Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0468 - Der Mordgötze

0468 - Der Mordgötze

Titel: 0468 - Der Mordgötze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
mir trotzdem meine Gedanken. Bin ich vielleicht von einer fremden Kraft manipuliert worden? Hypnose vielleicht? Etwas muß mich zu meiner Aktion getrieben haben, und solange wir nicht wissen, was dahintersteckt, bin ich für euch eine permanente Gefahr! Zamorra, ich hatte keinen Grund, die Selbstzerstörung einzuleiten! Es gab keine Bedrohung, keinen Anlaß, nichts! Ich habe nicht mal irgendwann darüber nachgedacht, ob es sinnvoll sein könnte, die Anlage zu zerstören! Eine Blockierung reichte doch völlig!«
    »Eine Blockierung, die nur Yared Salem auslösen konnte und die er unfreundlicherweise wieder gelöscht hat, um das Transmitternetz selbst nach Herzenslust benutzen zu können!« Zamorra machte kein Hehl daraus, wie wenig er von dem Ewigen Salem hielt, nur war diese Abneigung erst jetzt entstanden, als sich herausstellte, daß Salem die Blockade gelöst hatte, und noch stärker war sie geworden, als sie bei dem Versuch, Salem zu unterstützen, von diesem angegriffen worden waren!
    Hatte der Ewige schon immer ein falsches Spiel mit ihnen getrieben? Hatte er sich nur als Freund bei ihnen eingeschlichen, um zu spionieren? Steckte vielleicht er hinter Teds mörderischer Aktion?
    Zamorra wußte nicht mehr, was er von dem Ewigen halten sollte, der sich einige Male als Freund, Helfer und Retter erwiesen hatte und nun plötzlich auf der anderen Seite zu stehen schien. Der unmotivierte Dhyarra-Angriff auf Zamorra und Nicole sprach dafür. Je länger der Parapsychologe darüber nachdachte, desto stärker wurde in ihm der Verdacht, daß Salem auch an Teds Veränderung und an seiner Zerstörungsaktion die Schuld trug. Er teilte seinen Verdacht dem Reporter mit.
    »Glaube ich nicht«, widersprach Ted, »und daß Salem euch angegriffen hat, kann ich immer noch nicht glauben. Okay, ich habe ihm auch nie hundertprozentig getraut, aber er war immer loyal, weil die ERHABENE ihn schließlich zum Tode verurteilt und für vogelfrei erklärt hatte…«
    »Und seit ein paar Tagen weiß Salem, daß die ERHABENE nicht mehr an der Spitze der Dynastie steht!« gab Zamorra zu bedenken. »Könnte das nicht seinen Wandel veranlaßt haben, weil er sich jetzt bei seiner alten Truppe wieder sehen lassen kann und dort wohler fühlt als bei uns? Und das schließt auch nicht aus, daß er dich schon früher manipuliert haben könnte… einfach vorbereitend…«
    Abermals schüttelte Ted Ewigk den Kopf. »Und wenn du's mir hundertmal einredest - ich glaub's nicht. Da muß etwas anderes hinter stecken. Aber was?«
    »Wenn es Salem nicht war, wer dann?«
    Das Rätsel blieb offen. Auf die Dämonin Stygia kam keiner von ihnen. Mit der hatte Ted Ewigk ja schließlich nur einmal ganz kurz zu tun gehabt, und diese Zeit konnte nie und nimmer ausgereicht haben, den Reporter zu manipulieren. Zudem hätte Stygia damals wie heute nichts von den Sternen-Straßen der Ewigen und ihrer Steuerzentrale wissen können und dürfen!
    »Wie dem auch sei - bis auf weiteres dürfte ich als Sicherheitsrisiko für die Mitarbeit im Team erst einmal ausfallen«, sagte Ted. »Aber das soll uns nicht hindern, heute abend am Kaminfeuer eine kleine Feier zu begehen. Wetten, daß Carlotta und Nicole uns ihre modischen Neuerrungenschaften vorführen wollen? Feiern wir also Modenschau…«
    Zamorra seufzte. Eigentlich hatte er sich vorgestellt, wieder zum Château Montagne zurückzukehren. Vermutlich wartete dort einiges an Arbeit. Schriftverkehr, Telefonate, dies und das… und sie waren immerhin wieder mal einige Zeit unterwegs gewesen. Aber dann zuckte er mit den Schultern. Morgen war auch noch ein Tag, und Ted hatte selten genug Abwechslung durch Besuch. Also konnten sie ruhig noch einen Abend in Rom bleiben und ausspannen. Die Arbeit lief garantiert nicht weg.
    ***
    Plötzlich stellte Xotopetl verstärktes Interesse an sich fest. Er verharrte und beschränkte sich nur auf Beobachtung. Er wollte nicht, daß seine wahre Identität zu früh entdeckt wurde. Er mußte doch leben! Wenn ihn jemand durchschaute, ehe er stark genug war, würde er getötet werden.
    Dann wäre die weite Reise und das so lange Warten umsonst gewesen.
    ***
    »Was ist denn das ?« fragte das nackte Mädchen und setzte die noch halbvolle Coladose auf der niedrigen Tischplatte ab, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, daß das später Feuchtigkeitsränder auf dem polierten Edelholz geben würde. Patrizia Delorno nahm den zurückgespulten Film aus der Kamera, zuckte mit den Schultern und legte die Rolle

Weitere Kostenlose Bücher