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0465 - Stop-Signal für einen Mörder

0465 - Stop-Signal für einen Mörder

Titel: 0465 - Stop-Signal für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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aufgerissen. Ich torkelte einen Schritt zurück. Jemand fing mich auf und stieß mich gleichzeitig wieder vor. Dann bekam ich einen Schlag gegen den Hinterkopf. Vor meinen Augen wurde es mit einem Male finstere Nacht. Ich hörte nur noch eine Stimme meckern: »Ihr Idioten! Los! Nichts als ’raus hier!«
    ***
    »Den haben sie ganz schön fertiggemacht«, sagte eine Baßstimme.
    »Wer weiß, vielleicht hat es der Kerl gar nicht anders /verdient«, meinte ein zweiter.
    »Sicher irgendeiner von den kleinen Gangstern, die den großen ins Handwerk pfuschen wollen und dabei auffallen«, sagte ein dritter.
    Noch bevor ich die Augen auf schlug, begriff ich, daß ich mich nicht im Hospital erster Klasse befand. Die harte Unterlage, auf der ich lag, war kalt und glitschig.
    »Die haben vergessen, den Kerl über Bord zu kippen«, sagte der erste.
    »Wir müssen einen Sanitätswagen bestellen«, sagte einer.
    »Was geht uns die Geschichte an?! Nachher haben wir nichts als Scherereien«, entgegnete die Baßstimme.
    Ich brauchte übermenschliche Kräfte, um meine geschwollenen Augenlider aufzuklappen. Dann schaffte ich es endlich.
    »Der lebt tatsächlich noch«, knurrte einer. Er hielt ein flackerndes Feuerzeug vor mein Gesicht.
    »Bei der Behandlung eigentlich ein Wunder«, sagte der andere respektlos, »der muß einen Kopf aus Eisen haben.«
    Ich war anderer Meinung. Schon das Öffnen der Augen verursachte mir rasende Schmerzen. Das Gehirn wurde zusammengepreßt.
    »He, wer bist du?« sagte der Mann mit der Baßstimme und trat seinen Stiefel gegen meinen Oberarm.
    »Hilf mir auf die Beine«, knurrte ich und streckte meine Arme aus. Meine Zunge hing wie ein dicker Klumpen im Mund. Ich verstand selbst nicht, was ich sagte. Die Burschen griffen meine Hände und zogen mich hoch.
    »Hast du gesoffen?« fragte einer. Ich schüttelte den Kopf. Der Wind löschte die Benzinflamme.
    Langsam kehrte mein Erinnerungsvermögen zurück.
    »Wer bist du«, knurrte der Mann mit dem Feuerzeug. Er bemühte sich, das Feuerzeug wieder in Gang zu setzen. Beim vierten Versuch glückte es. Er hielt mir die Flamme dicht vor die Nase, um mein Gesicht zu studieren.
    »Ich bin FBI-Agent«, sagte ich wahrheitsgemäß. Meine Hand tastete sich in meine Jackentasche. Ich fühlte den FBI-Stern und holte ihn heraus. Die Burschen warfen einen Blick darauf und nickten.
    »Haben sie dich hier fertiggemacht?« fragte einer und grinste.
    »Das sieht man doch, oder? Leuchte mal! Meine Pistole muß noch dahinten im Schuppen liegen.«
    Der Bursche mit dem Feuerzeug begleitete mich. Bei jedem Schritt hämmerte es in meinem Gehirn. Ich biß auf die Zähne und torkelte zum Schuppen. Erschöpft lehnte ich mich gegen die Wand.
    Der Mann mit dem Feuerzeug legte die Hand auf die Klinke und öffnete die Tür. Er ließ mir den Vortritt.
    Ich torkelte in den Raum, schloß die Augen und erinnerte mich. In der Nähe des Fensters mußte meine Pistole liegen. Ich drehte mich um, nahm dem Mann das Feuerzeug aus der Hand und suchte den Boden ab. Dabei stolperte ich über die Kiste, die gegen meine Schulter geprallt war. Irgend etwas knirschte auf dem Boden. Es war meine Waffe. Ich hob sie auf, legte den Sicherungsflügel herum und steckte sie in die Halfter zurück.
    »Na, hast du deine Kanone wiedergefunden?« sagte der Mann, der an der Tür stand.
    »Yes. Und nun besorgt einen Wagen oder erzählt mir, wo das nächste Telefon ist.«
    »He, G-man, was suchst du eigentlich im Hafen?« fragte der dritte. Er stand im Schatten des Mannes, der die Tür versperrte.
    »Fische, und zwar einige dicke Fische«, antwortete ich.
    »Bleib mit deiner Nase hier weg«, knurrte der Bursche. Sein Ton gefiel mir nicht.
    »Du kannst dem FBI nicht vorschreiben, um welche Sachen er sich kümmert«, entgegnete ich.
    »Diesmal hast du noch Glück gehabt«, sagte er gedehnt, »aber wer weiß, wie du beim nächsten Mal aussiehst.«
    Ich hielt es für vergeudete Zeit, den Burschen Unterricht in Staatsbürgerkunde zu erteilen.
    »Wenn es in meinen Kram paßt, werde ich deinen Ratschlag beherzigen«, sagte ich und ging auf die Tür zu.
    »Langsam, G-man«, zischte das Großmaul, »schließlich haben wir dir das Leben gerettet. Was zahlst du dafür?«
    Aha, darauf wollten die Burschen hinaus. Eine kleine Erpressung.
    »Jeder FBI-Agent setzt jeden Tag sein Leben aufs Spiel, damit ihr ruhig leben könnt«, konterte ich.
    »Davon haben wir jetzt nichts«, knurrte er, »wie wäre es mit einem kleinen Scheck?« Seine

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