Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0466 - Die Königin von Saba

0466 - Die Königin von Saba

Titel: 0466 - Die Königin von Saba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gewesen wie wir.
    Und sie hatten einen verdammt guten Vorsprung!
    Der junge Lieutenant verstand die Welt nicht mehr. Was Commander Glenn Stark so aus der Fassung gebracht hatte, entlockte ihm vielleicht ein Gefühl des Ärgers über eine gewisse Schlamperei, mehr aber nicht. Deshalb wunderte er sich, wie der Commander plötzlich losging und den Monitor besetzte, der als einziger noch frei war.
    Er schaltete ihn ein.
    Die Männer zu beiden Seiten des Commanders warfen ihrem Chef verwunderte Blicke zu, als sie ihn am Gerät hantieren sahen. Sie fragten aber nichts, schielten wohl auf den Monitor, der jetzt das Bild des Lagerraums aus dem Bauch des Kreuzers übertrug.
    Es war nicht gestochen scharf, aber der Commander konnte doch einiges erkennen.
    Zum Beispiel die normale Ladung, deren Kisten festgezurrt an der Wand standen. Die freie Fläche zwischen den Wänden wirkte wie eine leere, graue Insel.
    »Das darf doch nicht wahr sein!« hauchte er und ballte seine Hände zu Fäusten.
    Niemand traute ihn zu fragen, was er damit meinte, bis auf Hugh Clement, der ihn beobachtet hatte und hinter ihn getreten war. Clement stützte seine Hände auf die Rückenlehne. »Und?« fragte er.
    »Es ist leer, Hugh.«
    Clement beugte sich vor, um über die Schulter des Commanders hinwegsehen zu können. »Ja, bis auf die Ladung. Ich verstehe deine Überraschung nicht. Was ist daran so ungewöhnlich?«
    »Es hätte noch etwas anderes darin sein müssen.«
    »Und was?«
    Der Commander hob die Schultern.
    »Ich denke da an einen ganz bestimmten Gegenstand, an ein Kreuz!«
    Hugh Clement wollte lächeln, das mißlang. So verzog er nur kurz die Mundwinkel. »Das haben wir selbst dorthin geschafft.«
    »Sicher.«
    »Und jetzt?«
    Stark deutete auf den Schirm. »Es ist verschwunden. Einfach weg, als hätte man es gestohlen.«
    »Das war keiner von uns. Außerdem, wer hätte schon Interesse daran haben sollen, sich mit diesem schweren Ding abzuschleppen und es von einem Raum in den anderen zu schaffen?«
    »Das frage ich mich auch.«
    »Soll ich einige Leute hinunterschicken, die den Lagerraum durchsuchen?«
    Der Commander stand auf. »Nein, das wird wohl nicht nötig sein.«
    »Aber du willst das Kreuz schließlich wiederfinden.«
    Stark nickte. »Das schon. Ich allerdings möchte noch abwarten. Vielleicht weiß Sinclair mehr.«
    »Er ist immerhin ein Fremder auf diesem Schiff.«
    Der Commander winkte ab. »Ob Fremder oder nicht. Er kann uns wahrscheinlich behilflich sein.«
    Die beiden begaben sich dorthin, wo der Platz des Commanders war. Sie schauten durch die breite Scheibe, und ihre Blicke verloren sich im Grau zwischen Himmel und Meer.
    »Die Löcher, Hugh, sind nicht von ungefähr erschienen. Wir haben Besuch bekommen. Wundere dich nicht, wenn du hier auf der Brücke plötzlich Schlangen siehst.«
    »Was?«
    »Ja, Schlangen.« Stark schaute in das überraschte Gesicht des Ersten Offiziers und seines Stellvertreters.
    »Und woher sollen die kommen?«
    Der Commander hob die Schultern. »Ich kann es dir nicht genau sagen. Ich weiß nur, daß sie höllisch gefährlich sind und man sie nicht so einfach besiegen kann.«
    »Das denke ich auch. Wäre es da nicht besser, den Alarmplan in Kraft treten zu lassen?«
    »Nein, auf keinen Fall. Ich möchte die Mannschaft nicht beunruhigen. Noch ist nichts passiert.«
    »Bis auf den kleinen Defekt an der Kursautomatik.«
    Stark rieb sein Kinn. »Da gebe ich den verdammten Schlangen die Schuld. Sie sind widerlich. Sie schaffen es, sich überall durchzubeißen. Nichts ist vor ihnen sicher.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    »Wirklich?«
    Clement hob die Schultern. »Nun ja, ich will dir nicht zu nahe treten, Glenn, aber um es ganz glauben zu können, brauche ich zunächst einmal Beweise.«
    »Ich wäre froh, wenn wir sie nicht bekommen. Nicht noch mehr, weißt du. Das könnte dann ins Auge gehen.«
    »So pessimistisch?«
    »Realistisch, mein Lieber.«
    Die beiden Offiziere und Freunde schauten über das breite Deck in Richtung Bug. Unbeirrt zog der Kreuzer seine Bahn durch das schiefergraue Wasser. Obwohl auch auf dem Deck Lampen brannten, wirkte es im Vergleich zur erhellten Brücke wie eine düstere Insel. Das dunkle Tuch der Nacht würde erst in einigen Stunden von der Sonne zur Seite geschoben werden.
    Clement ließ den Commander stehen und schritt kreisförmig die Brücke ab. Er suchte dabei den Boden ebenso ab, wie die Konsolen und Schränke, doch es gelang ihm nicht, weitere Spuren der von Stark

Weitere Kostenlose Bücher