Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
047 - Medium des Mord-Magiers

047 - Medium des Mord-Magiers

Titel: 047 - Medium des Mord-Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
lassen Sie mich los!«
    Darcel blieb stehen und riß das völlig verängstigte Mädchen an sich. Er drehte ihr den Arm auf den Rücken.
    »Sie tun mir weh!« stöhnte Ethel.
    »Loslassen soll ich dich«, knurrte der Schlagzeuger. »In Ordnung. Warum nicht? Aber versuch nicht, wegzulaufen. Es hat keinen Zweck, zu fliehen.«
    Darcel versetzte ihr einen Stoß, und sie fiel gegen ein Bündel von Rohren. Ein heftiger Schmerz durchzuckte ihren Rücken und trieb ihr neue Tränen aus den Augen.
    »Warum tun Sie das?« fragte Ethel leise. »Warum behandeln Sie mich so brutal? Ich habe Ihnen nichts getan.«
    Der Musiker lachte rauh. »Nein, Mädchen, du hast mir nichts getan, aber dafür werde ich dir etwas antun!«
    Es war ihm egal, was sich oben im Festsaal ereignete. Er war mit diesem Mädchen allein hier unten, und niemand wurde ihn davon abhalten, sie zu töten.
    Hinterher würde er sich von »Fiona« trennen, denn es war ihm nicht mehr wichtig, mit den anderen zusammen zu sein. Er wollte seiner eigenen Wege gehen und sich von niemand mehr Vorschriften machen lassen. Um Sarracedos großes Ziel kümmerte er sich nicht mehr. Diese Sache war ja mittlerweile geplatzt. »Fiona« hatte sich selbst entlarvt, obwohl sich Sarracedo grimmig dagegen gesträubt hatte.
    Inzwischen war es allen bekannt, was »Fiona« in Wirklichkeit war, deshalb war auch mit keiner Einladung ins Königshaus mehr zu rechnen.
    Wenn Sarracedo dennoch weltweit auf sich aufmerksam machen wollte, würde er sich etwas anderes einfallen lassen müssen.
    »Fiona« gab es nicht mehr, die Gruppe war bereits zersplittert.
    Wohin es die anderen versprengen würde, interessierte John Darcel nicht.
    Ihm war nur wichtig, daß er von nun an sein eigener Herr war, und diese Freiheit würde er sich von niemand nehmen lassen.
    Darcel bleckte die Zähne. »Du hast dich vorhin nach Jane Pickup erkundigt. Sie ist nicht nach Hause gegangen; ich habe dich belogen. Möchtest du die Wahrheit hören? Jane ist tot. Ich habe sie umgebracht…«
    »Sie… Sie sind wahnsinnig!«
    Ethels Augen schwammen in Tränen. Undeutlich erkannte sie die Treppe, über die sie John Darcel heruntergezerrt hatte. Ob sie sie erreichen konnte?
    Darcel hatte gesagt, es hätte keinen Zweck, zu fliehen. Aber sollte sie es nicht wenigstens versuchen?
    Das Hotel hatte sich in ein Tollhaus verwandelt. In den Gängen und im Treppenhaus halten die Schreie der verängstigten Menschen.
    Würde es jemand hören, wenn Ethel um Hilfe rief? Ihr Blick richtete sich wieder auf John Darcel, dem es gefiel, wie sie vor Angst zitterte.
    Er lachte gemein. »Du wirst nun mein Geheimnis kennenlernen, Ethel Benson. Freu dich, denn du bist somit eine Auserwählte.«
    Er lachte lauter, und aus diesem Lachen wurde ein unheimliches Krächzen, während schlagartig die Metamorphose einsetzte. Ethels Herz übersprang einen Schlag, als sie sah, was für ein grauenerregendes Monster der Schlagzeuger wurde.
    Sie hörte einen Schrei, ohne sich bewußt zu werden, daß sie ihn selbst ausgestoßen hatte, und dann wurde ihr schwarz vor den Augen. Die Aufregung war zuviel für sie gewesen, sie hatte das Bewußtsein verloren.
    ***
    Wir verzichteten auf den Lift. Einer funktionierte nicht, und die beiden anderen waren ständig unterwegs, deshalb war es vernünftiger, den Weg über die Treppe einzuschlagen.
    Fystanats Miene war finster und drückte Härte und Entschlossenheit aus. Ich beschäftigte mich in Gedanken mit Joe Trane, und, ehrlich gesagt, ich konnte mir nicht vorstellen, daß der Showmaster und Fernsehliebling die Attacken des Geiermonsters überlebt hatte.
    Aber ich hoffte es für ihn. Solange wir nicht vor seiner Leiche standen, bestand immer noch die theoretische Möglichkeit, daß den Mann ein großes Wunder gerettet hatte.
    Sieben Schritte vor der Treppe gellte ein Mädchenschrei aus dem Keller zu uns herauf. Wir schwenkten sofort ab, änderten unseren Plan. Man muß flexibel sein.
    Mason Marchand alias Fystanat beschleunigte seinen Schritt, und auch ich forcierte mein Tempo. Gleichzeitig zog ich meinen Revolver aus der Schulterhalfter, ein Griff, der mir in Situationen wie dieser zur Gewohnheit geworden war.
    Wir rannten die Stufen hinunter, und ich erblickte ein Mädchen, das auf dem Boden lag. Sie war ohnmächtig, und ein Geiermonster wollte ihr mit seinem gewaltigen Schnabel soeben das Leben aus dem Körper reißen.
    Ich schoß, doch das Ungeheuer, von unseren Schritten alarmiert, drehte sich blitzschnell um, wodurch die

Weitere Kostenlose Bücher