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0465 - Stop-Signal für einen Mörder

0465 - Stop-Signal für einen Mörder

Titel: 0465 - Stop-Signal für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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existierte kein Gegenstand, den ich nicht aufgehoben und von allen Seiten genau untersucht hatte. Ich knipste das Licht aus, setzte mich in einen harten Sessel und steckte mir eine Zigarette an. Der Verkehr draußen ebbte ab. Ich stützte den Kopf in die linke Hand und schaltete ab.
    Ich weiß nicht, wie lange ich gedöst hatte. Jedenfalls wurde ich durch das Rasseln eines Schlüsselbundes aus dem Dämmerzustand zurückgerufen. Ich schnellte in die Höhe.
    In der Diele hörte ich die-Stimme von Mrs. Saudry. Ihre Ausführungen wurden durch zwei Männer unterbrochen. Mit einem Satz flankte ich über die Couch. Zwischen Wand und Rückenlehne war gerade so viel Platz, daß ich mich hinkauern konnte.
    Keine Sekunde zu früh. Die Tür wurde aui'gestoßen. Eine Hand fuhr über die Tapete und sfcchte den Schalter.
    Ich hielt die Luft an.
    »Das ist der Raum, den ich vermiete«, sagte Mrs. Saudry, »direkt gegenüber liegt das Badezimmer. Hier ist der Kleiderschrank.« Sie machte einige Schritte durch das Zimmer und öffnete die Schranktüren.
    »Das sind die Anzüge des Vormieters. Ich bin berechtigt, sie auszuräumen und aufzubewahren, bis er kommt. Das wird jedoch eine Weile dauern. Dies hier ist eine ausgesprochene Schlafcouch, herunterklappbar.«
    Mrs. Saudry ließ sich auf die Couch fallen. Die Federn ächzten. Mir standen die Haare zu Berge.
    Wenn Mrs. Saudry demonstrierte, wie man aus der Couch ein Schlafbett fabrizieren konnte, mußten die Männer mich entdecken.
    Aber Mrs. Saudry begnügte sich damit, zweimal auf und ab zu wippen. Dann sprang sie wieder auf ihre Bleistiftabsätze und trippelte durch den Raum.
    »Und Mr. Loring ist seit vorgestern nicht zurückgekehrt, wie Sie behauptet haben!« sagte einer der Besucher.
    »Nein, Sir. Und er wird auch vorläufig nicht zurückkommen. Das Zimmer ist noch so, wie er es verlassen hat. Ich werde selbstverständlich Ordnung machen, die Betten überziehen und den Kleiderschrank ausräumen, wenn Sie einziehen wollen.«
    »Uns stören die Anzüge im Schrank keineswegs«, knurrte der andere, »lassen Sie alles so, wie es ist. Nur die Betten überziehen Sie neu. Darin sind wir eigen. Das reicht uns für eine Nacht.«
    »Well«, sagte Emily, »Ihre Garderobe, die Mäntel können Sie im Korridor aufhängen.«
    »Okay«, sagte der erste, »wir haben noch eine Kleinigkeit zu erledigen, sind aber, in einer halben Stunde wieder zurück.« Mrs. Saudry schloß hinter ihnen die Tür.
    Ich schnellte hoch und stürzte in den Korridor. An der Tür prallte ich mit der Zimmervermieterin zusammen. Sie betrachtete mich wie ein Gespenst, riß die Arme in die Höhe und öffnete die Lippen zu einem erstklassigen »Oh.« Aber ehe sie den erstickten Schrei herausbrachte, hatte ich meine Hand auf ihren Mund gelegt.
    »Ich bin Cotton, FBI. Sie brauchen sich nicht zu erschrecken. Ihre nette Nachbarin hat mich hereingelassen. Wo haben Sie die beiden Männer aufgegabelt?«
    »Haben Sie mich erschreckt«, stöhnte sie und ließ sich auf einen Schemel fallen, der hinter ihr stand.
    »Wo haben Sie die beiden Männer auf gegabelt?« wiederholte ich. Mit einem Satz war ich in Franks Zimmer, löschte das Licht und stürzte ans Fenster. Die beiden Burschen stiegen in einen alten Lincoln. Auf den ersten Blick erkannte ich den Kleinen mit dem Messer und den Hageren, den ich zweimal ausgeknockt hatte. Ich merkte mir die Nummer des Lincoln. Sie hieß NY 22 - 3202.
    »Die haben mich auf der Straße angesprochen«, sagte Mrs. Saudry.
    »Okay, es handelt sich um Verbrecher. Wahrscheinlich auch um die Leute, die Frankie umgebracht haben. Lassen Sie keinen Menschen herein«, schrie ich ihr zu und jagte durchs Treppenhaus. Als ich durch den langen Flur im Erdgeschoß fegte, heulte der Motor des Lincoln auf. Stotternd setzte sich der Wagen in Bewegung. Ich riß die Tür auf. Die Gangster hatten es offenbar nicht eilig. Im zweiten Gang kutschten sie los. Ich ging zu meinem Jaguar und klemmte mich hinter das Steuer. Die Burschen hatten bereits einen Vorsprung von zweihundert Yard, dachten aber offenbar nicht daran, das Tempo zu erhöhen.
    Ich hätte sie mühelos einholen und stellen können, aber ich wollte ihnen bis in ihr Hauptquartier folgen, um den Boß kennenzulernen.
    Als sie die Hauptverkehrsstraße erreichten, die zum Hudson führte, röhrte der Motor auf. Der Driver gab Gas, daß die Funken aus dem Auspuff stoben. Ich brachte meine Mühle auf Schwung.
    In der Nähe der Hafengegend nutzte ich einen günstigen

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