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0467 - Der Kristall der Macht

0467 - Der Kristall der Macht

Titel: 0467 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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eingeschränkt.
    »Spinner«, murmelte Nicole, an Ted gerichtet. Sie verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Da hilft auch keine weibliche Intuition. Wie soll ich eine Technik austricksen, die ich nicht durchschaue?«
    »Wir lassen dich auch ganz in Ruhe, damit du dich auf deine Aufgabe konzentrieren kannst«, sagte Ted.
    Zamorra faßte ihn am Arm. Unwillkürlich erschrak er wieder einmal darüber, wie dünn Ted geworden war. Körperlich war er nur noch ein Schatten seiner selbst…
    »Das wollte ich dir gerade raten«, knurrte Zamorra. »Wenn ich mich nicht irre, habe ich dir den Zaubertrank gebraut, damit du versuchst, Sara Moons Machtkristall aufzuspüren. Falls du dich mittlerweile stark genug fühlst, solltest du mal bedächtig damit anfangen.«
    »Ich fühle mich erst halbstark«, spöttelte Ted. »Aber du hast recht. Gehen wir nach nebenan, damit Nicole hier und ich dort unsere Ruhe haben.«
    »Ihr seid doch wohl beide etwas dumm im Kopf!« fauchte Nicole. »Wie soll ich…«
    »Warum bist du erst mit heruntergekommen?« fragte Zamorra. »Du hättest es vorher wissen müssen, ob du mit der Anlage klar kommst oder nicht. Schließlich stehen wir nicht zum ersten Mal davor.«
    »Aber nicht unter diesen Voraussetzungen!« protestierte Nicole. »Daß du mir auch noch in den Rücken fällst, habe ich nicht gedacht. Schuft…!«
    Zamorra seufzte. »Du bist die einzige, die uns helfen kann«, sagte er. »Wir vertrauen dir.«
    Sie zogen sich in den Dom mit den Regenbogenblumen zurück. Ted sah zur Kuppeldecke hinauf. »Manchmal frage ich mich, wie diese Kunstsonne dort oben schweben kann und woher sie ihre Energie bezieht - und das schon seit Jahrhunderten, wenn nicht eher seit Jahrtausenden. Was passiert, wenn das Ding einmal herunterfällt oder verlischt?«
    »Dann wird es hier ziemlich dunkel«, meinte Zamorra trocken. »Und die Regenbogenblumen werden kaum noch genug Licht bekommen, um weiterhin blühen zu können.«
    Der Reporter ließ sich im Schneidersitz auf dem Boden nieder. Er hielt den Machtkristall in beiden Händen. Zamorra sah ihn fragend an. »Schaffst du es? Soll ich versuchen, dich zu verstärken?«
    »Du weißt, daß Dhyarra-Energie und dein Amulett sich nicht miteinander vertragen«, wehrte Ted ab.
    »Ich dachte eher an meinen Dhyarra 3. Ordnung«, sagte Zamorra.
    Ted verzog das Gesicht. »Das Spielzeug hilft mir auch nicht weiter, aber es hilft, wenn du mich für eine Weile völlig in Ruhe läßt.« Er schloß die Augen zum Zeichen, daß er vorerst an keiner weiteren Diskussion interessiert war.
    Zamorra beschränkte sich also auf die Rolle des zurückhaltenden Beobachters. Er entfernte sich von Ted, um zu verhindern, daß der Freund sich unterbewußt gestört fühlte. Von der anderen Seite des Raumes, an den Blumen vorbei, sah Zamorra, wie der Machtkristall allmählich zu leuchten begann. Die Helligkeit, die von dem Sternenstein ausging, wurde nur langsam intensiver.
    Zamorra wußte, wie schwierig Teds Aufgabe war. Es reichte nicht, dem Dhyarra-Kristall einfach den Gedankenbefehl zu geben, er solle nach dem anderen Stein suchen. Der Befehl mußte bildhaft ausformuliert werden. Es war oftmals ungeheuer schwierig, abstrakte Dinge so zu erfassen, daß der Dhyarra etwas damit anfangen konnte.
    Einige Zeit geschah überhaupt nichts. Dann entdeckte Zamorra, daß Ted in Schweiß geriet. Ohne den stärkenden Trank wäre er sicher längst zusammengebrochen.
    Teds Hände zitterten plötzlich.
    Er mutet sich zuviel zu! durchfuhr es den Parapsychologen. Ted mußte sein Experiment abbrechen! Es war schwieriger und kräftezehrender, als sie gedacht hatten! Zamorra wollte nicht, daß sein Freund Schaden davontrug. Gerade wollte er Ted aus seiner Konzentration reißen, als der Reporter von sich aus die Augen öffnete und den Machtkristall fallen ließ wie ein Stück glühender Kohle.
    Zamorra befürchtete, Ted würde geschwächt umkippen, aber das geschah nicht. Der Reporter grinste unglücklich.
    »Nichts zu machen«, sagte er rauh. »Ich kann ihn nicht spüren. Es ist aussichtslos. Er müßte benutzt werden, dann ginge es. Aber so…? Bist du jetzt enttäuscht, Zamorra?«
    Der Franzose schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte er. »Ich glaube nicht. Aber es wäre eben vielleicht möglich gewesen. Es wäre schade, wenn wir den Versuch nicht gemacht hätten. Wäre es gelungen, hätten wir Sicherheit. So können wir eben weiterhin nur vermuten, daß der Kristall sich immer noch in den Schwefelklüften

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