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0472 - Der Tiefsee-Teufel

0472 - Der Tiefsee-Teufel

Titel: 0472 - Der Tiefsee-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Vielleicht findet er dann eine Lösung. Aber komm du dann bloß nicht auch noch auf den Gedanken, hier zu tauchen und unser Schicksal ebenfalls zu erleiden…«
    »Aber ich kann dich… ich kann euch doch nicht einfach da unten allein lassen, wenn euch etwas zustößt!«
    »Du kannst«, erwiderte er hart. »Das ist ein Befehl des Kapitäns, Laury. Haben wir uns verstanden?«
    Sie nickte, schüttelte dann aber den Kopf. »Das kann ich nicht machen, Boyd…«
    »Du kannst es, weil du es mußt. Hilf mir mal bitte mit der Aqualunge…«
    Sie half ihm, aber sie fühlte sich dabei sichtlich unwohl.
    Boyd Randall machte sich bereit, den beiden anderen zu folgen.
    Aber was ihn in der Tiefe erwartete, das konnte er sich nicht einmal im Traum vorstellen…
    ***
    Mit zügigen Schwimmbewegungen arbeitete sich John Doland immer weiter abwärts. Wie glühendes Kupfer leuchteten dabei die Augen des Mannes, der auf Sauerstoffatmung nicht mehr angewiesen war. Er hatte an Deck der PRISCILLA plötzlich etwas gespürt , und dieser Spur folgte er jetzt. Sie führte ihn zu jenem, das sich seit kurzem auch im Wasser befand und dort plötzlich aktiv geworden war.
    Es bestand die Gefahr, daß es den Verzweifelten angriff oder auch nur den Zauber um dessen Heimstätte brach. Deshalb mußte er es vorher abwehren und, wenn es nicht anders ging, es vernichten.
    Dafür hatte er die Harpune mitgenommen.
    Menschliche Ethik war ihm fremd geworden. Denn er war kein Mensch mehr.
    ***
    Deanna Crowley näherte sich ihrem Ziel. Sie war längst tief genug, und anhand verschiedener Untergrundmerkmale konnte sie sich orientieren und war sicher, jetzt in der Nähe der Stelle zu sein, die John Doland auf der Karte markiert hatte. Aber dennoch konnte sie das sagenhafte Schatzschiff nirgendwo sehen.
    Okay, hier unten waren die Sichtverhältnisse nicht mehr so optimal wie in den oberen Schichten, aber trotzdem hätte sie eine solche Masse wie eine Caravelle einfach nicht übersehen können. Sie erinnerte sich an das, was John erzählt hatte. Die Masten sollten noch stehen…? Warum war dann nie ein Schiff, das sich hier in Küstennähe bewegte, daran hängengeblieben?
    Schon allein diese irreführende Schilderung sprach dafür, daß John ihnen einen Bären aufgebunden hatte. Aber sie wollte sich vergewissern. Deshalb war sie getaucht.
    Plötzlich sah sie etwas!
    Kein Schiff, sondern andere Taucher! Sie waren zu zweit, und sie trugen die leuchtend roten Anzüge der Beaucasser-Mannschaft. Unter Wasser waren die beiden Teams sich nie begegnet, aber wenn Beaucassers Männer sich in den roten Anzügen an Deck der ALPHA BEAU bewegten, waren sie unverkennbar.
    Es durchfuhr sie wie ein schmerzhafter Stich. Warum waren die »gegnerischen« Taucher ausgerechnet jetzt an dieser Stelle? War es ein Zufall, oder steckte mehr dahinter? War vielleicht tatsächlich an der Unsichtbarkeit der Caravelle etwas dran, und Beaucassers Männer hatten sie ebenfalls entdeckt und waren jetzt hier?
    Deanna zwang sich dazu, an einen Zufall zu glauben. Wenn das Schatzschiff wirklich hier war und die Taucher der ALPHA BEAU ebenfalls aus diesem Grund, dann konnten Randall und seine Crew den Schatz in den Wind schreiben. Noch hatte Boyd keine Erfolgsmeldung gefunkt, und damit hatte Beaucasser garantiert die besseren Karten.
    Plötzlich sah Deanna noch etwas anderes.
    Es war gar nicht weit von ihr entfernt, und sie hatte das Gefühl, als bewegte er sich. Aber es war kein Fisch. Es schimmerte wie Kupfer, und seine Bewegungen erweckten den Eindruck, als handele es sich nicht um einen festen Körper, sondern um etwas Fließendes. So etwas wie eine Farbwolke, die sich gezielt durch das Wasser bewegte und dabei ständig seine Form veränderte…
    Was war das?
    Fasziniert starrte Deanna das Kupferne an und vergaß darüber die beiden Beaucasser-Taucher, die sich in ihrer Nähe befanden und die Negerin mittlerweile ebenfalls längst entdeckt haben mußten.
    Das fließende Kupfer bewegte sich auf Deanna zu…
    ***
    Fasziniert verfolgte Zamorra, wie das Schiff vor seinen Augen wurde . Anfangs noch verschwommen, verwaschen, verlor es seine Transparenz und ließ nicht mehr erkennen, was sich hinter ihm im Wasser befand. Unwillkürlich hielt Zamorra den Atem an - was sich prompt rächte, weil er anschließend der Ventilregelung wegen nicht so schnell wieder »nach-atmen« konnte, wie er eigentlich wollte. Unwillkürlich tastete er nach hinten, um den Regler zu erreichen und das Ventil weiter zu öffnen,

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