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0472 - Der Tiefsee-Teufel

0472 - Der Tiefsee-Teufel

Titel: 0472 - Der Tiefsee-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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finden wir dich hier tot vor, und jetzt bist du wieder lebendig…«
    »Tot? Ich?« Langsam richtete sich John Doland auf. Er starrte Randall durchdringend an, der plötzlich das kupferne Leuchten in den Augen seines Gegenübers vermißte. Dolands Augen zeigten sich in blassem Graugrün!
    »Ich bin doch nicht verrückt«, murmelte Randall verblüfft.
    »Offenbar schon! Bei Gelegenheit solltest du mir mal erklären, was du mit deinen recht blödsinnigen Bemerkungen eigentlich bezweckst! Möchtest du mich gern tot sehen? Ist es das, was du willst? Redest du mich tot? Boyd, von unfrommen Wünschen ist noch nie jemand zufriedengestellt worden! Ich habe dieses Schiff gefunden, aber wenn du mir weiterhin auf den Nerven herumtrampelst, kannst du's in den Wind schießen! Dann haben wir heute zum letzten Mal als Team zusammengearbeitet, und ab sofort gehe ich meine eigenen Wege…«
    »Wenn die so aussehen, daß du dich von uns trennst und auf eigene Faust versuchst, das Schatzschiff auszubeuten, darf ich dich erinnern, daß dein bisheriger Erfolg, wenn er denn einer war, mit meinem Geld erkauft wurde!«
    »Hört auf, euch zu streiten wie trotzige kleine Kinder«, sagte Deanna von der Tür her. »Boyd, du hast dich vielleicht geirrt…«
    »Dann hat sich Laury auch mit ihren Berechnungen geirrt«, gab Randall kalt zurück. »Ich weiß nicht, was diese makabren Spielchen sollen, aber ich habe davon jetzt genug. Unterlasse diesen Blödsinn also künftig.«
    »Wie Sie wünschen, Majestät«, brummte Doland, und Randall hatte den Eindruck, daß sich seine Augenfarbe für den Bruchteil einer Sekunde wieder in Richtung Kupfer veränderte, aber dann war wieder nur das Graugrün zu sehen.
    »Was ist jetzt mit dem Wrack? Hast du es wirklich gefunden? Jetzt mal ganz ohne Scherz und ohne Quatsch von der Unsichtbarkeit.«
    »Hältst du mich für einen Lügner?« knurrte Doland. »Hier, verdammt. Ich habe es eingezeichnet, wie ich eben schon erwähnte…«
    Randall beugte sich von rechts, Deanna, die sich wieder herangetraut hatte, von links über die Karte. »Du bist hundertprozentig sicher?« fragte sie zögernd, und noch zögernder berührte sie erst seinen Arm und dann seine Wange mit der Hand.
    »Ich hab's auszumessen versucht und nachgerechnet. Es muß diese Stelle sein. Meerestiefe an dieser Stelle etwas 27 Meter. Natürlich liegt das Deck des Schiffes entsprechend höher, und einer der drei Masten ist auch noch erhalten.«
    »Der müßte dann aber eigentlich schon über die Wasseroberfläche stoßen«, überlegte Randall. Caravellen waren recht hochbordige Schiffe, und die Masten ragten auch nicht gerade nur ein paar Meter über das Deck hinaus. Warum zum Teufel war dieses Schatzschiff dann nie zu finden gewesen?
    Weil es unsichtbar war? Mumpitz!
    »Ich werde hinuntergehen und es nachprüfen«, sagte Deanna. Sie musterte die Karte, die von einem Rasternetz überzogen war, nach dem sie den Meeresboden abgesucht hatten. Von daher mochte an der Exaktheit von Dolands Positionsbestimmung nicht zu zweifeln sein.
    Randall sah auf die Uhr. »Jetzt noch?«
    »Warum nicht? Ich bin noch fit. Die paar Stunden Brückenwache waren ziemlich erholsam.«
    »Eigentlich wäre ich an der Reihe«, sagte Randall.
    Deanna nickte. »Eigentlich ja. Aber ich möchte hinunter. Und du wirst vielleicht hier oben gebraucht… falls wirklich etwas nicht stimmt.«
    Doland seufzte laut. »Was, um des Teufels Willen, soll wohl nicht stimmen?« knurrte er verdrossen.
    Randall widersprach nicht länger. Deanna hatte recht. Es war besser, wenn er vorerst oben blieb - und Doland unter Beobachtung halten konnte, der ihm allmählich unheimlich wurde.
    Deanna prägte sich die Position ein. »Vielleicht sollten wir die Yacht näher heran bringen«, schlug sie vor. »Das verkürzt die Distanz ein wenig.«
    »Du hast recht. Laury soll die PRISCILLA entsprechend der Karte versetzen. John, könntest du den Anker lichten? Ich…«
    Doland grinste. »Ich weiß. Der Herr Kapitän ist zu faul dazu. Schon gut, ich erledige das schon. Ich frage mich nur, weshalb ihr meinen Angaben nicht traut.«
    »Routine, das solltest du wissen«, sagte Deanna. Sie nahm die Karte und verließ die Kajüte, um Laury im Steuerstand der Yacht zu informieren. Doland und Randall gingen ebenfalls hinaus und an Deck. Als Laury von oben das Handzeichen gab, begann Doland die Anker-Jette einzuholen. Währenddessen machte sich Deanna bereit für ihren Tauchgang. Randall gab ihr Hilfestellung. Abermals sah

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