Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

Titel: 0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Griff packte er Docky an seinen Rockaufschlägen.
    »Wenn ich euer Partner sein soll, dann will ich jetzt endlich wissen, was hier gespielt wird, verstanden?« brüllte er den Boß an.
    Der schaute Ed Fisher verwundert ins Gesicht.
    »Gut!« sagte er. »Das ist gut. Dich kennt sie nicht. Du' bist unsere einzige Chance. Du mußt sie zurückholen. Sofort. Verstanden?«
    »Ich will…«, wollte Ed Fisher seine Frage wiederholen.
    Docky ließ ihn nicht mehr zu Wort kommen.
    »Los, Eddie, zieh dich sofort um! Mach dir eine andere Frisur auf den Kopf. Charly hilft dir dabei. Dann fährst du mit Saul Sullivan los. Der weiß, wo du sie wahrscheinlich finden wirst. Mach kurzen Prozeß mit ihr und sorge dafür, daß der Junge wieder an einen sicheren Platz kommt. Los, beeil dich!«
    Ed Fisher schüttelte energisch den Kopf.
    »Kommt gar nicht in Frage«, antwortete er. »Solange ich nicht weiß, was hier gespielt wird, mache ich gar nichts. Ich habe diesen Rechtsanwalt beseitigt und euch damit bewiesen, daß ihr euch auf mich verlassen könnt. Jetzt verlange ich aber, daß ihr mit offenen Karten spielt!«
    »Er hat recht, Docky!« sagte Saul Sullivan.
    Langsam drehte sich Docky zu dem Mann im Kamelhaarmantel um.
    »So«, sagte er, »er hat recht, meinst du? Gut, dann erkläre ihm unterwegsalles. Ich habe jetzt keine Zeit, lange Vorträge zu halten. Gib ihm andere Klamotten, los, los, los!«
    Fünf Minuten später stand ein völlig verwandelter Ed Fisher mitten in der Wohnung. Er hatte nichts Papageienhaftes mehr an sich, sondern sah in einem Anzug von Eric Janson eher wie ein verkleideter Athlet aus.
    »Also, Herrschaften, wo geht es jetzt hin?« Seine Stimme klang metallisch und fest.
    Mensch, der müßte unser Boß sein, dachte Charly Ball. Er hütete sich jedoch, dies laut zu sagen.
    Docky beantwortete die Frage des Engländers.
    »Nach Secaucus. Saul wird dir den Weg zeigen.«
    »Okay, Boß«, sagte Fisher.
    Langsam ging er hinter dem vorausgehenden Sullivan zur Tür.
    »Fisher!« klang plötzlich hinter ihm die Stimme Dockys.
    Fisher blieb stehen, machte sich aber nicht die Mühe, sich umzudrehen. Über die linke Schulter schaute er auf Docky.
    »Was ist?«
    »Das eine will ich dir jetzt schon sagen. Der Auftrag, den du jetzt hast, ist hunderttausend Dollar wert. Mach keinen Mist. Und vergiß nicht, daß wir hier in Amerika verdammt eiserne Gesetze haben. Nicht nur auf der anderen Seite, sondern auch bei uns. Versuche nicht, ein falsches Spiel zu spielen. Verstanden?«
    Fisher lachte nur. Dann ging er eilig hinter Sullivan her.
    ***
    »Müde, Phil?«
    Mein Kollege Keeler stand zwei Schritte von der Tür entfernt. Mit einem kritischen Blick schaute er mich an, als habe er einen kranken Mann vor sich.
    Ich nickte, und er brachte mir eine Tasse Kaffee.
    »Danke, Errol.«
    »Schon gut, Phil. Sie werden es schon schaffen, diesen Burschen zu finden.«
    Keeler verabschiedete sich, und dann saß ich wieder allein in meinem Büro. Ich war genausoweit wie vorher.
    Ich weiß nicht, wie lange ich so gesessen und meinen Kopf auf die Hände gestützt hatte. Erst das Öffnen meiner Bürotür riß mich aus meinen Gedanken.
    Mr. High stand auf der Schwelle und blickte mich lächelnd an. »Sorry, Phil«, sagte er, »störe ich?«
    Ich schüttelte den Kopf. »No, bei meinen Überlegungen kommt heute doch nichts heraus.«
    »Abwarten«, winkte Mr. High ab und setzte sich auf den Stuhl, auf dem sonst Jerry saß. »Phil, ich muß heute mit Ihnen über einige Dinge reden.«
    »Über Jerry?« fragte ich sofort.
    Mr. High nickte. »Auch über Jerry.«
    Ich lehnte mich im Stuhl zurück, klemmte mir eine Zigarette zwischen die Lippen und wartete auf das, was Mr. High mir sagen wollte.
    »Phil, was würde man von dem FBI denken, wenn er einen Mann, der von der Öffentlichkeit zum Mörder gestempelt worden ist, ganz offiziell decken würde?«
    Mir fielen ein paar nette Schlagzeilen ein, mit denen uns die Presse mit Sicherheit bedacht hätte, wenn so etwas der Fall gewesen wäre.
    »Kaum auszudenken«, sagte ich. »Das Vertrauen der Bevölkerung in das FBI würde zerstört werden. So etwas darf niemals passieren!«
    »Und wenn wir annehmen müssen, daß der Beschuldigte kein Mörder ist?« bohrte Mr. High weiter.
    Ich überlegte einen Augenblick. »Es müßte ein Weg gefunden werden, mit dem wir für den Unschuldigen eintreten, ohne daß die Öffentlichkeit davon erfährt.«
    Mr. High ließ nicht locker: »Wie soll man das machen, ohne die Gesetze zu

Weitere Kostenlose Bücher