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0473 - Botin des Unheils

0473 - Botin des Unheils

Titel: 0473 - Botin des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und dessen Pechsträhne, die mit einer Frau angefangen hatte, über die er nichts hat sagen wollen…
    Du bist auf der richtigen Spur!
    Diesmal war es nicht Fenrir, der sich telepathisch bemerkbar machte, sondern das Amulett. Nachdem es, wohl infolge des von Ted Ewigk ausgelösten Dhyarra-Schocks wochenlang »stumm« gewesen war, schien es sich allmählich wieder von diesem Schock zu erholen und machte sich zuweilen bemerkbar. Noch längst nicht wieder so intensiv wie in der letzten Zeit vor dem Dhyarra-Schock, aber immerhin…
    Zamorra sah Fenrir aufmerksam an, aber der Wolf schien die telepathische Botschaft der Silberscheibe nicht empfangen zu haben, die Zamorra schon lange im Verdacht hat, so etwas wie ein künstliches, eigenständiges Bewußtsein zu entwickeln.
    Fenrir hatte auf Zamorras Frage immer noch nicht geantwortet. Zamorra versuchte etwas mehr an Informationen aus ihm herauszukitzeln. »In Gefahr bin ich höchstens, wenn deine Freundin mit dem Schrotgewehr auf mich zielt… hast du vergessen, welche Mittel ich besitze, um mich gegen magische Einflüsse zu schützen?«
    Wer hat dir denn etwas von Magie gesagt? wunderte Fenrir sich.
    Zamorra winkte ab. »Du solltest mich nicht für dümmer halten, als ich bin«, erwiderte er. »Sie ist eine Hexe, die Menschen haßt und sie mit einem Schadzauber belegt, nachdem sie ihnen Sympathie vorgegaukelt hat, nicht wahr?«
    Da zog Fenrir das Stirnfell noch krauser, und leicht duckte er sich in den Vorderläufen, um Zamorra anzuknurren. Du bist verrückt, Alter! protestierte er. Sie ist keine Hexe! Sie kann keiner Menschenseele etwas zuleide tun, und gerade deshalb hast du jetzt zu verschwinden, damit dir nichts passiert!
    Zamorra seufzte. »Wirst du mich etwa angreifen, wenn ich nicht gehe?« erkundigte er sich.
    Fenrir schüttelte den Wolfsschädel.
    Nein, gab er zurück. Nein, ich werde dich nicht angreifen, das weißt du. Ich habe keine Möglichkeit, dich wirklich fernzuhalten, außer indem ich dir den Weg zu versperren versuche. Aber ich fürchte, daß du über mich hinwegspringen wirst. Ich werde nicht gegen dich kämpfen. Ich kann dich nur eindringlich warnen, dich nicht in Gefahr zu begeben. Denn wenn es dich erst mal erwischt hat, kannst du nichts mehr rückgängig machen.
    Zamorra öffnete sein Hemd. Das Amulett lag frei. Es zeigte keine Gefahr an. Doch Fenrir schien davon nicht besonders überzeugt zu sein. Verlaß dich nicht zu sehr darauf. Es könnte geschehen, daß es gegen diesen Zauber wirkungslos ist. Höre auf mich. Du kannst nichts tun, außer selbst in Gefahr zu geraten, und das will Naomi nicht…
    »Also hat sie auch einen Namen«, sagte Zamorra.
    Der Wolf nieste heftig. Der Name war ihm wohl herausgerutscht.
    Zamorra machte einen leichten Bogen um ihn und ging weiter auf das Holzhaus zu. Aufmerksam achtete er auf sein Amulett. Doch nach wie vor meldete es keine Gefahr. Wenn es sich bei jeher Naomi um eine Schwarzmagierin handelte, hätte Merlins Stern das inzwischen feststellen und Zamorra warnen müssen. Aber Zamorra konnte weder Erwärmung noch Vibration der Silberscheibe registrieren.
    Dann stand er vor der offenen Tür des Häuschens, dessen Anblick schon genügte, ihm Unbehagen zu bereiten. Wie konnte man nur in dieser bedrückenden Atmosphäre leben?
    Er klopfte an.
    »Warum können Sie mich nicht in Ruhe lassen?« hörte er die Frauenstimme sagen. »Es ist Ihr Verderben, und das will ich doch nicht… warum wollen Sie nicht auf Fenrirs Warnung hören?«
    Oha, dachte Zamorra. Offenbar weiß sie von seiner Telepathie…
    »Ich möchte dem Spuk ein Ende bereiten«, sagte er. »Hat der Wolf Ihnen das nicht gesagt, Naomi? Sie kennen sich doch schon länger, haben doch sicher auch über mich geredet… sonst wüßten Sie doch nicht um die Beziehung zwischen ihm und mir.«
    Die Frau in der Dunkelheit lachte bitter auf.
    »Sie können dem Spuk, wie Sie es nennen, kein Ende bereiten, und ich kann nur für Sie hoffen, daß Sie sich nicht schon viel zu sehr mit mir eingelassen haben… vielleicht sollte Fenrir Ihnen erzählen, was aus jener Hexe wurde, die versuchte, mir zu helfen… und nun lassen Sie mich endlich in Ruhe, zum Teufel!«
    Die Tür wurde von innen zugeschlagen. Die Frau mußte unmittlbar dahinter in der Dunkelheit gestanden haben.
    Da siehst du’s, meldete sich Fenrir. Glaubst du mir jetzt endlich, daß du hier nicht erwünscht bist, Zamorra?
    Der Parapsychologe wandte sich um und lehnte sich gegen den Türrahmen. Er sah den Wolf

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