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0466 - Gefangen in der Satansburg

0466 - Gefangen in der Satansburg

Titel: 0466 - Gefangen in der Satansburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Stelle, die Thar schon einmal getroffen hatte. Diesmal flogen Metallsplitter nach allen Seiten.
    Die Axtschneide wies jetzt weitere Scharten auf. Aber die Kettenglieder zeigten bereits leichte Deformierungen.
    Thar wußte, daß er jetzt nur noch einmal zuschlagen konnte. Danach war die Axt ruiniert, mit der er unzählige Schilde und Rüstungen aufgespalten hatte. Aber das Eisen, aus dem diese Kette gefertigt war, mußte ganz besonders gehärtet worden sein.
    Abermals holte er aus und schlug zu.
    Diesmal zerbrach der Stiel der Axt. Im gleichen Moment schrie Lyxa gellend auf.
    »Hinter dir, Thar! Paß auf!«
    Der Krieger wirbelte herum.
    Durch die Wand stürmte eine massige, graugrüne Riesengestalt herein, deren mächtiger Schädel von gewaltigen Widderhörnern verunstaltet wurde. In den Augen glühte es zornig.
    Mit wütendem Gebrüll stürzte der Dämon sich auf den Krieger.
    ***
    Trotz moderner Satellitentechnik dauerte es eine Weile, bis das Telefongespräch von Alaska nach Frankreich zustandekam. Immerhin mußte es erst zu einer Funkstelle durchgeschaltet werden. Und dann dauerte es noch einmal geraume Zeit, bis im Château Montagne abgehoben wurde. Siedendheiß fiel Uschi Peters die Zeitzonenverschiebung ein; in Frankreich mußte es jetzt fast Mitternacht sein. Zamorra war ein nachtaktiver Langschläfer, aber Raffael Bois, der Diener, wurde auch mit jedem Jahr älter und war nicht mehr so allgegenwärtig wie früher. Ungeduldig trat die Telepathin von einem Fuß auf den anderen. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis endlich abgehoben wurde und der Diener sich mit einem freundlichen »Château Montagne, Bois, ich erlaube mir, Ihnen einen guten Abend zu wünschen« meldete.
    »Nein, Fräulein Peters, das tut mir wirklich außerordentlich leid«, versicherte er dann. »Der Professor ist irgendwo in den USA unterwegs, entweder in El Paso oder in Baton Rouge, aber ich kann Ihnen beim besten Willen nicht sagen, wo Sie ihn erreichen könnten. Er sucht nach Mister Tendyke und Ihnen.«
    »Auch das noch«, seufzte Uschi. »Das hat mir gerade noch gefehlt… haben Sie wirklich keinen Anhaltspunkt? Vielleicht eine Hoteladresse?«
    »Ich bedaure. Er hat sich seit einigen Tagen nicht mehr gemeldet. Falls er anruft, darf ich ihm etwas ausrichten?«
    Uschi nickte. »Ja«, sagte sie. »Sagen Sie ihm, daß ich hier in der Klemme stecke und Hilfe benötige. Ganz gleich wie.«
    Dann unterbrach sie die Verbindung, wählte die Vermittlung noch einmal an und fragte Gesprächsdauer und Kosten ab.
    »Ich setze Ihnen den Betrag auf die Zimmer-Rechnung«, sagte der Wirt.
    Uschi Peters ging nach oben und vergrub sich im Zimmer. Sie fühlte sich so leer und verloren wie noch nie in ihrem Leben.
    Wenn Zamorra unterwegs war, um ausgerechnet nach ihnen zu suchen, würde er sie kaum finden. Selbst wenn er bis Baton Rouge gekommen war - wie sollte er ahnen, daß sie von dort aus nach Alaska geflogen waren? Es gab keine Spur, die sich verfolgen ließ.
    Uschi Peters wußte keine Lösung mehr.
    ***
    Wütend stürzte sich der Dämon auf den Eindringling. Dieser halbnackte Sterbliche versuchte doch tatsächlich, das Opfer zu befreien! Damit vergriff er sich am Besitz des Dunklen Meisters!
    Brüllend vor Wut stürzte der Dämon sich auf ihn. Der Krieger versuchte auszuweichen und mit dem abgebrochenen Axtstiel zuzuschlagen. Er traf den Dämon auch, konnte aber damit nichts ausrichten. Der Dunkle Meister packte mit beiden Pranken zu und brach dem Frevler mit einem schnellen Ruck das Genick. Zornig schleuderte er den leblosen Körper von sich.
    Dann erst wurde ihm klar, daß er das Leben des Menschen nutzlos verschwendet hatte. Er hätte ihn mühelos in seine Gewalt bringen und entweder zu seinem Diener oder zu seinem Opfer machen können, dessen Lebenskraft ihm zugute kam. Aber statt dessen hatte er sich dazu hinreißen lassen, ihn einfach so zu töten.
    Aber nun ließ es sich nicht mehr ändern.
    Das Mädchen griff nach der Axtklinge und schleuderte sie gegen den Dämon. Das Metall prallte wirkungslos von seinem Körper ab. Der Dunkle Meister wandte sich Lyxa zu. Mit einem magischen Befehl löste er die Ketten. Das Mädchen kam nicht einmal auf den Gedanken, durch die noch offenstehende Tür zu fliehen. Zu sehr stand Lyxa noch unter dem Schock von Thars Tod. Wie gelähmt wartete sie auf den Dämon. Er nahm sie in den unsichtbaren Griff und ließ sie vor sich her schweben. Er nahm den kurzen Weg und erreichte mit ihr den Raum, in dem sich auch Zamorra

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