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0470 - Mörder jagen einen Mörder

0470 - Mörder jagen einen Mörder

Titel: 0470 - Mörder jagen einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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ein wenig betrunken war. Kein Zweifel, daß Larham das Mädchen nicht vor einem Konkurrenz-Liebhaber in Sicherheit gebracht, sondern es als Geisel mitgeschleppt hatte.
    Ich ließ mir vom Geschäftsführer die Privatadresse des Mädchens nennen. Decla hieß in Wahrheit Elisabeth Smith und wohnte in der Hashville-Street Nr. 230. Der Clubmanager beschrieb mir den Weg.
    Ich verließ die Diamond-Bar, interviewte aber noch den Portier. Doch er konnte mir nicht sagen, ob Larham mit einem Wagen gekommen war. Er konnte sich überhaupt nicht an den Mann, den ich ihm beschrieb, erinnern. »Zu viele Gäste heute abend, Sir«, entschuldigte er sich. »Vielleicht kam der Mann mit einem ganzen Schwarm gleichzeitig herein.«
    Ich fuhr zur Hashville-Street. Die Straße lag am östlichen Ende von Lakewood. Sie war schmal, und die Häuser waren alt. Es war schwierig, vom Wagen aus die Hausnummern zu lesen. Ich stoppte ihn, stieg aus und vergewisserte mich, daß ich vor Nummer 224 stand. Für die kurze Strecke verzichtete ich darauf, wieder in den Mercury zu steigen.
    Vor dem Haus Nummer 230 brannte eine Straßenlaterne und zeichnete einen hellen Lichtkreis auf das Pflaster. Im gleichen Augenblick, in dem ich den Lichtkreis durchquerte, schoß aus der Dunkelheit der Toreinfahrt des Hauses neben Nummer 230 eine Gestalt auf mich zu. Meine Hand zuckte zur Jacke hoch. Es war eine reine Instinktbewegung. Dann erkannte ich, was geschah. Ich breitete die Arme aus und fing das Mädchen auf, bevor es zusammenbrach. Es war Decla, alias Elisabeth Smith, und sie befand sich in einem kläglichen Zustand.
    ***
    »Rühr dich nicht, mein Junge«, sagte eine metallische Stimme aus dem Dunkel der Toreinfahrt. »Besser beleuchtete Ziele als dich und das Girl habe ich noch nie vor der Kanone gehabt. Dabei kommt es im Augenblick auf dich als Ziel nicht an. Hauptsache, ich kann das Girl mit einer Kugel auslöschen. Ich bin ziemlich gut mit der Kanone, aber das weißt du vermutlich, wie?« Ich unternahm einen Versuch, in der Rolle zu bleiben. »Sind Sie der Mann, der mit Decla an einem Tisch saß? — Was reden Sie da von Zielscheiben und Kanonen? Ich denke, wir können es auf ehrlichere Weise austragen. Ich gebe zu, daß ich mehr als nur ein Auge auf Decla geworfen habe. Es machte mich ziemlich verrückt, daß sie mit Ihnen verschwand, und ich kam her, um…« Ich strengte meine Augen an, aber das Licht der Straßenlaterne spiegelte sich nur ein- wenig in etwas Blankem in der Toreinfahrt. Von Larham selbst sah ich nichts.
    Er lachte. Auch sein Lachen besaß den metallischen Klang von Stahl. »Du siehst nicht aus wie ein Narr, der sich in ein billiges Flittchen vergafft. Ich halte dich für irgendeine Sorte Polizist, und ich will genau wissen, wäs los ist. Du brauchst das Girl nicht festzuhalten, Polizist. Laß die Süße meinetwegen fallen. Du mußt nur wissen, daß ich zuerst immer auf das Baby schießen werde. Als Polizist bist du verpflichtet, die Kleine bei guter Gesundheit zu halten, nicht wahr?«
    Decla war nicht bewußtlos, obwohl Larham sie geschlagen hatte. Sie war nur vor Entsetzen wie erstarrt. Der Gangster hatte sie mit brutaler Gewalt aus der Toreinfahrt ins Licht gestoßen, und der Henker mochte wissen, was er vorher mit ihr angestellt hatte, um sie gefügig zu machen. Ich suchte ihren Blick. »Können Sie stehen?« fragte ich und ließ sie probeweise los. Sie blieb auf den Füßen. »Halten Sie sich am Mast der Laterne«, schlug ich vor. Sie schien mich nicht zu hören. Wie angenagelt blieb sie auf dem Fleck stehen.
    »Pack aus, Polizist«, sagte Larham aus der Dunkelheit der Toreinfahrt. »Zuerst will ich deine Kanone sehen.«
    »Sie irren sich. Ich sagte schon, daß ich für Decla…«
    »Wo soll ich sie zuerst treffen?« fragte er kalt. »Ins Knie? In die Schulter? Es liegt bei Ihnen, Polizist, ob die Süße mit dem Leben davonkommt oder nicht.«
    Ich wußte, daß Joffrey Larham fähig war, ‘seine Drohung sofort in die Tat umzusetzen. Ich gab meine Bluffversuche auf.
    »Also schön«, sagte ich. »Ich trage eine Kanone unter der Achsel. Auf welche Weise soll ich sie ziehen, damit du nicht nervös wirst?«
    »Das ist gleichgültig«, antwortete er böse. »Du triffst mich doch nicht mit dem ersten Schuß.«
    Ich zog die 38er. »Laß sie fallen«, befahl er. Ich bückte mich und legt die Waffe auf das Pflaster. »Schieb sie mit dem Fuß her.« Ich schob die 38er mit einem leichten Fußtritt. Sie schlurrte über das Pflaster und blieb

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