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0469 - Bumerang mit langen Wimpern

0469 - Bumerang mit langen Wimpern

Titel: 0469 - Bumerang mit langen Wimpern Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ich sah, daß die Fensterläden im Erdgeschoß geschlossen waren. Das Gebäude machte einen leeren und verlassenen Eindruck. Ich klopfte und klingelte, aber niemand öffnete.
    Ich ließ den Wagen stehen und ging quer durch den vernachlässigt wirkenden Garten nach vorn. Ich traf Dannys Vater vor dem Haus. Er lud gerade einige Tüten mit Lebensmitteln aus seinem Station Car. Ich zeigte ihm meinen Ausweis, und er tat erstaunt. »FBI?« fragte er-. »Ist es wegen Danny?«
    »Ja«, sagte ich, »es ist wegen Danny. Wo steckt er?«
    »Keine Ahnung!«
    »Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen, Mr. Rowczick?«
    Rowczick sah mich verwundert an. »Danny? Lassen Sie mich nachdenken. Das war gestern. Er brachte mir eine Dose Tabak.«
    »Sie lassen ihm viel freie Hand, was?« Rowczick grinste verlegen. »Ach, wissen Sie, die Jugend will sich austoben. Natürlich macht er hin und wieder mal eine Dummheit, aber er ist nicht schlecht. Nein, Danny ist nicht schlecht.«
    »Weil er Ihnen gelegentlich mal eine Dose Tabak schenkt, was? Wie kommt es, daß er im Gartenhaus wohnt?« fragte ich.
    »Er ist gern allein«, meinte der Verwalter. »Ich kann das gut verstehen. Früher war ich genauso.«
    »Haben Sie einen Schlüssel für das Gebäude?«
    »Nein, den hat Danny.«
    »Gibt es keinen Zweitschlüssel?« Rowczick kratzte sich am Kopf. »Es gab mal einen«, erinnerte er sieh, »aber der ist seit einiger Zeit verschwunden.«
    »Wo ist der rote Sting Ray geblieben, mit dem Danny gestern unterwegs war?«
    Rowczick musterte mich prüfend und besorgt. »Sind Sie deshalb hier? Ich habe Danny heute morgen gefragt, woher der Wagen stammt…«
    »Ich denke, Sie haben Ihren Sohn gestern zuletzt gesehen?« unterbrach ich ihn.
    Rowczick hob bedauernd die Schultern und ließ sie wieder sinken. »Mein Gedächtnis ist nicht mehr das beste«, entschuldigte er sich. »Er war heute morgen ganz kurz hier. Ich fragte ihn, was das für ein Wagen sei, und er antwortete, daß er ihn von einem Freund geliehen hätte.«
    »Wo steht der Wagen jetzt?«
    »Danny ist damit weggefahren. Das muß so gegen zehn gewesen sein, vielleicht auch etwas früher.«
    »War sein Freund Gerrit dabei?«
    »Nein.«
    Mein nächster Weg führte mich zu Gerrit.
    Hank Gerrit wohnte in der 49. Straße, unweit vom Madison Square Garden, in einem schmalbrüstigen, schwindsüchtig aussehenden Backsteinhaus, Im Grunde war es überraschend, daß Rowczick junior und Gerrit in einem Stammlokal verkehrten, das einige Meilen von ihren Wohnungen entfernt lag, aber sicherlich hatten sie dafür ihre guten Gründe. Gerrit wohnte in Untermiete bei einer Mrs. Förster.
    Von ihr erfuhr ich, daß Gerrit nicht zu Hause war. Nein, sie wisse nicht, wo er sei, und sie könne auch nicht sagen, wann er in der vergangenen Nacht nach Hause gekommen sei. Sie hätte fünf Untermieter zu betreuen, und es wäre ihr völlig schnuppe, was sie täten, solange sie pünktlich die Miete bezahlten. Peng. Die Tür war zu. Ich trollte mich und fuhr zur Dienststelle.
    Phil erwartete mich schon.
    Noch ehe wir uns gegenseitig berichten konnten, was geschehen war, klingelte das Telefon. Ein Mann war an der Strippe, der sich weigerte, seinen Namen zu nennen.
    »Ich will keinen Ärger haben«, sagte er. »Ich hoffe, Sie haben dafür Verständnis.«
    »Worum geht es?« fragte ich.
    »Sind Sie auch wirklich Mr. Cotton?« fragte er. »Ich habe ausdrückliche Anweisung, nur mit Mr. Cotton zu sprechen.«
    »Ich bin Jerry Cotton«, sagte ich. »Dann ist es ja gut«, meinte er befriedigt. »Kommen Sie bitte sofort zur Hichmond Street 144, Queens.«
    »Was soll ich dort?«
    »Fordham will Sie sprechen.«
    »Warum sagt er mir das nicht selber? Warum kommt er nicht her?«
    »Das geht leider nicht«, sagte der Anrufer. »Er liegt nämlich im Sterben.« Es klickte in der Leitung. Der Teilnehmer hatte aufgehängt.
    Ich starrte Phil an. »Ich soll nach Queens kommen, zur Richmond Street. Fordham will mich sprechen. Angeblich liegt er im Sterben. Ein anonymer Anrufer.«
    Phil pfiff durch die Zähne. »Eine Falle?« fragte er.
    »Vielleicht.« Ich durchblätterte das Teiefonbuch. Dann wählte ich Fordhams Nummer. Eine dunkle weibliche Stimme meldete sich. Fordhams Sekretärin. »Geben Sie mir Ihren Boß«, sagte ich.
    »Bedaure, Sir, er ist unterwegs. Rufen Sie später noch einmal an.«
    »Wohin ist er gefahren?«
    ***
    »Er hat etwas in Queens zu erledigen, Sir.«
    Ich legte auf. »Er ist tatsächlich in Queens. Jedenfalls behauptet das

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