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0467 - Der Nebelmörder

0467 - Der Nebelmörder

Titel: 0467 - Der Nebelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nebelschwaden vor dem Fenster drehten und wie eine Mauer wirkten.
    Lorraine Carr zog sich wieder zurück. Man hatte ihr gesagt, dass die Anfangsszene hier im Haus spielen sollte. Also musste sie sich wahrscheinlich in den Wohnraum begeben und dort warten. Sie lief wieder die Treppe hinab.
    Mit jeder Stufe, die hinter ihr blieb, wuchs die Furcht vor dem Kommenden.
    Die Tür zum Wohnraum stand offen. Hinter dem Spalt ballte sich die Dunkelheit. Vor ihr fürchtete sich die Schauspielerin.
    Deshalb wollte sie unbedingt Licht haben. Wie es früher bei den einfachen Häusern und Wohnungen üblich gewesen war, lagen auch hier die Leitungen auf dem Putz. Wie starre, dunkle Schlangen zogen sie sich an der Zimmerwand entlang.
    Sie fand den Schalter und drehte ihn herum. Im Zimmer wurde es hell.
    Die flache Schalenleuchte, die an einem Stab unter der Decke hing, gab ein gelbliches Licht ab.
    Ein alter Schrank, zwei Sessel, ein Tisch und ein Sofa bildeten neben einem kleinen schwarzen Ofen die Einrichtungsgegenstände. Nicht ein Bild hing an den Wänden.
    Es roch muffig. Hier war lange nicht mehr gelüftet worden. Staub lag auf der Tischplatte so dick, dass jemand mit einem Finger seinen Namen dort hätte schreiben können.
    Die Sessel waren mit einem graugrünen, ziemlich dünnen Stoff bezogen.
    Lorraine setzte sich in den, der gegenüber der Tür stand, so dass sie in den Flur schauen konnte und sogar einen Ausschnitt der Haustür sah.
    Jetzt hieß es warten.
    Sie holte ihre Zigaretten hervor und stellte fest, dass ihre Hände zitterten. Zwei Glimmstängel befanden sich noch in der Packung. Einer fiel zu Boden, als sie eine Zigarette hervorholte. Das Feuerzeug funktionierte erst beim zweiten Versuch.
    Schließlich brannte das Lungenstäbchen. Lorraine saugte den Rauch tief in ihre Lungen und stieß ihn wieder aus. Auch die Zigarette beruhigte ihre Nerven nicht. Sie stand unter einer ungeheuren Spannung.
    Nichts war zu hören.
    Eine unnatürliche Stille umgab sie.
    In das Haus war der Nebel nicht so eingedrungen, aber er fand seinen Weg unter der Ritze der Haustür hindurch und breitete sich wolkenartig vor der Tür aus.
    Es war eigentlich Unsinn, was Faretti vorhatte. Da hockte sie hier und wartete.
    Auf was?
    Wollte er schon eine Szene vorspielen und ihr vielleicht den Killer schicken?
    Aber der war echt gestorben. Nun, die Rolle konnte auch ein anderer übernehmen, und so blieb ihr eigentlich nichts anderes übrig, als darauf zu warten.
    Einen Aschenbecher gab es auch. Es war eine flache Schale, die auf dem Tisch stand und schon einige Brandflecken ausgedrückter Zigarettenkippen zeigte.
    Lorraine geriet wieder ins Grübeln. Und sofort dachte sie an die Szene vom Mittag.
    Wieder schob sich die Messerklinge durch den Zaun, und sie wusste, dass der Killer noch frei herumlief.
    Einen aus ihren Reihen hatte er erwischt. Er würde sich noch mehr Menschen holen, wenn er die Gelegenheit erhielt.
    Eigentlich war sie ja das ideale Opfer!
    Sie hockte hier mutterseelenallein in einem alten Haus, das der Nebel umwallte. Hilfe hatte sie bestimmt nicht zu erwarten. Auch wenn sie schrie, würde man sie kaum hören.
    Eine Gänsehaut entstand. Lorraine entdeckte sie sogar auf ihrer Hand, und sie hob die Schultern, als hätte man Wasser über sie gegossen.
    Zwischen den Wänden war es kalt. Lorraine trug zwar noch ihren Thermomantel, dennoch fror sie. Sie behielt die Tür im Auge. Dort rührte sich nichts und auch nichts im schmalen Flur, der an der Haustür endete. Alles war still, zu still, wie sie fand.
    Wenn jemand kam, würde ihr das auffallen. Sie dachte über einen Fluchtweg nach. Wenn alle Stricke rissen, konnte sie noch immer durch eines der beiden Fenster hechten, die die Wände des primitiven Wohnzimmers auflockerten.
    In manchen Sekunden spürte sie den dicken Kloß im Hals. Da wurde ihr regelrecht schwindlig, aber sie riss sich immer wieder zusammen und wollte keine Schwäche zeigen.
    Es ist nur ein Film, redete sie sich immer wieder ein. Alles ist nur ein Spiel.
    Etwas klapperte.
    Lorraine schreckte nicht nur aus ihren Gedanken hoch, sie stand auch sofort auf.
    Ihr Blick wurde starr. Noch traute sie sich nicht, auf die Tür zuzugehen, so blieb sie zunächst einmal stehen und achtete auf ihr klopfendes Herz.
    Das Geräusch war keine Täuschung gewesen.
    Befand sich jemand in der ersten Etage?
    Sie wollte es nicht glauben, schließlich hatte sie die Räume durchsucht und keinen Menschen gesehen. Es war auch niemand ins Haus

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