047 - Medium des Mord-Magiers
und die Saugnäpfe bissen zu.
Der Geier riß den Schnabel auf und stieß ein wildes Krächzen aus, dann hackte er zu. Die Schnabelspitze sollte Pakka-dee in die Brust dringen, doch da wand sich der linke Fangarm um den Hals des Ungeheuers und riß den Schädel zurück.
Die Saugnäpfe hielten fest. Doch Pakka-dee rutschte aus, als sich Miller heftig bewegte.
Da Daryl Crenna seinen Gegner nicht losließ, fielen sie beide.
Crenna ließ den Feind los, aber nur, um ihm den Todesstoß zu geben.
Der gelbe Hornstachel zuckte nach unten und traf das schwarze Herz des Monsters. Aus, vorbei…
Mittlerweile bewies auch Thar-pex seine große Gefährlichkeit.
Schnell wie ein Lichtstrahl wich er den Angriffen von Buchanan und Wymore aus.
Die Geierschnäbel hieben ins Leere, während Thar-pex hinter Patrick Buchanan flitzte. Die übernatürlichen Fähigkeiten des Mannes aus der Welt des Guten beschränkten sich nicht nur auf seine enorme Geschwindigkeit; er war auch in der Lage, in seinen Händen Dolche mit glühenden Klingen entstehen zu lassen.
Da war schon der erste Dolch, und Thar-pex stach damit sofort zu.
Patrick Buchanan brach wie vom Blitz getroffen zusammen und verging.
Als Edgar Wymore das sah, nahm er Reißaus, doch er kam nicht weit. Thar-pex schleuderte seinen Dolch, die glühende Klinge wirbelte um eine unsichtbare Achse und traf das Geiermonster.
Edgar Wymore fiel aufs blanke Parkett und löste sich auf. Die Männer aus der Welt des Guten konnten mit diesem Anfangserfolg zufrieden sein.
Sie hatten die drei Geiermonster innerhalb weniger Minuten vernichtet, aber sie wußten, daß die Horrorband aus sechs Personen – den Manager mitgerechnet – bestand.
Da ihnen nicht bekannt war, was sich im Heizungskeller abgespielt hatte, rechneten sie mit noch drei Gegnern.
In Wirklichkeit aber waren es nur noch zwei…
***
Inspektor Westlakes Blick pendelte zwischen Joe Trane und Fiona hin und her. Das junge, zarte Mädchen stand in der Tür, ihre Augen drückten Verwunderung aus.
»Sagten Sie nicht, Fiona hätte versucht, Sie zu töten, Mr. Trane?«
sagte Philip Westlake verwirrt.
»Erschießen Sie sie!« schrie der Showmaster schrill. »Sie ist ein Ungeheuer!«
Fiona trat ein.
»Komm nicht näher!« brüllte Trane. »Inspektor, beschützen Sie mich. Ich verlange Ihren Schutz!«
»Hat Mr. Trane den Verstand verloren?« fragte Fiona mit samtweicher Stimme.
»Scheint so, Miß.«
»Sie ist ein Monster, lassen Sie sich von ihr um Himmels willen nicht täuschen! Töten Sie sie, bevor es zu spät ist! Oder geben Sie mir Ihre Waffe, wenn Sie es nicht können!«
Fiona sah den Showmaster mitleidig an. »Armer Joe Trane, wer hätte gedacht, daß du mal so enden würdest. Die Arbeit beim Fernsehen ist nicht zu unterschätzen. Der Streß hat dich geschafft, Joe.«
»Nicht der Streß! Du! Du! Gebt mir eine Waffe!« brüllte Joe Trane.
»So beruhigen Sie sich doch, Mr. Trane«, sagte der Inspektor eindringlich. Er fuhr sich mit dem Finger in den Hemdkragen. »Was für ein Fall. Eine schrecklich zugerichtete Leiche verschwindet… Der Körper eines Mannes überzieht sich plötzlich mit Feuer … Sie, Trane, behaupten, dieses Mädchen wäre ein Ungeheuer, das Ihnen nach dem Leben trachtet … Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich von alldem halten soll.«
Trane ließ Fiona nicht aus den Augen. Er hatte nur zu gut in Erinnerung, wie übel ihm dieses harmlos aussehende Mädchen mitgespielt hatte.
»Herrgott noch mal, warum geben Sie mir nicht endlich Ihre Pistole?«
»Erstens, weil ich das nicht darf, und zweitens, weil ich vermeiden möchte, daß Sie damit Unheil anrichten, Mr. Trane«, sagte der Inspektor. Er wandte sich an Fiona. »Was ist passiert, Miß?«
Das Mädchen hob die schmalen Schultern. »Ich weiß es nicht. Wir waren auf dem Dach und unterhielten uns. Plötzlich sah Joe Trane mich erschrocken an und redete wirres Zeug.«
»Das ist nicht wahr!« schrie der Showmaster. »Ich erschrak, als ich sah, was aus ihr wurde.«
»Er rief, ich solle ihn in Ruhe lassen und lief weg«, erzählte das Mädchen.
Der Inspektor raufte sich die Haare. Was für ein Fall! dachte er immer wieder, völlig aus der Fassung gebracht.
Wer sagte die Wahrheit? Offensichtlich das Mädchen. Aber von wem war Joe Trane dann so erheblich verletzt worden?
Der Showmaster flehte ihn an, Fiona nicht zu trauen. »Sie täuscht uns!« rief er eindringlich. »Geben Sie ihr nicht die Möglichkeit, uns zu überrumpeln, denn genau das hat
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