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047 - Panik

047 - Panik

Titel: 047 - Panik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ab.
    Dorian war froh, endlich den Tiputa loszuwerden. Seine Sachen waren durchgeschwitzt. »Was hat das Erscheinen gleich zweier Tubuane zu bedeuten?«
    »So etwas hat es noch nie gegeben«, sagte der Dukduk. »Es ist ein schlimmes Vorzeichen. Wenn die beiden Tubuane sich treffen und bekämpfen, dann wird ein Ungeheuer kommen und die Bewohner ganzer Inseln fressen, so sagt die alte Prophezeiung, denn dann ist die ganze Schöpfung in Unordnung geraten. Bald wird es zu einem Kampf der beiden Tubuane kommen, dem alle Dukduk beiwohnen werden. Der Sieger aus diesem Kampf wird der echte große weibliche Geist sein, das Unsterbliche, das immer war und immer sein wird.«
    »Was haben die Tubuane miteinander gesprochen? Ich habe nichts davon verstanden.«
    »Wir alle waren entsetzt, denn sie haben sich wüst beschimpft. Der eine nannte den anderen einen ekelhaften Dämon mit tatauierter Narbenfratze, den die Hölle verschlingen solle für all seine Bosheiten und Gemeinheiten. Und der andere Tubuan nannte den, der ihn so bezeichnete, eine Hexe und Hure aus fernen Ländern, die in seinem Einflussbereich nichts verloren hätte. Außerdem sei sie durch ekelhafte und verabscheuungswürdige Liebe zu einem Menschen besudelt und nicht wert, zur Schwarzen Familie zu gehören.«
    Dorians Herz machte einen Sprung. »Und weiter?«
    »Der Tubuan, der zuerst gesprochen hatte, sagte nun, der andere hätte kein Recht, ihm irgendwelche Verfehlungen aus der Vergangenheit vorzuwerfen, und er sollte sich um seinen eigenen Kram kümmern. Da gäbe es gerade genug Punkte, die nicht zu einem Dämon der Finsternis passten. Er wollte ihm schon zeigen, wer der Mächtigste ist. Bald schon. Einer von ihnen sei zuviel auf der Erde, doch nicht mehr lange.«
    Dorian wusste jetzt, wen er vor sich gehabt hatte. Es gab keinen Zweifel mehr. Die tatauierte Narbenfratze konnte nur der Dämon Te-Ivi-o-Atea gewesen sein, der Herr der Südsee. Und der andere Tubuan musste Coco Zamis gewesen sein. Auf sie traf alles zu, was Te-Ivi-o-Atea vorgebracht hatte.
    »Der Kampf der Tubuane kann die ganze Insel vernichten, mit allem, was darauf ist«, sagte Dorian zu Araui. »Ich kenne einen Zauber, der den falschen Tubuan entlarvt und seine Kräfte schwächt, so dass der Echte über ihn siegen kann. Damit wären alle gerettet.«
    »Kann denn ein Mensch in den Kampf der Götter eingreifen?«, fragte Araui zweifelnd.
    »Einer der Tubuane ist eine falsche Gottheit«, antwortete der Dämonenkiller, »ein übler Dämon, der viel zu lange schon sein Spiel treibt. Er kennt und fürchtet mich. Nicht umsonst hat er verlangt, dass ich, der große Tohunga, geopfert werden soll.«
    »Du bist in großer Gefahr. Man wird dich gefangen nehmen und zu Ehren des Tubuan töten.«
    »Das wird nicht geschehen. Ich werde auf der Hut sein. Nicht umsonst bin ich ein Tohunga. Du musst mir nur rechtzeitig Bescheid geben und mich zum Versammlungsplatz, an dem der Kampf der beiden Tubuane stattfinden soll, führen – dann werde ich das Meine tun.«
    Der vermeintliche Araui nickte. Mit seinen beiden Dukduk-Masken ging er davon. Der Dämonenkiller wanderte zur Stadt, von tiefer Sorge erfüllt. Te-Ivi-o-Atea war ein gefährlicher Dämon, und sicher hatte auch Olivaro seine Hände im Spiel. Er begehrte Coco, aber wenn er Gewissheit darüber erlangte, dass sie immer noch Dorian Hunter liebte, dann würde er sie gnadenlos vernichten.
    Dorian fuhr zum Bungalow. Obwohl er todmüde war, dauerte es lange, bis er einschlafen konnte. Schlimme Albträume quälten ihn.
    An einem anderen Ort überprüfte der Fürst der Finsternis den Fortschritt seiner Pläne, und eine höllische Freude erfüllte ihn.

    Professor Jefferson hatte Alarm geben lassen und mit dem Oberkommando der US-Navy Kontakt aufgenommen. Takahama Yakumotu hatte an die japanische Admiralität eine lange Funkmeldung abgesetzt. Um die Mittagszeit bereits funkte der amerikanische Flugzeugträger John F. Kennedy das Forschungsschiff an. Jefferson sprach mit dem Kommandanten, Dwight T. Forbes, Commodore der US-Navy.
    »Ihre Geschichte mit dem Tiefseemonster wird immer toller, Professor«, sagte Forbes. »Aber etwas muss wohl daran sein, denn wir haben einen verstümmelten Funkspruch des japanischen Trawlers aufgefangen. Geben Sie uns laufend Ihre Position durch! Wir kreuzen Ihren Kurs und werden bald ebenfalls dieses Ding auf dem Radarschirm haben.«
    Das Forschungsschiff pflügte seit einigen Stunden mit zwanzig Knoten Geschwindigkeit durch den Ozean.

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