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0472 - Sie war nur ein 5-Dollar-Girl

0472 - Sie war nur ein 5-Dollar-Girl

Titel: 0472 - Sie war nur ein 5-Dollar-Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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fragte er. »Von der Organisation, meine ich.«
    »Nichts, praktisch gar nichts!« beeilte sich Commers zu sagen. »Ich kenne nur dich. Du hast mir die Aufträge erteilt, und ich habe dich informiert, wenn es die Situation erforderte — so wie gestern.«
    »So wie gestern«, echote Hutchlay kopfnickend. »Aber dir ist natürlich bekannt, wer mein Chef ist?«
    »Ja«, erwiderte Commers zögernd. »Das weiß ich.«
    »Wie ist Lo an die Information herangekommen? Woher wußte sie, was wir mit Naddish vorhatten? Was versetzte sie in die Lage, Cotton zu warnen?«
    »Jemand hat wohl nicht ganz dichtgehalten.«
    »Das hast du hübsch formuliert«, spottete Hutchlay. »Welcher Jemand?«
    »Woher, zum Henker, soll ich das wissen? Von mir hat sie es nicht erfahren.«
    »Bist du sicher?«
    »Willst du mich beleidigen, Herb? Ich bin nicht erst seit gestern in diesem Geschäft.«
    »Du warst doch vorgestern mit Lo zusammen, nicht wahr?« fragte Hutchlay. Seine Stimme hatte plötzlich einen lauernden Unterton.
    »Ja«, nickte Commers. »Wir haben ein paar Gläschen zusammen getrunken.«
    »Whisky?«
    »Ja.«
    »Du hast mir einmal erzählt, daß du keinen Alkohol verträgst. Das trifft doch zu?«
    »Ein Glas wirft mich nicht um.«
    »Aber bei einem Glas ist es doch nicht geblieben, was?«
    Commers sah wütend aus. »Jetzt ist aber Schluß, Herb. Ich weiß genau, worauf du hinauswillst. Aber das ist Quatsch. Von mir hat Lo nichts erfahren. Kein Sterbenswörtchen. Ich bin doch nicht verrückt!«
    »Ich denke, du warst nicht ihr Typ? Jedenfalls hast du das immer beklagt. Weshalb hast du dich mit der Puppe zusammengesetzt?«
    Commers grinste. »Du fragst wie ein Anfänger, Herb. Ich wollte die starren Fronten aufweichen.« Er zuckte die Schultern. »Leider habe ich das nicht geschafft.«
    Hutchlay beugte sich nach vorn. »Ich muß wissen, wer die Kleine mit Informationen gefüttert hat, Jack.«
    »Den gleichen Ehrgeiz entwickelt die Polizei auch«, bemerkte Commers. »Tut mir leid, Herb. Ich kann dir da nicht helfen. Aber eines möchte ich dazu noch sagen. Mit Ruhm habt ihr euch gerade nicht bekleckert! Ihr hättet Lo erst mal richtig auspressen müssen wie eine Zitrone! Jetzt ist sie tot. Sie hat ihr Geheimnis mit ins Grab genommen.«
    »Wenn es dort ruht, ist alles in Ordnung«, sagte Hutchlay.
    »Du weißt, daß auf mich Verlaß ist.«
    »Gerade das wage ich zu bezweifeln«, meinte Hutchlay. Er zog eine Pistole aus dem Anzug und legte sie vor sich auf den Tisch. »Dem Boß geht es genauso. Er hat gewisse Bedenken. Er meint, daß du ein Sicherheitsrisiko bildest, Jack.«
    Commers starrte die Waffe an. »Das ist doch nicht dein Ernst, Herb«, hauchte er.
    »Die Puppe hat gequatscht. Sie kann die Informationen nur von dir haben, Jack«, sagte Hutchlay. Seine Stimme klang jetzt trockener, sachlicher, distanzierter.
    »Ich wiederhole…«, begann Commers
    »Ich hasse Wiederholungen«, unterbrach Hutchlay scharf. »Lo Cockers wußte Bescheid. Was sie wußte, kann sie nur von dir erfahren haben!«
    »Fängst du schon wieder davon an?« fragte Commers schwer atmend. »Ich stecke in der Geschichte mit drin bis zum Hals! Ich müßte ein kompletter Idiot gewesen sein, wenn ich mich verraten hätte.« Er wies auf die Pistole. »Nimm das Ding da weg.«
    »Die Kanone bleibt liegen«, entschied Hutchlay. »Sie wirkt auf dich wie ein Wahrheitsserum, Jack. Und jetzt pack aus, mein Junge. Du wirst eine Menge tun müssen, um den guten alten Herb zu überzeugen!«
    Commers setzte sich wieder. Er starrte die Waffe an, als würde er von ihr hypnotisiert. Hutchlay grinste. Er erriet Commers’ Gedanken. »Ich bin der Pistole um einen halben Yard näher, Jack, und gegen meine Reaktionsfähigkeit kannst du nichts ausrichten. Schlage dir nur irgendwelche dummen Ideen aus dem Kopf.«
    Commers hob den Blick. Er sah Hutchlay in die Augen.
    »Komm endlich zur Sache!« knurrte Hutchlay.
    »Erinnerst du dich, als du hier warst, um die Aktion Naddish mit mir zu besprechen?«
    »Ich leide doch nicht an Gedächtnisschwund.«
    »Lo war dabei und hörte alles mit«, sagte Commers dumpf und mit gesenktem Kopf.
    »Das ist nicht wahr«, stieß Hutchlay hervor. Er war ehrlich verblüfft.
    »Ich muß dir das erklären«, sagte Commers mit schweißfeuchtem Gesicht. »Lo saß hier mit mir zusammen. Mein Dienst hatte noch nicht begonnen. Lo war guter Laune, ganz anders als sonst. Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß es ein guter Tag war und daß sich mir endlich einmal die

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