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0468 - Grab-Phantome greifen an

0468 - Grab-Phantome greifen an

Titel: 0468 - Grab-Phantome greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einklemmen.
    Matthias warf sich nach rechts. Dort stand Christian. Wegen seiner Verletzung konnte er den Aufprall nicht mehr ausgleichen. Zusammen mit seinem Freund landete er auf dem Boden.
    Es war ihre einzige Rettung. Wahrscheinlich hätte der hohe und breite Stein beide Kinder erwischt. So aber landete er neben ihnen und drückte durch sein starkes Gewicht Laub in den weichen Boden.
    Hinter ihm befand sich ein Loch.
    Und von dort stieg etwas hoch.
    Die beiden Jungen sahen es nicht, weil es unsichtbar war, aber sie spürten seine grausame Kälte, die über sie hinwegwischte, sich dann drehte und direkt vor dem Schwert wirbelte.
    Wie auch die Waffe, so materialisierte sich etwas hervor.
    Eine hochgewachsene, geisterhafte Gestalt. Furchtbar anzusehen, mit wildem Bart, einem narbigen Gesicht und doch ein Geist, der mit seinen starken Händen nach dem Schwert griff und es mit einem Ruck aus dem Boden zog.
    Die Freunde konnten nicht einmal schreien. Der Anblick hatte sie zu sehr entsetzt, denn sie sahen, wie sich die unheimliche Gestalt drehte und zu einem gewaltigen Rundschlag ausholte…
    ***
    Wir waren nicht direkt bis zu unserem Ziel gefahren, und Will Mallmann trug daran die Schuld.
    Auf der linken Seite hatte er ein Hotel-Restaurant entdeckt, das für seine gute Küche berühmt war. Man kochte dort französisch, und Will fragte, ob wir etwas essen sollten.
    Ich stimmte zu, schließlich war ich Gast, und Will wollte mich auch einladen.
    Es war ein nettes Lokal. Nur wenige Tische standen in dem Restaurant. Sie waren liebevoll gedeckt, und als Gast konnte man den Eindruck bekommen, in einem gemütlichen Wohnzimmer zu sitzen.
    Wir fühlten uns wie auf einer Insel bestellten unser Essen, Will einiges mehr als ich, denn ich nahm nur eine gebundene Suppe und anschließend einen mildgeräucherten, hervorragenden Lachs, zu dem die Senf-Honig-Soße besonders gut schmeckte.
    Wir teilten uns eine Flasche Weißwein, sprachen auch über den Fall und waren beide der Ansicht, daß ich es wahrscheinlich nur mit Hilfe meines Kreuzes schaffen konnte, die Geister aus der Reserve zu locken.
    »Und ich sage dir, John«, meinte Will nach dem letzten Bissen, »daß es die Geister der Verstorbenen sind, von denen damals in der alten Sage berichtet worden war.«
    »Das kann hinkommen.«
    »Wir haben ja auch das Motiv. Das Kreuz ist weg, da hatten sie freie Bahn.«
    »Ich grübele über die Zeichen nach«, sagte ich und drehte die runde Stellfläche des Weinglases über die Decke. »Wahrscheinlich habe ich wieder eine Station auf der langen Odyssee des Kreuzes entdeckt.«
    »Damit meinst du aber nicht dein Kreuz?« Will säuberte mit der Stoffserviette seine Lippen und schaute mich über den Rand des Tuches hinweg an.
    »Natürlich nicht. Derjenige aber, der das Eisenkreuz hergestellt hat, muß die Zeichen zumindest gekannt haben. Vielleicht auch mein Kreuz.«
    »Da stimme ich dir zu.« Will legte die Serviette gefaltet zur Seite.
    »Nur ist diejenige Person leider tot.«
    Ich ließ mein Weinglas los. »Leider ja.«
    Der Kommissar lächelte verschmitzt. »Manchmal kann man auch mit Toten in Kontakt treten.«
    »So?«
    »Hör auf, du weißt selbst, wie das ist. Wir werden das Kreuz jedenfalls wieder zurückbringen…«
    »Und damit das Böse bannen?«
    »Das kann man nur hoffen.« Er winkte der Besitzerin, einer jungen, aparten Frau mit dunklen, kurzgeschnittenen Haaren zu, um die Rechnung zu begleichen.
    Ich sinnierte halblaut weiter. »Möglicherweise ist auch das Eisenkreuz weißmagisch geladen. Dann kann es vielleicht sein, daß es auf meines reagiert.«
    Der Kommissar nickte nur, weil er zwischenzeitlich bezahlte und erklärte, daß es uns sehr gut geschmeckt hatte.
    »Willst du den Versuch sofort durchführen?«
    Ich winkte ab. »Erst schauen wir uns das Gelände mal in Ruhe an. Dann sehen wir weiter.«
    »Meine ich auch«, erwiderte Will, schob seinen Stuhl zurück und erhob sich.
    Wir traten hinaus in den Nachmittag, der noch grauer geworden zu sein schien. Es roch nach Schnee, aber noch war keine einzige Flocke gefallen.
    Will Mallmann hatte den Wagen ein Stück entfernt geparkt, nicht weit von einem kleinen Lebensmittelgeschäft entfernt. Der Besitzer schaute uns zu, wie wir einstiegen. Er war dabei, einen mit Obst gefüllten, großen Korb in den Wagen zu laden und passierte dabei auch den Drehständer mit Romanen vor seinem Geschäft.
    Der Verkehr hatte zugenommen. Er brauste unaufhörlich über die breite Dolmanstraße. Da wir

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