Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0468 - Grab-Phantome greifen an

0468 - Grab-Phantome greifen an

Titel: 0468 - Grab-Phantome greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
waren.
    Den zweiten Eingang hatte ich passiert. Er war restlos vernagelt.
    Ich befand mich jetzt direkt an der Rückseite der Kirche und sah die dritte Tür vor mir.
    Sie stand spaltbreit offen. Hier also waren die Jungen in die Kapelle gelangt.
    Mit dem Fuß drückte ich die Tür auf und mußte schon etwas Kraft aufwenden, weil sie klemmte.
    Sekunden später stand ich im Innern des kleinen Gotteshauses, eingehüllt von den seichten Fahnen einer halbdunklen, grauen Dämmerung, die zumeist aus Schatten bestanden.
    Noch fiel Licht durch die Fenster.
    Aber der helle Schimmer versickerte rasch.
    Jeder Schritt, mit dem ich tiefer in das kleine Gotteshaus hineinging, hallte nach. Es war keine prunkvolle Kapelle, ein schlichtes Bethaus. Es gefiel mir wegen seiner Schlichtheit. Auch der Altar war nicht gerade ein Prunkstück.
    Ich lehnte das Eisenkreuz gegen ihn und ging dorthin, wo ich eine Tür gesehen hatte. Wahrscheinlich führte sie in die Sakristei, die ich aber nicht betreten konnte, weil die Tür verschlossen war.
    Ich kehrte wieder um.
    Mein Blick fiel auf die Sitzreihen. Die vorderen drei waren noch gut zu erkennen. Danach verschwammen sie in der Dämmerung.
    Die Rückwand sah aus wie ein heller Schatten.
    Nichts bewegte sich außer mir. Ich war allein in der Kirche. Aber Matthias hatte von Schatten gesprochen, die sich in dem Gotteshaus aufhielten und sich auch bewegen sollten.
    Aus diesem Grunde suchte ich die Decke und auch die Wände ab.
    Schatten waren da, nur keine, die lebten oder sich bewegten, denn mit lebenden Schatten hatte ich schon meine Erfahrungen sammeln können.
    Der Aushub befand sich neben und gleichzeitig auch schräg hinter dem Altar. Er besaß einen ziemlich breiten Durchmesser, der sich zur Tiefe hin allerdings verjüngte.
    Ich kniete mich an den Rand und schaute hinein. Der Pfarrer hatte von einer feuchten Gegend gesprochen. Das stimmte, denn in der Tiefe hatte sich Wasser gesammelt. Es bildete eine dunkle, dennoch leicht glänzende Schicht.
    Ich stand wieder auf und griff nach dem Kreuz. Hier in der Kirche hatte es gelegen, hier sollte es auch wieder seinen Platz finden. Bevor ich es in das Loch hineinstellte, maß ich noch einmal mit den Blicken nach. Ja, es würde passen.
    Ich faßte das Eisenkreuz an den Querbalken und drückte es in die Tiefe. Bevor es noch den Grund erreichte, hievte ich es wieder hoch.
    Für mein Vorhaben war es doch besser, wenn ich es außerhalb der Grube behielt, und so stellte ich es schräg gegen die Vorderseite des Altars.
    Noch konnte ich etwas sehen. Wenn die Dunkelheit allerdings zunahm, mußte ich die Lampe einschalten.
    Zwei Kreuze besaß ich. Beide stammten aus alten Zeiten, und ich wollte, daß sie Verbindung bekamen.
    Aber wie?
    Ich holte mein Kreuz hervor. Es zeigte wie immer einen matten Silberglanz. Die Zeichen in der Mitte fehlten, aber auf dem Eisenkreuz entdeckte ich sie.
    Wer hatte es geschaffen? Und was hatte dieser Mensch von der Hölle gewußt?
    Durch die Nase holte ich Luft. Es war sehr still. Ich setzte mich so hin, daß ich den Altarstein als Deckung im Rücken hatte, selbst aber in die Kirche hineinschauen konnte.
    Unbeweglich standen die Bänke, unbeweglich auch die Schatten.
    Mein Kreuz hatte ich in die linke Hand genommen und brachte es behutsam an die Stelle, wo sich auf dem Eisenkreuz die Zeichen abmalten. Ich suchte nach dem Kontakt nach einer Verbindung zwischen zwei Kreuzen und womöglich auch zwischen den Zeiten.
    Sollte es je eine solche Verbindung geben, dann eigentlich nur, wenn beide Kreuze und damit möglicherweise auch zwei Magien zusammenprallten.
    Je mehr ich die Hand dem Mittelpunkt des Eisenkreuzes näherte, um so stärker wurde meine Spannung. Nicht ohne Grund, denn bei meinem Kreuz tat sich etwas.
    Es nahm an Gewicht zu!
    Das hatte ich noch nie erlebt. Schon oft genug hatte es gestrahlt und somit seine Magie abgegeben, doch eine Gewichtszunahme war mir neu.
    Was steckte hinter diesem außergewöhnlichen Vorgang? Ich schaute mir das Silberkreuz genau an. Ohne die Form und die Größe zu verändern, war es schwerer geworden. Es drückte auf meine Handfläche, so daß mir mein Kreuz vorkam wie eine schwere Eisenkugel. Ich hatte auch Mühe, es zu halten, der Arm schmerzte, er sandte mir das Signal aus, das Kreuz endlich fallen zu lassen.
    Selbst mein rechtes Handgelenk knickte nach unten weg. Jedenfalls war eine Kraft vorhanden, die nicht wollte, daß sich die beiden so unterschiedlichen Kreuze berührten.
    Ich schaute mir

Weitere Kostenlose Bücher