolle.
    Shedo und das Biest vereinigten sich. Ihre Bewußtseine schlossen sich zusammen.
    Und beide zusammen entdeckten in ihrem gemeinsamen Magen den Dhyarra-Kristall, den das Käfer-Biest vorhin mit verschlungen hatte.
    Instinkte vermischten sich.
    Shedos Verantwortung für die Welt, deren Göttin sie war und die sie mit ihrer Kraft nach wie vor kontrollierte. Des Käfers Selbsterhaltungs- und Freßtrieb.
    Und das Versprechen unsagbarer Macht, die von dem Sternenstein ausging.
    Macht über Leben und Tod, Macht über alles, über die Feinde, über die Untertanen, über die Opfer, über die Welt.
    In dem Biest drängte alles danach, die Macht des Kristalls zu erproben. Er wußte, daß er dazu nur seine gedankliche Vorstellungskraft einsetzen mußte - und Shedos Para-Potential. Er zwang sie dazu, sich zwingen zu lassen.
    Das Unheil nahm seinen Lauf.
    ***
    Zamorra hatte darauf bestanden, diesmal für die Fahrt zum Weltentor einen Geländewagen zu mieten. Mit diesem konnten sie auch den schmalen Pfad durch das Dschungeldickicht befahren und direkt bis zu der Stelle vorstoßen, an der das Weltentor gewesen war. Die Spuren waren immer noch zu sehen, die die Skelett-Parasiten hinterlassen hatten, als sie sich hier einen Weg hin und zurück bahnten. Sie waren zwar schließlich in dieser Welt gestorben, als das Tor sich schloß, aber zumindest einer oder zwei mußten zwischendurch in der anderen Welt gewesen sein. Immerhin hatte einer den gestohlenen Dhyarra-Kristall hinüber gebracht, um ihn Shedo, der grünen Göttin, auszuhändigen.
    Zamorra hoffte, daß die Göttin zwischendurch keinen Unfug damit angestellt hatte. Der Umgang mit Dhyarra-Kristallen war gefährlich!
    Nicole hatte den Wagen gefahren. Sie stoppte ihn dicht vor der Stelle, an der sich das verschlossene Tor befinden mußte, und setzte dazu an, das Fahrzeug zu wenden. Zamorra legte die Hand auf ihren Arm, der gerade den Schalthebel in den Rückwärtsgang zwingen wollte. »Warte«, sagte er. »Wir wissen nicht, wie es auf der anderen Seite aussieht, aber möglicherweise können wir den Wagen dort weiterbenutzen, um an unser Ziel zu kommen. Die grüne Göttin wartet keinesfalls direkt hinter dem Tor auf uns. Wir werden noch eine kleine Strecke zurücklegen müssen.«
    »Deshalb der Geländewagen?« fragte Nicole. »Weißt du mehr, als du uns sagen willst? Warum? Bisher konnten wir uns gegenseitig doch immer vertrauen.«
    »Das ist jetzt nicht anders«, gab er zurück. »Mir kam diese Idee gerade eben.«
    Ted Ewigk verzog das Gesicht. Dr. Markham hüllte sich in Schweigen. Aber Nicole fühlte, daß Zamorra sie nicht belog. Er meinte, was er sagte. Kein fauler Trick.
    Nicole schaltete den Motor ab und stieg aus. Die anderen folgten ihr. Zamorra deutete auf die Stelle, an der die Fußspuren aufhörten. Ted Ewigk, das wandelnde Skelett im Khaki-Anzug, musterte sie interessiert.
    »Spürst du das Tor?« fragte Nicole.
    Ted schüttelte den Kopf. »Nein«, gestand er. »Das konnte ich noch nie, wie du wissen solltest. Ich sehe nur an den Spuren, wo es sein muß. Okay, ich werde versuchen, es zu öffnen. Seid ihr vorbereitet, wenn etwas herauskommen sollte, das wir hier nicht haben wollen? Irgendein Monster, oder einer dieser Skelett-Parasiten?«
    Zamorra tippte vor seine Brust. Dort hing das Amulett.
    Ted grinste. »Vorhin hast du selbst zugegeben, daß es auf die Skelett-Parasiten nicht anspricht. Na, wenn das eine Art Lebensversicherung sein soll… ich bedanke mich!«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Sollen wir dich abschirmen?«
    Ted nagte an der Unterlippe. »Ich glaube, das muß nicht sein«, sagte er. »Ich kann durchaus selbst aufpassen, ob es für mich zu riskant wird.«
    Zamorra legte ihm die Hand auf die Schulter. »Du weißt, daß es schon einmal funktioniert hat, daß ich mich durch das Amulett abschirmte, während ich einen stärkeren Dhyarra-Kristall benutzte. Und das, obgleich sich die Energien der Dhyarras und die von Merlins Stern nicht miteinander vertragen…«
    »Du meinst, daß du an meiner Stelle den Versuch machen willst, daß du nur den Kristall

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