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0469 - Bumerang mit langen Wimpern

0469 - Bumerang mit langen Wimpern

Titel: 0469 - Bumerang mit langen Wimpern Kostenlos Bücher Online Lesen
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aufgebracht. »Wollen Sie mir etwa unterstellen, daß ich geschossen habe? Nur so, zum Vergnügen etwa? Weil es mir Spaß macht, mein Eigentum zu zerstören? Das ist doch absurd! Ich besitze nur diese eine Pistole! Wenn Sie auch nur das Geringste davon verstehen, muß Ihnen klar sein, daß sie in letzter Zeit nicht benutzt wurde.«
    Ich deutete mit dem Finger auf den Bilderrahmen. »Der Einschuß ist frisch. Brandneu. Das sieht man an dem abgesplitterten Lack. Das bloßgelegte Holz ist weiß.«
    »Dafür habe ich keine Erklärung.«
    »Die Schüsse sind gehört worden.« Rogers, schluckte abermals. »Okay. Vielleicht ist doch geschossen worden. Aber nicht, als ich hier war! Sie vergessen, daß ich Dotty nach Hause gebracht habe. Ehe ich mich von ihr verabschiedete, haben wir gemeinsam ein paar Drinks zu uns genommen.«
    »Wer hätte hier herumballern sollen?«
    »Das ist eine gute Frage«, meinte Rogers grimmig. »Leider weiß ich darauf keine Antwort. Schließlich sind Sie der Kriminalist! Ich kann nur sagen, daß mir das Ganze völlig schleierhaft ist. Mein Bedarf an Aufregungen ist gedeckt, das dürfen Sie mir glauben.«
    Das Telefon klingelte. Ich sah Rogers die Erleichterung an, als er zum Telefon eilte und den Hörer abnahm. Er meldete sich. Offenbar war wieder ein Zeitungsmann an der Strippe. Rogers gab die gewünschten Auskünfte, dann legte er auf. »So geht das die ganze Zeit«, beschwerte er sich seufzend.
    »Sie sollten für soviel Publicity doch dankbar sein«, sagte ich. »Ihr Name kommt dabei ganz groß heraus.«
    »Na, hören Sie mal!« empörte er sich.
    »Was versuchen Sie mir eigentlich unterzuschieben? Im Moment pfeife ich auf jede Form von Publicity. Ich kann nifchts dafür, daß mich- die Presse in Schlagzeilen behandelt. Ich denke nur an Janet. Jeder Reporterbesuch und jeder Anruf erinnern mich daran, daß sich meine Tochter in den Händen skrupelloser Verbrecher befindet. Sie täten gut daran, diese Tatsachen im Auge zu behalten, Mr. Cotton! Statt dessen verplempern Sie Ihre und meine Zeit mit Untersuchungen, die ich für wenig sachlich halte. So kommen wir doch nicht voran.«
    »Stil und Methodik meiner Arbeit müssen Sie schon mir überlassen.«
    »Sie sind reichlich anmaßend!«
    »Es gibt ein paar Dinge, die mir nicht gefallen, Mr. Rogers. Sie haben schon mit vielen Journalisten gesprochen, die sich brennend für Ihren Fall interessieren.«
    »Es ist nicht mein Fall«, warf er dazwischen.
    »Aber Sie stehen im Mittelpunkt des Interesses. Haben Sie den Reportern gegenüber erwähnt, daß Sie mit Dotty Weston befreundet sind?«
    »Ich bin doch nicht verrückt. Das ist meine Privatsache«, erklärte er. »Das geht die Presse nichts an.«
    »Finden Sie? Nun, Dotty war mit Westmore befreundet, und Westmore hat Janet entführt. Glauben Sie nicht, daß das Echo auf eine solche Veröffentlichung eine Flut wertvoller Hinweise auslösen könnte?«
    »Sie machen mir Spaß!« schnaubte er. »Wenn bekannt würde, daß ich mit einer Nachtklubsängerin befreundet bin, könnte ich auf die Wahl glatt verzichten. Ich würde mit Pauken und Trompeten durchfallen.«
    Ich grinste unlustig. »Ich denke, die Publicity ist Ihnen im Moment egal. Sagten Sie nicht, daß Sie sich nur noch mit Janets Schicksal beschäftigen? Sollte das stimmen, müßten Sie alle persönlichen Erwägungen und Rücksichtnahmen über Bord werfen.«
    »Sie reden, wie Sie es verstehen, und Sie verstehen zu wenig!« knurrte er. »Janet wäre nicht geholfen, wenn ich meine Karriere verpfusche. Nein, das wäre nicht in ihrem Sinne. Ich muß jetzt den Kopf oben behalten!«
    »In diesem Punkt kann ich Sie beruhigen. Sie sind die personifizierte Ruhe«, bemerkte ich mit dünnem Lächeln. »Ihre Haltung ist angesichts der Geschehnisse erstaunlich.«
    »Sie liegen schief, wenn Sie die Tatsachen mit Spott kommentieren«, meinte er. »Es steht einem Mann gut an, auch in kritischen Situationen Haltung zu bewahren.«
    »Wie recht Sie haben! Sie werden also, wie ich hoffe, auch dann nicht aus der Rolle fallen, wenn ich Sie um das Alibi bitte.«
    »Von welchem Alibi sprechen Sie?«
    »Ich muß genau wissen, wo Sie waren, als Westmore getötet wurde.«
    »Fangen Sie schon wieder davon an?«
    »Wo sind Sie gewesen?« wollte ich wissen.
    Er grinste. »Also gut, ich habe mit einem meiner Wahlhelfer gesprochen. Er kann es Ihnen bestätigen.«
    »Wer ist es?« fragte ich.
    »Dave Tucker«, sagte Rogers. »Sie werden ihn nicht kennen.«
    ***
    Als ich im Wagen

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