Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0469 - Bumerang mit langen Wimpern

0469 - Bumerang mit langen Wimpern

Titel: 0469 - Bumerang mit langen Wimpern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
gesehen hat. Das wäre doch möglich, nicht wahr? Sie würden dann nicht sehr gut aussehen. Tucker.«
    »Sind Sie jetzt fertig?« fragte er kühl. »Ich habe noch zu tun.«
    »Wer war denn gestern noch dabei, als Rogers Sie aufsuchte?« fragte ich.
    Tucker runzelte die Augenbrauen. »Wir waren allein Er und ich.«
    »Das Privatbüro hat keinen zweiten Ausgang«, stellte ich fest. »Man muß durch das Lokal gehen, um hereinzukommen, nicht wahr?«
    »So ist es.«
    »Roger müßte demnach von vielen Leuten gesehen worden sein«, sagte ich.
    Tucker zuckte die Schultern. »So sicher ist das nicht«, meinte er. »Die jungen Chaps sind meistens in ihr Spiel vertieft.«
    »Es sind noch drei Serviermädchen da«, sagte ich, »und zwei Männer, die am Tresen bedienen.«
    »Die haben alle Hände voll zu tun«, sagte Tucker. »Was haben Sie eigentlich vor? Wollen Sie hier Stunk machen? Das ist nicht fair, Mister! Ich…« Er unterbrach sich, als er eine Veränderung in meinen Gesichtszügen bemerkte. Ich starrte über seine Schulter hinweg auf das vergitterte Fenster. Vor dem Fenster stand ein Mann. Der Mann war maskiert. Noch ehe er die Pistole aus der Schulterhalfter zu reißen vermochte, hatte ich meine Smith and Wesson in der Hand.
    »Vorsicht!« schrie ich. Aber Tucker war schon aufgesprungen.
    Es knallte.
    Das Bersten der Fensterscheiben löste sich auf im Klirren der zu Boden fallenden Glassplitter.
    Tucker schwankte. Er bewegte die Lippen, aber er brachte keinen Laut hervor.
    Noch ehe ich ihm zu Hilfe eilen konnte, war er zu Boden gefallen.
    Der Mann mit der Maske war verschwunden.
    Es hatte keinen Sinn, ihm nachzueilen. Um den Hof zu erreichen, hätte ich durch das Lokal auf die Straße und durch die Toreinfahrt laufen müssen. Nein, es hatte keinen Zweck, damit die Zeit zu verplempern. Ich ließ mich neben Tucker auf die Knie nieder.
    Ich sah sofort, daß es nicht gut um ihn stand. Aus seinem linken Mundwinkel sickerte ein dünnes, rotglänzendes Rinnsal. Seine Lippen zitterten.
    Ich erhob mich und trat ans Telefon. Ich rief die Polizei an und bestellte gleichzeitig den Arzt und die Ambulanz. Dann legte ich auf. Von draußen herein dröhnte das aufreizende Dröhnen der Musikbox. Der Lärm war eine Erklärung dafür, daß der Schuß im Lokal nicht gehört worden war.
    Ich sah, daß Tucker etwas sagen wollte und beugte mich zu ihm hinab. »Er… er war nicht hier«, brachte er mühsam hervor. »Er… hat mich gekauft, für fünftausend.«
    »Sie dürfen nicht sprechen«, sagte ich. »Bleiben Sie ganz ruhig liegen, bis der Arzt kommt!«
    Tucker schien nicht zu hören. »Der junge Mann… Danny«, murmelte er. Weiter kam er nicht. In seinen Augen brach etwas. Es war, als würde jemand das Licht ausknipsen. Tuckers Kopf rollte zur Seite. Ich wußte, daß es vorüber war.
    Ich ging hinaus. Einer der Männer, die am Tresen bedienten, musterte mich aufmerksam. Ich ging zu ihm. »Wo ist Danny heute?« fragte ich.
    »Danny? Welcher Danny?«
    Ich zeigte ihm das Bild. »Ach so«, sagte er. »Rowczick. Er war heute noch nicht hier.«
    »Wie steht es mit seinem Freund?«
    »Gerrit? Der schwirrt irgendwo im Lokal herum. Ich habe ihn vorhin gesehen.«
    »Was hat er an?«
    »Lassen Sie mich nachdenken. Blue Jeans und ein Sportsakko, glaube ich.«
    »Wo wohnen die beiden?«
    »Das weiß ich nicht, Sir. Sind Sie von der Polizei? Haben die beiden etwas ausgefressen?«
    Ich nickte und schaute auf die Uhr. »Meine Kollegen müssen gleich eintreffen. Mr. Tucker ist erschossen worden.« Ich wartete keine weiteren Fragen ab, sondern ging zurück ins Privatbüro. Ich rief Balmot an und informierte ihn über das, Geschehen. Er versprach, sofort zu kommen. Später machte ich die notwendigen Aussagen. Die Spurensicherung überließ ich den Boys von der Mordkommission. Dann fuhr ich zum nächsten Polizeirevier. Dort war Rowczick bekannt.
    »Ein schräger Vogel«, informierte der Lieutenant mich. »Wir haben schon oft Ärger mit ihm gehabt. Er ist dreimal votbestraft.« Ich ließ mir die Adresse geben und fuhr los.
    Danny Rowczick wohnte im Gartenhaus einer ehemals hochherrschaftlichen Villa am Riverside Drive. Der Besitzer lebte seit einigen Jahren auf Anraten der Ärzte in Kalifornien. Er hatte es seinem Verwalter, Ralph Rowczick — Dannys Vater -r- überlassen, die Villa an mehrere Familien zu vermieten. Dannys Vater wohnte als Verwalter in der Mansarde der Villa.
    Ich fuhr -bis vor das kleine, weißgetünchte Gartenhaus und stieg aus dem Wagen.

Weitere Kostenlose Bücher