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0469 - Bumerang mit langen Wimpern

0469 - Bumerang mit langen Wimpern

Titel: 0469 - Bumerang mit langen Wimpern Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf die Warnung. Er ging weiter, gebückt, mit gespannten Muskeln, ein Paket konzentrierten Wollens und aufgeputschter Gefühle.
    »Dieser verdammte Idiot!« preßte Westmore durch die Zähne und hob die Pistole um einen Zoll. Die Mündung zielte genau auf Coburns Herz. »Noch einen Schritt, und du bist ein toter Mann. Maureen will doch nichts mehr von dir wissen!«
    Coburn blieb stehen. Er schluckte. Seine Hände öffneten und schlossen sich. Die Worte hatten ihn schmerzhafter getroffen als eine Kugel. Wenn es stimmte, was Westmore sagte, war er, Chuck Coburn, drauf und dran, sich für eine verlorene Sache zu opfern.
    »Stimmt es, was er sagt?« fragte Coburn mit rauher Stimme. Obwohl er Maureen dabei nicht anblickte, war klar, daß die Frage ihr galt.
    »Das ist doch Unsinn«, stammelte Maureen verlegen. »Bitte, hört jetzt mit dem gefährlichen Unsinn auf! Ihr begreift wohl nicht, was ihr dabei riskiert!«
    Coburn schluckte. Er ließ die Schultern sinken. Ganz plötzlich machte er kehrt und setzte sich an den Tisch. »Ich brauche einen Drink«, murmelte er.
    Westmore zögerte. Dann steckte er die Waffe in die Schulterhalfter und kam langsam näher. Am Tisch blieb er stehen. »Es ist hart für dich, Chuck«, meinte er einlenkend, »aber deine Schultern sind breit genug, um damit fertigzuwerden!«
    »Gebt mir einen Kognak, aber einen doppelstöckigen«, forderte Coburn dumpf.
    Maureen gab sich einen Ruck. Sie ging zur Vitrine und nahm einen Schwenker heraus. Die Flasche stand auf dem Tisch. Mit bebenden Händen füllte sie ein Glas. Dabei warf sie Westmore beschwörende Blicke zu.
    Coburn griff nach dem Glas. Er trank mit kleinen, vorsichtigen Schlucken, als sei er nicht sicher, ob ihm der Alkohol bekäme. »Es wird am besten sein, wir trennen uns«, meinte er dann und stellte den Schwenker ab. Er erhob sich.
    »Heute abend hole ich meine Sachen ab.«
    »Aber Chuck, das ist doch nicht dein Ernst«, sagte Maureen. Es hörte sich nicht so an, als würde sie die Aussicht auf sein Verschwinden erschrecken.
    »Dennis wird schon für dich sorgen«, meinte Coburn. Er ging zur Tür. »Alles Gute für euch beide«, sagte er und lächelte plötzlich. Das Lächeln wirkte verzerrt. Westmore zog ein nachdenkliches Gesicht. Er erwartete, daß noch etwas passieren würde, aber Chuck Coburn verließ das Zimmer und die Wohnung ohne ein weiteres Wort.
    »Ein komischer Kauz«, sagte Westmore. »Wie hast du es nur so lange mit ihm aushalten können?«
    Maureen zitterte. »Wir müssen weg von hier, und zwar schnell!« stieß sie hervor.
    Westmore hob die Augenbrauen. »Die Aufregung ist' vorbei. Fang bloß nicht von vorn ,an! Chuck hat sich mit der Situation abgefunden.«
    »Chuck? Du kennst ihn schlecht. Er wird wiederkommen«, meinte Maureen und starrte angstvoll ins Leere. Nervös knetete sie die Hände. »Er wird wiederkommen und sich rächen!«
    »An dir?«
    »An uns beiden.«
    »Du siehst Gespenster.«
    »Ich kenne Chuck!« sagte Maureen überzeugt.
    Westmore griff nach seinem Glas. »Okay, du kennst ihn. Aber was will er denn machen? Ein zweites Mal wird er mich nicht überrumpeln. Er ist sehr kräftig, aber mit seinen fünfundvierzig Jahren geht ihm schnell die Luft aus. Es gibt keinen Grund, sich vor ihm zu fürchten.«
    »Du weißt genau, daß er nicht darauf angewiesen ist, seine Fäuste zu benutzen.«
    Westmore stieß einen dünnen Pfiff aus. »Du befürchtest, er könnte es mit der Pistole versuchen?«
    »Ich weiß, daß er die Waffen im Keller versteckt hält«, sagte Maureen, die noch immer zitterte. »Er hat den Wohnungsschlüssel, Dennis, er wird bestimmt wieder kommen!«
    »Die Aufregung trübt deinen klaren Blick für die Situation«, meinte Westmore. »Anfangs wäre er zu allem fähig gewesen. Aber dann resignierte er. Ein Mann, der so wie er abschiebt, ist fertig. Der träumt weder von Mord noch von Gewalt.«
    »Du kennst Chuck nicht!«
    Westmore grinste selbstsicher. »Ich kenne mich. Ich werde mit jeder Lage fertig, Baby.«
    Seine Ruhe wirkte auf Maureen ansteckend. »Ich hoffe, du behältst recht«, seufzte sie.
    Westmore blickte auf seine Armbanduhr. »Ich muß jetzt verschwinden.«
    »Du läßt mich allein?« fragte sie erschreckt.
    Er nickte. »Du weißt, daß wir ein großes Ding gedreht haben.« Er lachte. »Es ist ein Superding, absolut einmalig, und dabei völlig ungefährlich. Ich…« Er unterbrach sich, als er Maureens Gesicht sah. »Hörst du mir überhaupt zu?«
    Maureen starrte ihm in die Augen.

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