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0468 - Grab-Phantome greifen an

0468 - Grab-Phantome greifen an

Titel: 0468 - Grab-Phantome greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geraubt.«
    »Und wer?«
    Ich konnte mich nicht überwinden, ihm die Details zu sagen.
    »Nun, das ist eine sehr unglaubliche Geschichte. Vertrauen Sie meinem Wort, daß es so war?«
    »Ja.«
    »Gut, Herr Himperich. Meine Aufgabe ist es, herauszufinden, wieso es möglich ist, daß auf dem Eisenkreuz aus karolingischer Zeit die gleichen Zeichen sind wie auf meinem.«
    »Dann ist Ihres älter?«
    »Exakt.«
    »Ja, Sie sagten ja Hesekiel.« Himperich schüttelte den Kopf, schnitt aber wieder ein anderes Thema an. »Und wie geht es jetzt weiter?« erkundigte er sich. »Was haben Sie vor?«
    »Zumindest werde ich mir die Kirche und deren Umgebung einmal genau anschauen.«
    »Das ist klar. Und auch den Mörder suchen?«
    »Natürlich.«
    »Es war ein Geist«, meldete sich Uwe Kunz. »Meine Frau und ich haben diese Grabgeister ja gesehen. Sie waren bewaffnet, und sie hätten es fast geschafft, mich zu verletzen.«
    »Geister?« fragte Will.
    »Ja, Herr Kommissar. Sie sahen aus wie Geister, aber irgendwie waren sie keine. Sonst hätten sie mich nicht berühren können. Die Schnittstelle ist noch an meinem Mantel zu sehen.«
    »Sie selbst sind aber nicht verletzt worden, Herr Kunz?«
    »Zum Glück nicht. Wahrscheinlich war ich zu schnell.«
    »Das kann sein.« Ich schaute in die Runde. »Dann stünde einer Besichtigung des Tatorts und seiner unmittelbaren Umgebung wohl nichts im Wege?« wandte ich mich fragend an die Männer.
    Pfarrer Himperich hatte nichts dagegen, fügte aber gleich hinzu, daß er nicht mitkommen könnte, weil ihn andere Aufgaben davon abhielten.
    »Das macht nichts«, sagte ich. »Wir werden uns schon zurechtfinden.« Ich stand auf, und Will folgte meinem Beispiel. Wir verabschiedeten uns von dem Pfarrer.
    »Falls Sie den genauen Weg nicht kennen, begleite ich sie gern«, sagte Uwe Kunz.
    »Danke, es ist nicht nötig«, wehrte Will Mallmann freundlich ab.
    »Ich hatte schon das Vergnügen, mich hier umschauen zu dürfen.«
    »Wie Sie meinen.«
    Wir verabschiedeten uns vor dem Pfarrhaus von dem Zuegen.
    »Wahrscheinlich komme ich noch mal auf Sie und Ihre Gattin zurück, Herr. Kunz«, sagte ich zu ihm.
    »Gern, Herr Sinclair.«
    Der Wind blies kalt über den Platz vor der Kirche, und ich stellte den Mantelkragen hoch. Mein Blick fiel auf die schmale Geschäftsstraße, auf der reger Betrieb herrschte. Sie zeigte einen weihnachtlichen Schmuck. In ungefähr drei Wochen war es soweit.
    Will war schon zum Wagen gegangen. »Kommst du, John?«
    »Ja.«
    Ich stieg in den Manta, auf dessen Scheiben schon eine leichte Eisschicht lag.
    »Was sagst du?« fragte Will, als er startete.
    Ich hob die Schultern. »Bisher nicht viel, aber wir werden sehen.«
    »So schlau bin ich auch.« Will startete und fuhr einen Bogen, bevor er den Kirchplatz verließ…
    ***
    Sie waren beide zwölf Jahre alt, gingen in die sechste Klasse des Gymnasiums an der Saaler Mühle und hielten zusammen wie Pech und Schwefel. Nicht nur in der Schule saßen sie nebeneinander, auch nach den langen Stunden trafen sie sich. Wenn die Hausaufgaben vergessen waren, begannen sie zu spielen.
    Kinder besitzen viel Phantasie, da machten die beiden Jungen ebenfalls keine Ausnahme. In den letzten Wochen hatten sie sich ein neues Spiel ausgesucht.
    Angeregt durch die im Deutschen Fernsehen laufenden Bond-Filme, spielten Matthias und Christian Geheimagent. Bei schlechtem Wetter in ihren Zimmern, die sie umbauten, wobei sie die Stühle als Superautos ansahen, und bei gutem Wetter gingen sie draußen auf Agentenjagd. Da machten sie die Straßen unsicher.
    Auch an diesem Donnerstag hatten sie sich wieder verabredet.
    Die Mathe-Lehrerin und der Deutschpauker hatten vergessen, ihnen Hausaufgaben aufzugeben. So brauchten sie nur Englisch zu machen, das war schnell erledigt, und konnten sich schon um drei Uhr nachmittags treffen.
    Diesmal war Matthias an der Reihe, seinen Freund Christian zu besuchen. Der Zwölfjährige stieg auf seinen Drahtesel und fuhr los.
    Wegen der kalten Witterung hatte er seinen gefütterten Parka übergezogen. Seine Hände steckten in wärmenden Fäustlingen. Damit er auf dem Kopf nicht fror, trug er eine Strickmütze.
    Da die Straße bergauf führte, mußte Matthias ziemlich strampeln.
    Er nahm stets den Weg durch die verkehrsberuhigte Zone und erreichte auch die stark befahrene Hauptstraße. Die mußte er überqueren, um dort einzubiegen, wo Christian wohnte.
    Das Haus stand nicht einmal weit von der alten Taufkirche entfernt.
    Klingelnd

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