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0466 - Die Königin von Saba

0466 - Die Königin von Saba

Titel: 0466 - Die Königin von Saba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seinen Freund stehen und begab sich auf den Kontrollgang. Auch er konnte nichts Ungewöhnliches sehen, obwohl er sehr aufmerksam war.
    »Nein, auch da nicht!«
    »Sir!« Ein Lieutenant hatte ihn gerufen. Er gehörte zu den Leuten, die die Elektronik der Ruderanlage überwachten. Seine Stimme vibrierte unmerklich, der Blick flackerte, das sah Stark sofort, als er bei ihm stehenblieb.
    »Was gibt es.«
    »Hier ist ein Stromkreis ausgefallen. Die Kursanzeige stimmt nicht mehr ganz. Ich kann es mir auch nicht vorstellen, weshalb dieser Defekt eingetreten ist…«
    »Schon gut.« Der Commander schaute zu Boden, dann auf die Konsole.
    Er wurde blaß. Und noch bleicher, als er sich wieder aufrecht hinstellte.
    Der Lieutenant sah es und trat unwillkürlich einen halben Schritt zurück, als hätte er Angst. »Sir, was ist los?«
    »Schauen Sie mal an der Konsole nach unten!«
    Der Offizier kam der Aufforderung nach und stieß einen leisen Fluch aus. »Das ist doch eine Schweinerei. Was soll das bedeuten? Wissen Sie, Sir, wie das Loch dort hineinkommt?«
    »Ja, das weiß ich, und ich weiß auch, daß wir uns auf einiges gefaßt machen können…«
    Jenna wußte natürlich, wie der Soldat ums Leben gekommen war. Das Kreuz war so gekippt, daß sich das Oval um seinen Hals gelegt hatte. Es war zu einer Würgeschlinge geworden.
    Das gleiche sollte nun ihr passieren!
    Sie zog sich zurück. Bis zum Ausgang war es nicht weit, und den mußte sie unbedingt erreichen.
    Das war auch zu schaffen, aber mitten in der Bewegung vernahm sie das harte, grausam klingende Lachen, das aus dem Nichts zu kommen schien.
    Gleichzeitig drehte sich das Kreuz. Es fiel seitwärts und schnitt ihr den Weg ab. Dabei beschrieb es einen Halbkreis, huschte dicht an der Wand entlang, und Jenna mußte einfach weg, um nicht erschlagen zu werden. Der Weg zur Tür war ihr abgeschnitten. Sie duckte sich, mit einem Sprung erreichte sie die Wand und blieb dort stehen.
    Schwer atmete sie ein und aus. Ihre Augen brannten, der Mund stand offen. Sie keuchte.
    Das Kreuz fiel nicht.
    Jenna hatte sich bereits auf den Krach vorbereitet, mit dem das Henkelkreuz den Boden berühren würde, aber es blieb in der schrägen Haltung und drehte sich weiter.
    Das Oval befand sich jetzt in Höhe von Jennas Kopf. Sie konnte hinein- und hindurchschauen. Von der Königin war nichts mehr zu sehen. Sie würde Jenna nicht zu Hilfe eilen können.
    Über den Rücken, der jungen Wissenschaftlerin krochen Schauer der Furcht. Sie zitterte. Ihre Beine gaben nach. Der Blick war auf die Tür gerichtet.
    Obwohl die Distanz nahezu lächerlich gering war, vielleicht drei, vier Schritte, war es Jenna nicht möglich, das Ziel unbeschadet zu erreichen.
    Wie sollte sie wegkommen?
    Zunächst kam das Kreuz.
    Es schob sich vor. Ein an und für sich geisterhafter Vorgang, der kaum etwas Unheimliches an sich hatte, doch das schabende Geräusch ging ihr durch Mark und Bein. Es zeigte an, daß sich ihr der Tod immer mehr näherte.
    Die Angst drückte.
    Wenn man je von einem Zusammenpressen der Seele sprechen konnte, dann war es hier der Fall.
    Jenna fürchtete sich so sehr, daß es ihre Atmung beeinträchtigte. Der kalte Schweiß rann über ihr Gesicht. Das Kreuz begann vor ihren Augen zu schwimmen, und sie hatte nur mehr Augen für das Oval.
    Auch Layanas Stimme war wieder zu hören. Sie erinnerte an ein sanftes Säuseln, das sich aber sehr gefährlich anhörte. »Keine Chance mehr. Du wirst nicht entkommen können. Das Kreuz wird dich erwürgen. Du hattest wählen können. Du bist eine Frau, du hättest dich einfach auf meine Seite stellen müssen…«
    »Ich will es nicht. Ich bin keine Mörderin! Ich unterstütze auch keine Mörder…«
    »Dann bleibt dir nur der Tod!«
    Während dieser Worte wurde das Kreuz schnell. So schnell, daß Jenna keine Chance mehr hatte, ihm zu entwischen. Sie drehte zwar den Kopf zur Seite, völlig konnte sie dem Zusammenprall nicht mehr entgehen. Das harte Metall erwischte sie an der Seite, schrammte über ihr linkes Ohr, so daß sie für einen Moment das Gefühl hatte, es wäre weggerissen worden.
    Der Aufprall ließ sie taumeln. Sterne zuckten vor ihren Augen auf. Sie schrie auf, als der Boden auf sie zuraste. Den Aufprall spürte sie bis in die letzten Haarspitzen. Dann drehte sie sich herum, so daß sie auf dem Rücken zu liegen kam.
    Weit riß sie die Augen auf und starrte in die Höhe. Über ihr schwebte das Kreuz wie ein mächtiges Schwert, das bereit war, alles zu

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