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0467 - Der Kristall der Macht

0467 - Der Kristall der Macht

Titel: 0467 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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jeden Moment einen erheblichen Schwächeanfall erleiden kannst, sobald die Wirkung des Trankes nachläßt! Dann haben wir nicht nur die Gefahren in unserer Umgebung auf dem Hals, sondern müssen auch noch zusätzlich Kindermädchen für dich spielen! Du bleibst hier. Nicole und ich erledigen das.« Ted atmete tief durch.
    »Ich habe Sara Moons Kristall damals geworfen«, sagte er scharf. »Also ist es meine Sache, ihn jetzt zurückzuholen. Außerdem besitze ich bekanntlich ebenfalls einen Machtkristall. Ich kann daher mit Gefahren wesentlich besser fertigwerden als ihr.«
    »Aber nur, solange du Herr deiner Sinne bist. Wenn du umkippst, nützt dir das alles nichts mehr und du wirst zu einer Belastung für uns. Nicole und ich haben schon einige Vorstöße dieser Art mehr als du hinter uns. Wir wissen, wie wir reagieren müssen. Und vor allem wissen wir, daß wir unsere Kräfte jetzt nicht überstrapazieren.«
    »So schnell läßt die Wirkung bei mir noch nicht nach«, versicherte Ted. »Ich spüre das.«
    »Vergiß es«, empfahl Zamorra. »Du hast keine entsprechenden Erfahrungswerte. Und da jeder Mensch anders reagiert, kann ich nicht einmal von meinen Erfahrungen darauf schließen, wann die Wirkung bei dir nachläßt. Du bleibst hier. Ich will nicht schuld sein, wenn es dich erwischt, weil wir dich nicht schützen können, und ich will nicht, daß du unsere Mission in Gefahr bringst.«
    Ted murmelte eine Verwünschung.
    »Du bist der große Boß, der immer recht hat, wie?« stieß er hervor. »Alles geht immer nach deinem Kopf. Du bist unfehlbar.«
    »Du weißt, daß das nicht stimmt. Du bist überreizt, Ted. Bleib hier. Vielleicht benötigen wir dich hier sogar dringend als Rückendeckung. Versuche es mal aus dieser Perspektive zu sehen.«
    »Ich sehe nur, daß ich kaltgestellt werden soll.«
    »Erlaube mal!« fuhr Nicole ihn an. »Schaffst du es vielleicht auch noch mal, deinen Verstand zu benutzen, statt diese idiotischen Behauptungen von dir zu geben? Ein trotziger kleiner Junge ist einsichtiger als du im Moment. Wir sind an deinem und auch an unserem Wohlergehen interessiert, aber wenn du weiterhin darauf beharrst, uns zu begleiten, dann stelle ich dich tatsächlich kalt! Bei dem, was wir vorhaben, können wir uns keinen Klotz am Bein erlauben! Was ist mit Saras Machtkristall? Konntest du ihn lokalisieren?«
    »Nein. Aber gerade deshalb…«
    »… bleibst du hier«, beendete Zamorra den Satz etwas anders als von Ted geplant. »Keine weitere Diskussion. Wenn du es so willst, bin ich im Moment tatsächlich der große Boß, nach dessen Kopf es geht, weil du nicht mehr klar denken kannst.«
    »Weshalb hast du mir dann erst diesen Trank gegeben, wenn ich nicht dazu komme, die dadurch entfesselten Kräfte einzusetzen?«
    »Kräfte, die du dir aus deiner eigenen unmittelbaren Zukunft ausleihst«, warnte Zamorra. »Wie lange sollen wir noch um des Kaisers Bart streiten?«
    Ted sah die beiden an. »Ihr meint es wirklich ernst, wie?« fragte er düster.
    Zamorra nickte stumm.
    Ted zuckte mit den Schultern und legte den Kopf schräg. »Dann wünsche ich euch Erfolg«, sagte er gepreßt. »Los, macht schon, damit ihr es hinter euch bringt.«
    Zamorra und Nicole betraten den Materiesender, der bereits aktiviert war.
    Im nächsten Moment befanden sie sich bereits nicht mehr auf der Erde.
    Ted Ewigk starrte das Gerät an. Er spielte mit dem Gedanken, den beiden zu folgen. Dann aber ließ er es.
    Sie wollten es ja so. Wenn sie in Schwierigkeiten kamen, mußten sie eben zusehen, wie sie ohne Teds Hilfe zurechtkamen. Er war überzeugt, daß sie Hilfe benötigten. Und er fühlte sich bärenstark.
    ***
    Zwischenspiel
    Er sah aus wie ein etwa achtzehn- oder neunzehnjähriger junger Bursche. Mit leicht gesenktem Kopf stand er vor dem kahlköpfigen alten Mann in der schlichten roten Robe. Er trug leichte, westliche Kleidung - zu leicht für die Gegend, in der er sich befand. Doch die Kälte machte ihm nichts aus. Sie war nur äußerlich; sie spielte für ein Wesen wie ihn keine Rolle. Wenn er wollte, wurde es hier tropischer Hochsommer. Aber warum sollte er es wollen?
    Die Luft war dünn in dieser Bergeshöhe. Hier gediehen nur noch wenige anspruchslose Pflanzen. Hier lebten Menschen und Yaks. Hier spielten Landesgrenzen nur eine untergeordnete Rolle. Für die Machthaber in Indien oder in China waren sie wichtig, nicht aber für die hier ansässigen Menschen.
    Für sie galten andere Maßstäbe.
    Aber auch der Jüngling war nicht mit

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