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0468 - Der Mordgötze

0468 - Der Mordgötze

Titel: 0468 - Der Mordgötze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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würde sie dich von irgendwoher kennen.«
    Diesen Eindruck hatte Zamorra auch gehabt, nur konnte er sich beim besten Willen nicht daran erinnern, das Mädchen schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Auch nicht, wenn er sie sich bekleidet vorstellte…
    Aber es lohnte sich nicht, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. An Menschen, deren Begegnung wichtig für Zamorra gewesen war, erinnerte er sich immer. Also konnte dieses Fotomodell in seiner Vergangenheit keine Rolle gespielt haben, welcher Art auch immer das gewesen sein mochte.
    Unverdrossen und um ein ungewöhnliches Erlebnis reicher setzten sie den Einkaufsbummel fort.
    ***
    Vorsichtig bearbeitete Xotopetl den Geist seiner neuen Lebensspenderin. Er ging so subtil wie möglich vor. Er durfte es nicht übertreiben; ein zu schnelles Vorgehen konnte von ihr bemerkt werden und sie mißtrauisch machen. Aber das würde seinen Plan gefährden.
    Der Weitgereiste wollte in die lange Isolierung, die er hatte ertragen müssen, nicht wieder zurück. Er wollte endlich wieder leben!
    ***
    Die Fürstin der Finsternis leckte ihre Wunden. Schmerzgepeinigt hatte die Dämonin sich in ihr Refugium zurückgezogen, in ihre abgesicherten, privaten Gemächer. Der Versuch, über ihr Werkzeug Ted Ewigk Zamorra und seine Begleiterin auszuschalten, war für sie zum Bumerang geworden. Sie wußte nicht einmal, ob die beiden den heimtückischen Anschlag überlebt hatten oder tatsächlich umgekommen waren.
    Sie hatten die Transmitter-Straße benutzt. Stygia hatte ihrem Vasallen den Befehl erteilt, die Steuerzentrale in genau dem Augenblick zu zerstören, in welchem Zamorra und Nicole unterwegs waren. Sie hätten im Inferno umkommen sollen - oder zumindest vom Rückweg abgeschnitten werden. Ted Ewigk, der nicht einmal ahnte, daß er ferngesteuert wurde, hatte die Steuerzentrale tatsächlich gezündet. Aber etwas mußte dabei schiefgegangen sein. Denn der Fingernagel, den Stygia ihm einst angeblich als Pfand, in Wirklichkeit aber als Manipulationshilfe überreicht hatte, war verbrannt!
    Stygia hatte keinen Kontakt mehr zu Ted Ewigk. War er mit seinen Freunden oder allein im Feuerorkan untergegangen, oder war nur der Fingernagel verbrannt? Wie auch immer - über die magische Rückkopplung war es für die Dämonenfürstin eine äußerst schmerzvolle Erfahrung gewesen. Sie hatte geglaubt, zu verbrennen, und sie konnte froh sein, daß die Verbindung zu Ted Ewigk nicht stärker gewesen war. Dann hätte sie ihn zwar viel besser unter ihrer Kontrolle gehabt, aber möglicherweise wäre sie dann tatsächlich verbrannt. Es war wie ein Voodoo-Zauber. In diesem Punkt stimmte es, was sie Ted Ewigk seinerzeit gesagt hatte: daß er sie damit bestrafen oder gar vernichten konnte. Nur hatte sie durch die Beeinflussungsmöglichkeit aus der Ferne sehr schnell dafür gesorgt, daß er nicht einmal im Traum auf die Idee kam, diesen Voodoo-Zauber auch wirklich gegen sie einzusetzen. Im Gegenteil, er hatte nicht einmal mehr an den Nagel gedacht. Aber im Laufe der Zeit hatte Stygia es fertiggebracht, ihn zu ihrem Werkzeug zu machen und auch durch seine Augen zu sehen, ohne daß er es merkte, und dadurch festzustellen, was er und seine Freunde planten.
    Nun gab es diese Möglichkeit nicht mehr…
    Ganz gleich, ob Ted Ewigk noch lebte oder in den Flammen des explodierenden Materie-Senders umgekommen war - Stygia hatte ihr trojanisches Pferds verloren. Was ihre Möglichkeiten anging, die Zamorra-Crew zu beeinflussen oder ihre Absichten zu erfahren, mußte sie ganz neu anfangen.
    Die Dämonin hatte sich das zu Anfang doch etwas anders vorgestellt… Wenn, dann hatte sie selbst es sein wollen, die Ted tötete und im letzten Moment noch ihm und den anderen ihren Triumph entgegenschrie. Aber so konnte sie nur ihren Schmerz hinausschreien. Das Feuer brannte in ihr. Die Schmerzen ließen nur langsam nach.
    Was bedeutete es da schon, daß möglicherweise in ihrer Abwesenheit jemand in ihren Gemächern gewesen war? Niemand hatte etwas verändert, niemand hatte ihr eine Falle gestellt.
    Daß etwas fehlte, beachtete sie nicht. Denn sie selbst hätte damit doch nichts anfangen können. Deshalb hatte sie diesen Gegenstand noch nie so recht beachtet.
    Es war Sara Moons Machtkristall, den Ted Ewigk seinerzeit gegen Stygias Vorgänger geschleudert hatte.
    Der Machtkristall war gestohlen worden…
    Für Stygias Fähigkeiten als Fürstin der Finsternis sprach all das nicht gerade, und sie hoffte, es geheimhalten zu können, daß sie derzeit

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